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TS 19: Weltraumpest

TS 19: Weltraumpest

Titel: TS 19: Weltraumpest
Autoren: George O. Smith
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Mekstromsches Fleisch ist säureabstoßend. Es gibt keinen Zweifel, daß der in Ihrer Phantasie lebende Mekstrom-Übermensch eine dreimal so große Lebensspanne hätte. Aber –“
    Hier hielt er inne.
    „Ich muß sie leider enttäuschen, dieser Gedanke ist durchaus nicht neu. Vor ein paar Jahren wurde ein sehr befähigter junger Arzt bei uns hier im Institut eingeliefert. Der Unglückliche kam mit der ersten Spur von Mekstromscher Krankheit in seiner rechten Mittelzehe an. Wir unterstellten ihm einhundert unserer besten Forscher, und der junge Mann wollte den eben von Ihnen erwähnten Aspekt an sich selbst studieren. Er scheiterte. Trotz all seiner Anstrengungen konnte er seinen Tod nicht um eine Stunde hinauszögern. Von da ab arbeitete eine Gruppe von Ärzten speziell an diesem Problem.“
    Ich entschloß mich jetzt, meine Bombe platzen zu lassen.
    „Scholar Phelps“, begann ich ruhig, „einer der Gründe, weshalb ich hier bin, ist folgender: ich habe einen Beweis dafür, daß ein Heilmittel für die Weltraumpest existiert. Dieses Heilmittel befindet sich im Besitze einer Untergrundbewegung und bringt Menschen mit superharten Körpern und übermenschlichen Kräften hervor.“
    Ein mitleidiges Lächeln traf mich.
    „Und was betrachten Sie als Beweis?“
    Ich erzählte, daß ich in Ohio mit meinem Auto auf der Straße ein Mädchen angefahren hätte. Als ich jedoch hielt, um ihr zu helfen, sei das Mädchen aufgesprungen und unverletzt davongelaufen. Keine Blutspur wäre zu sehen gewesen, obwohl die Stoßstange des Wagens stark eingedrückt war.
    Scholar Phelps nickte ernsthaft. „Solche Dinge passieren“, sagte er. „Es kann vorkommen, daß ein Mensch bei einem schweren Unglück mit nur ein paar Schrammen davonkommt. Was aber Ihren Gedanken an die Möglichkeit der Existenz einer Untergrundbewegung anbelangt, so muß ich dem widersprechen: Und selbst wenn sich die geheimen Verstecke Ihrer illusorischen Untergrundbewegung in toten Zonen befänden, und die Mitglieder sich nie in Städten sehen ließen, so würden sie auf jeden Fall von Telepathen oder Espern bald aufgespürt werden.“
    Dann traf mich ein eiskalter Blick. „Im übrigen möchte ich Ihnen noch sagen, meinen Namen bitte nicht zu benutzen, falls es Ihnen einfallen sollte, darüber einen Bericht zu schreiben, Mr. Cornell. Schließlich sind das alles nur phantastische Kombinationen Ihrerseits, die mit der Wirklichkeit nichts zu tun haben. Wie sollte eine lächerliche Untergrundorganisation ein Heilmittel gegen Mekstromsche Krankheit entwickelt haben, während uns dies nicht gelingen konnte, obwohl uns seit zwanzig Jahren die besten Köpfe und Millionen von Dollars zur Verfügung gestanden haben!“
    Ich nickte.
    „Ja, das stimmt, Ihr Institut bedeutet schon etwas“, sagte ich spontan.
    In diesem Augenblick bot mir Phelps eine Führung durch das Institut an. Ich willigte ein. Ich begegnete keinem Patienten; aber Phelps ließ mich im Korridor vor einigen Türen stehenbleiben und das Fleisch der Kranken in ihren Zimmern espern. Das Ergebnis war erschütternd.
    Phelps blieb vor einer geschlossenen Tür stehen und pochte mit seinem Zeigefinger gegen den Türrahmen. „Hier drinnen ist ein achtzehnjähriges Mädchen – dazu verurteilt, in einem Monat zu sterben“, erklärte er.
    Ich fror. Kalter Schweiß brach aus meinen Poren, und ich rettete mich in einen Zustand eiserner Beherrschtheit. All meine Gedanken, die mich hätten verraten können, vergrub ich so tief wie ich nur konnte und versuchte, nur die belanglosesten Dinge an die Oberfläche zu schieben. Und ich glaube, es gelang mir.
    Das Pochen von Scholar Phelps Finger an den Türrahmen hatte wie das dumpfe Schlagen von hartem Leder auf Holz geklungen!
    Scholar Phelps mußte ein Mekstrom sein!

 
7. Kapitel
     
    Gloria Farrow winkte mir von der Rampe des Düsenpassagierflugzeuges zu. Ich lief ihr entgegen, um ihr das Gepäck abzunehmen. Neugierig blickte sie mich an; aber sie sagte nichts weiter als die gewöhnlichen Begrüßungsworte.
    Ich wußte, daß sie die ganze Zeit über wie ein Psychologe meine Gedanken las, und ich ließ sie wissen, daß ich dies auch wünschte. Miß Farrow folgte mir zu meinem Wagen, ohne ein Wort zu sprechen, und ich verstaute ihr Gepäck im Kofferraum.
    Dann erst brach sie das Schweigen. „Steve Cornell“, sagte sie, „Sie sind genauso gesund wie ich!“
    „Das gebe ich zu.“
    „Was soll dann dies alles? Sie brauchen keine Pflegerin!“
    „Ich brauche aber
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