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TS 11: Vater der Menschheit

TS 11: Vater der Menschheit

Titel: TS 11: Vater der Menschheit
Autoren: Clark Darlton
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nicht?“
    „Gewisse Dinge lassen sich im persönlichen Gespräch leichter sagen, Captain. Das Schiff befindet sich in ernster Gefahr. Also bitte!“
    „Gefahr?“ schnaubte Randell erschrocken. „Welche Gefahr ist das denn?“
    „Das werde ich Ihnen hier erklären“, blieb Dirks hart.
    Randell stöhnte und rollte sich vom Bett, gleichzeitig schaltete er das Gerät aus. Dirks sah den Bildschirm dunkel werden und atmete erleichtert auf.
    Die Andeutung einer Gefahr für das Schiff würde Randell munter gemacht haben, auf der anderen Seite wußte Dirks, daß ein munterer Randell auch ein unangenehmer Randell sein konnte.
    Ungeduldig wartete er.
    Auch bei Höchstgeschwindigkeit veränderte sich der Anblick des Weltalls kaum. Höchstens die nahe stehenden Sterne zogen dann fast unmerklich langsam in Heckrichtung vorbei. Jetzt, bei herabgesetzter Schubkraft, schienen auch sie stillzustehen.
    Draußen waren Schritte zu hören. Der Kommandant näherte sich, öffnete die Tür und betrat die Zentrale. Ohne Dirks anzusehen, ließ er sich in seinen Sessel fallen und streckte die Beine von sich. Dann erst sah er den Physiker an.
    „Eine Gefahr also, sagten Sie. Nun aber raus mit der Sprache! Um welche Gefahr handelt es sich?“ Er deutete durch die Kuppel. „Ich kann nichts von einer Gefahr sehen.“
    „Sie ist auch dort nicht zu sehen, weil sie sich im Schiff befindet, Captain. Jules Deaux hat festgestellt, daß die Legierung des Generators größerer Beanspruchung nicht mehr lange standhält. Er mußte aus diesem Grund die Geschwindigkeit herabsetzen – wie Sie selbst anhand der Instrumente erkennen dürften. Wenn alles gutgeht, können wir die Erde noch erreichen, aber da hegt Deaux erhebliche Zweifel. Er ist der Meinung, daß der Generator bei einem Viertel normaler Beanspruchung zwar länger hält, aber eben nicht lange genug.“
    Randell hatte zugehört, ohne den Physiker zu unterbrechen. Er starrte hinaus in den Weltraum, als suche er dort nach einer Antwort. Als er keine fand, wandte er sich wieder Dirks zu.
    „Und?“ fragte er, weil ihm nichts anderes einfiel.
    „Deaux und ich sind der Meinung, daß es nur eine Möglichkeit gibt, das Unheil zu vermeiden, das uns – vielleicht – droht. Wir müssen Energium finden!“
    Randell holte tief Luft.
    „Energium! Ausgerechnet Energium! Wo sollen wir denn das Zeug herkriegen, Dirks? Sie wissen genausogut wie ich, daß es im ganzen Universum nichts Selteneres gibt als Energium.“
    „Richtig, das ist uns bekannt, Captain. Aber sollen wir deshalb alle Hoffnung aufgeben? Der Zufall hat schon manchem aus der Klemme geholfen, der nicht zu früh verzweifelte. Noch arbeitet der Antrieb, noch fahren wir Viertelschub und kommen gut voran. Warum sollten wir da nicht das Glück haben, Energium zu entdecken? Wir haben uns bis jetzt nur nicht darum gekümmert, das ist alles.“
    „Dann sollte Deaux diesen Detektor mal einschalten, das wäre doch eine fabelhafte Idee.“
    „Ist bereits geschehen.“
    „So? Aber gemeldet hat er sich bis jetzt nicht.“
    „Wir müssen die Geschwindigkeit noch weiter herabsetzen und alle Systeme ansteuern, die auf unserem Kurs liegen, das ist unsere einzige Chance. Die Entscheidung liegt natürlich bei Ihnen.“
    „Wie üblich!“ knurrte Randell nicht gerade glücklich. Dann seufzte er: „Übernehmen Sie hier, bitte. Ich werde mal mit Deaux reden.“
    „Er erwartet Sie ohnehin“, teilte ihm der Physiker mit. „Soll ich die anderen informieren, Captain?“
    „Können Sie machen. Aber schonend und nicht so rücksichtslos, wie Sie mich eingeweiht haben.“ Er schüttelte den Kopf, als könne er es noch immer nicht begreifen. „Geht der verdammte Generator zum Teufel! Und das muß ausgerechnet mir passieren!“
    Dirks verriet kein Mitleid, als er sagte:
    „Das kommt davon, wenn man sich immerzu nach Abenteuern und mehr Abwechslung sehnt, Captain. Nun haben wir beides.“
    Randell warf ihm einen bitterbösen Blick zu, ehe er den Raum mit kurzen Schritten verließ. Wenn es möglich gewesen wäre, mutmaßte Dirks leicht belustigt, hätte er die Schiebetür zugeschlagen.
    Er nahm im Sessel des Kommandanten Platz und überprüfte die Instrumente.
    Dann schaltete er den Interkom auf Ringsendung und informierte die Besatzung der STARLIGHT.
    Er tat es mit ruhiger und zuversichtlicher Stimme, so als wolle er sich selbst davon überzeugen, daß es sich um ein Problem handelte, das kurz vor seiner Lösung stand.
     
    *
     
    Zwei Tage lang herrschte
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