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TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen

TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen

Titel: TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen
Autoren: A.E. van Vogt
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bewußt, daß unsere Einigkeit vergeblich ist, wenn es uns nicht gelingt, von den Gemischten die Zusicherung zu erhalten, daß sie aus der Lage keinen Vorteil ziehen werden.«
    Seit einigen Minuten hatte Maltby vermutet, was kommen würde. Er hatte es als eine Krise in den Beziehungen zwischen den Gemischten und den Völkern der Fünfzig Sonnen erkannt, und er sah klar, daß es zugleich eine persönliche Krise für ihn war. So sagte er: »Meine Herren, ich habe die dumpfe Ahnung, daß man mich auffordern wird, Verbindung zu anderen Gemischten aufzunehmen. Als Captain der Streitkräfte der Fünfzig Sonnen würde mich jeder derartige Kontakt augenblicklich in eine äußerst schwierige Lage bringen.«
    Vizeadmiral Dreehan, Kommandant des Schlachtschiffes Atmion, an dessen Bord Maltby Hilfsastrogator und Chefmeteorologe war, meldete sich zu Wort: »Captain, Sie können unbesorgt jedem Vorschlag zustimmen, der Ihnen hier gemacht wird. Ihre Position wird gebührend berücksichtigt werden.«
    »Ich bitte«, äußerte Maltby, »das im Protokoll zu vermerken.«
    Craig nickte den am Schalttisch sitzenden Stenographen zu. »Notieren Sie.«
    »Fahren Sie fort«, sagte Maltby.
    »Wie Sie bereits erraten haben«, nahm Craig den Faden wieder auf, »beabsichtigen wir, unsere Vorschläge dem …« – er machte eine Pause und zögerte offensichtlich, einen Ausdruck zu gebrauchen, welcher den Gesetzlosen einen Schein der Legitimität gab – »dem regierenden Rat der Gemischten zu unterbreiten. Wir sind der Ansicht, daß Sie die Möglichkeit haben, den notwendigen Kontakt herzustellen.«
    »Vor Jahren«, gab Maltby zu, »informierte ich meine Vorgesetzten, daß Sendboten der Gemischten an mich herangetreten waren, und daß auf jedem Planeten der Fünfzig Sonnen ständige Verbindungsgelegenheiten existierten. Man entschied damals, das Vorhandensein dieser Zentralen zu ignorieren, weil klar auf der Hand lag, daß sie andernfalls ihre Tätigkeit im Untergrund fortsetzen – das heißt, mir ihre zukünftige Lage nicht mitteilen würden.«
    In Wirklichkeit hatte das Plebiszit der Gemischten den Beschluß gefaßt, daß er die Streitkräfte der Fünfzig Sonnen über die Existenz derartiger Agenturen informieren sollte. Man war sich bewußt, daß eine Fühlungnahme geargwöhnt werden würde und deshalb zugegeben werden sollte. Weiterhin glaubte man, daß die Fünfzig Sonnen die Zentralen nur im Notfall belästigen würden. Das hatte sich als berechtigt erwiesen. Aber nun lag ein Notfall vor.
    »Um ganz offen zu sein«, nahm der dickliche Mann wieder das Wort, »unserer Überzeugung nach werden die Gemischten diese Situation unter dem Aspekt sehen, daß sie ihre Verhandlungsposition stärkt.« Er meinte politische Erpressung, und es war bezeichnend für die Lage, daß er dies nicht aussprach. »Ich bin bevollmächtigt«, fuhr Craig fort, »begrenzte Bürgerrechte, Zugang zu bestimmten Planeten und schließlich die Möglichkeit, in Städten zu leben, anzubieten. Weiterhin soll das Problem gesetzlicher und politischer Rechte alle zehn Jahre aufgegriffen werden, mit der Zusicherung, daß jedesmal – bedingt durch das Verhalten während des vorhergehenden Jahrzehnts – weitere Privilegien garantiert werden.«
    Er hielt inne, und Maltby sah, daß jeder ihn gespannt anblickte. Ein dellischer Politiker brach das Schweigen: »Was halten Sie davon?«
    Maltby seufzte. Vor dem Auftauchen des irdischen Schiffes hätte man es als bemerkenswertes Angebot bezeichnen können. Jetzt war es die alte Geschichte einer Konzession, die unter Druck zu einem Zeitpunkt erteilt wurde, an dem der, der sie gewährte, das Heft nicht mehr in der Hand hielt. Er sprach diese Überzeugung aus, nicht aggressiv, aber doch mit sachlicher Offenheit. Während er redete, dachte er über die Bedingungen nach, und sie erschienen ihm vernünftig. Auf Grund seiner Kenntnisse über die Ambitionen gewisser Gruppen unter den Gemischten betrachtete er weitergehende Konzessionen als ebenso gefährlich für sie wie für ihre friedlichen Nachbarn. Unter dem Gesichtspunkt des Geschehenen waren Einschränkungen und eine Probezeit notwendig. Deshalb, war er geneigt, die Vorschläge zu unterstützen, obgleich er wußte, daß es unter diesen Umständen schwierig sein würde, sie durchzubringen. Er traf gelassen seine Feststellungen und schloß: »Es bleibt uns nichts übrig, als abzuwarten.«
    Eine kurze Stille trat ein, dann sagte Craig: »Teilen Sie den Gemischten ruhig mit, daß wir eine
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