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TS 11: Vater der Menschheit

TS 11: Vater der Menschheit

Titel: TS 11: Vater der Menschheit
Autoren: Clark Darlton
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sondern wir alle einiges erleben werden, wenn wir Ärger mit dem Antrieb haben. Rechnen wir mal mit dem Schlimmsten. Was würde passieren? Wir würden auf einfache Lichtgeschwindigkeit zurückfallen und diese Geschwindigkeit beibehalten, auch ohne Antrieb. Wenn wir Glück haben, befindet sich in erreichbarer Nähe ein Stern mit Planeten, auf denen eine Landung mit normalen Raketen möglich wäre. Wenn dieser Planet auch noch Lebensmöglichkeiten böte, wäre das gleich doppeltes Glück, und das halte ich für ausgeschlossen, ich glaube kaum an einfaches Glück. Ja, und wenn wir dort auch kein Energium auftreiben, können wir dort für den Rest unserer Tage unsere Zelte aufschlagen.“
    Als Dirks nach einer Weile antwortete, verriet seine Stimme nun doch echte Besorgnis.
    „Sie wollen doch damit nicht etwa andeuten, Deaux, daß wirklich ein Defekt vorliegt und unsere Situation ernst ist?“
    „Sie kann verdammt ernst werden, Dirks! Ich schlage daher vor, daß Sie niemandem etwas verraten und zu mir in den Antriebsraum kommen. Mein Techniker hat Ruhepause und wird erst dann aufkreuzen, wenn ich ihn rufe. Wir können uns dann in aller Ruhe und ungestört um die Angelegenheit kümmern. Nur keine Panik!“
    Er schaltete das Gerät aus, ohne eine Antwort abzuwarten.
    Drei Minuten später war Dirks bei ihm. Es waren tatsächlich Bestandteile der Legierung.
    Energium stellte das vollkommenste Element in metallischer Erscheinungsform dar. Seiner extremen Seltenheit wegen war es von unschätzbarem Wert und wurde daher in Gehäusekonstruktionen nur in Form einer bestimmten Legierung verwendet.
    Diese Legierungsbeigabe war es, die der unaufhörlichen Beanspruchung nicht standzuhalten drohte.
    Mit genügend Energium konnte der bevorstehende Schaden in wenigen Stunden behoben werden.
    Aber Energium war auch gleichzeitig der Treibstoff für die Lichtkonverter, die letzten Barren lagen im Umwandler.
    Deaux seufzte und entwickelte zu Dirks’ Überraschung plötzlich einen ungewohnten Optimismus, der zu neuer Hoffnung Anlaß gab.
    „Sie haben recht, lieber Freund, wir müssen Energium finden! Schon zweimal fanden Menschen es an zwei verschiedenen Orten. Einmal auf dem Mars in den Ruinenstädten, die wir dort zu unserer Überraschung unter den Sandschichten entdeckten, das andere Mal auf einem Planeten des Systems X-13-MY, mehr als fünfzehntausend Lichtjahre von der Erde entfernt. Ich sehe überhaupt nicht ein, warum wir nicht das Glück haben sollten, die dritten Entdecker zu sein.“
    Dirks hatte nicht die Absicht, dem Franzosen sämtliche Hoffnungen zu nehmen, aber er versuchte doch, real zu bleiben.
    „Es ist zwar sehr unwahrscheinlich, daß wir soviel Glück haben, aber ausgeschlossen ist es auch wieder nicht. Wir haben schließlich den Detektor. Trotzdem möchte ich fragen: Ist es rein theoretisch möglich, daß wir auch ohne neues Energium die Erde erreichen?“
    „Nein! Wir benötigen, wie Sie wissen, einen pausenlos anhaltenden Schub, um nicht auf die einfache Lichtgeschwindigkeit zurückzufallen. Damit wird gleichzeitig auch der Generator ohne jede Pause dauernd beansprucht. Ich sehe in der Tat nur einen einzigen Ausweg, und der heißt: Energium! Und darum müssen wir ohne spezielle Hilfsmittel, die wir nicht haben, arbeiten. Kein anderer Wirkstoff läßt sich so gut bearbeiten wie Energium – aber das ist ja nur einer der unzähligen Vorteile.“
    Das alles war Dirks bekannt.
    Energium war ein Element, im natürlichen Zustand härter als Diamant und praktisch unzerstörbar und nicht zu verformen. Seine atomare Struktur war unveränderlich, gewissermaßen stabil und massiv. Niemand hätte mit Energium etwas anfangen können, wenn die damit beschäftigten Forscher nicht etwas Erstaunliches herausgefunden hätten:
    Wenn man das neue Element mit Wellen einer ganz bestimmten Länge bestrahlte, und zwar zur gleichen Zeit doppelseitig in einem bestimmten Winkel zueinander, ging mit dem unzerstörbaren Stoff eine erschreckende und zugleich alle Probleme der Bearbeitung lösende Veränderung vor sich.
    Energium wurde unter den geschilderten Umständen so weich wie warmes Wachs und konnte schon mit der bloßen Hand in jede beliebige Form gebracht werden, ganz zu schweigen von den unzähligen Bearbeitungsmethoden mit entsprechenden Werkzeugen und Maschinen. Sobald es aber aus dem Bereich der beiden Strahler geriet, erhielt Energium seine ursprüngliche Härte und die atomare Struktur zurück, und behielt dabei seine im weichen
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