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TS 11: Vater der Menschheit

TS 11: Vater der Menschheit

Titel: TS 11: Vater der Menschheit
Autoren: Clark Darlton
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werden wir auch diese fernen Galaxien aufsuchen können. Eines Tages …
    Wenige Minuten später war er eingeschlafen.
     
    *
     
    Mit unsicheren Blicken studierte Jules Deaux das mächtige Gehäuse des Generators. Irgend etwas daran gefiel ihm nicht, und er wäre froh gewesen, wenn er herausgefunden hätte, was ihm nicht gefiel.
    Das nämlich war, so paradox es klang, der Kern der Sache: Das Ding funktionierte nicht einwandfrei, obwohl es diesen Eindruck durchaus machte. War es eine Unregelmäßigkeit des gleichmäßigen Summens, die Deaux gestört hatte? Oder ein sekundenlanges Flackern einer der vielen Kontrollampen, das er erst viel später bewußt aufgenommen hatte?
    Er wußte es nicht, und das machte ihn wild.
    Der Franzose galt als der sachlichste Mann an Bord der STARLIGHT, ohne jede falsche Romantik und ohne jeden Humor. Niemand an Bord nahm ihm diese Eigenschaften übel, und Jansen behauptete sogar allen Ernstes, gerade diese Humorlosigkeit des Franzosen sei das Lustigste an ihm.
    Trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen – war Deaux der fähigste Antriebstechniker und Spezialist, den man sich nur vorstellen konnte. Er kannte das Triebwerk der STARLIGHT besser als seine eigene Tasche.
    Um so mehr verärgerte ihn die Tatsache, daß allem Anschein nach ein Defekt vorlag, den er nicht zu finden vermochte. Ja, von dem er nicht einmal wußte, ob er überhaupt existierte.
    Die Verzwicktheit des Problems kam ihm erst so richtig zu Bewußtsein, als er darüber nachzudenken begann. Jeder Maschinenschaden kann behoben werden, wenn man seine Ursache erkannt hat. Voraussetzung dafür ist aber wiederum, daß ein Schaden vorhanden ist.
    Jules Deaux fluchte laut vor sich hin. Dieser Teufelskreis war zum Verrücktwerden!
    Natürlich konnte es sich um einen ernsten Schaden handeln, das war ihm klar. Aber immerhin, auch eine Unregelmäßigkeit konnte zur tödlichen Katastrophe führen.
    Er warf dem Generator einen letzten wütenden Blick zu und begab sich in seine Kabine, wo er die Sprechverbindung zu Dirks herstellte und das Rufzeichen aktivierte.
    Es dauerte fast zwei Minuten, ehe Fred Dirks sich meldete. Der Deutsche schien ein wenig außer Atem zu sein.
    „Ja, was gibt es?“ fragte er kurz angebunden. Deaux hatte keine Zeit, verwundert zu sein.
    „Ich fürchte, da ist etwas mit dem Energium des Generators nicht in Ordnung. Ist Ihnen als Metallurge etwas über die Zerfallserscheinung dieses Elements bekannt?“
    Einige Augenblicke war es still im Lautsprecher. Nur das Atmen des Physikers war zu hören. Dann sagte er:
    „Keine Ahnung. Noch nie gehört, daß das Zeug überhaupt zerfallen kann. Nicht in einer Million Jahren.“
    „Der Generator besteht nicht hundertprozentig aus Energium“, schränkte Deaux nun ein. „Es kann also auch genausogut sein, daß andere Elemente der Legierung unter der ständigen Beanspruchung gelitten haben. In dem Fall wären wir ziemlich aufgeschmissen, weil kein Ersatz für Energium vorhanden ist. Der letzte Barren geht als Treibstoff drauf.“
    Dirks sagte gelassen:
    „Dann müssen wir eben sehen, daß wir irgendwo etwas finden.“
    Dem Franzosen verschlug es erst einmal die Sprache. War Dirks etwa übergeschnappt? Wie sollten sie, dreitausend Lichtjahre von der Erde entfernt und mitten im unbekannten Universum das seltenste aller Elemente finden?
    Durch Zufall vielleicht?
    Endlich fand Deaux die Sprache wieder.
    „Energium finden?“ fragte er ungläubig. „Wir haben zwar einen Spezialdetektor an Bord, der angeblich zur Energiumsuche konstruiert wurde, und zwar bis zu einer Entfernung von sechs Lichtmonaten, aber bisher hat er drei Jahre lang nicht reagiert, obwohl ich ihn oft genug aktivierte. Eigentlich fast immer. Sie wissen ja wohl, Dirks, daß es eine unserer Aufgaben ist, neue Energiumquellen zu finden und zu erschließen. Aber wenn wir in drei Jahren keinen Krümel von dem Zeug fanden, werden wir auch künftig kaum Glück haben. Wir können also nur beten, daß ich mich geirrt habe und alles in bester Ordnung ist.“
    „Beten allein wird nicht viel helfen“, befürchtete Dirks, nicht mehr ganz so gelassen wie zuvor. „Immerhin würde sich der abenteuerlustige Alte freuen, wenn es eine Abwechslung gäbe. Er ist ganz verrückt danach. Ich aber verzichte gern darauf.“
    Jules Deaux verzog keine Miene, aber das konnte Dirks nicht sehen.
    „Der Alte hat auf YB 23 genug erlebt, und ich nehme fest an, daß ihm das für eine Weile reicht. Hinzu kommt, daß nicht nur er,
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