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TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen

TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen

Titel: TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen
Autoren: A.E. van Vogt
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wenigen Lichtjahren verschwendet werden, wo ein Schiff nicht auf Höchstgeschwindigkeit zu beschleunigen vermochte, andererseits aber auch die einmal erreichte Schnelligkeit nicht beizubehalten wagte, wenn keine zuverlässigen Wetterberichte vorlagen.
    Sie sah, daß die Männer den Meteorblock verließen. Entschlossen schaltete sie den Kommunikator ab, nahm eine Adjustierung vor und trat durch einen Materie-Transmitter in den Empfangsraum, der eine halbe Meile entfernt lag.
    Der Offizier vom Dienst kam herüber und salutierte. Er runzelte die Stirn. »Ich habe soeben die Abzüge aus der photographischen Abteilung erhalten. Bedauerlicherweise verwischt der Energieschleier die Karte weitgehend. Ich würde vorschlagen, daß wir zunächst versuchen, das Gebäude und seinen Inhalt zu rekonstruieren und uns den Mann bis zum Schluß aufsparen. Und zwar aus technischen Gründen, die mit der größeren Komplexität lebloser Gegenstände zusammenhängen. Organische Stoffe sind, wie Sie wissen, wenig mehr als eine Kohlenwasserstoff-Verbindung.«
    »Gut.« Sie teilte seine Überzeugung nicht, aber sie nickte zustimmend. »Weitermachen.«
    Sie verfolgte, wie das Gebäude in dem großen Empfänger Gestalt annahm. Schließlich glitt es auf Antischwerkraft-Feldern heraus und wurde im Zentrum des gewaltigen Metallbodens niedergesetzt. Kopfschüttelnd kam der Techniker aus seiner Kontrollkammer herunter und führte die Frau mit einem halben Dutzend weiterer Ankömmlinge durch die neu erbaute Wetterstation, wobei er auf deren Mängel hinwies.
    »Die Karte zeigt nur siebenundzwanzig Sonnen«, erläuterte er. »Selbst wenn man annimmt, daß diese Rasse sich lediglich über einen kleinen Raumsektor ausgebreitet hat, ist diese Zahl lächerlich gering. Beachten Sie andererseits, wie viele Stürme eingetragen sind, von denen einige weit hinter den Gegenden der Sonnen liegen und …« Er brach ab und richtete den Blick auf den überschatteten Boden hinter einer sechs Meter entfernt stehenden Maschine.
    Die Augen der Frau folgten ihm. Sie erblickten den verkrümmten Körper eines Mannes und nahmen einen finsteren Ausdruck an. »Ich denke, der Mann sollte bis zum Schluß aufgehoben werden?« fragte sie.
    Der Wissenschaftler versuchte, sich zu entschuldigen. »Mein Assistent muß mich mißverstanden haben. Er …«
    Die Frau schnitt ihm das Wort ab. »Schon gut. Sorgen Sie dafür, daß er augenblicklich ins Psychologische Institut überführt wird und informieren Sie Lieutenant Neslor, daß ich sie später aufsuchen werde.«
    »Sofort, edle Lady.«
    »Und bitten Sie den Chefmeteorologen, hierherzukommen und diese Karte zu prüfen.«
    Sie wirbelte zu der Gruppe herum, die sie umstand, und entblößte lachend ihre regelmäßigen weißen Zähne. »Beim Weltraum, nach zehn Jahren langweiliger Vermessungsarbeit gibt es endlich etwas zu tun! Wir werden diese Narren, die mit uns Versteck spielen wollen, bald aufgespürt haben.«
    Die Erregung hatte Besitz von ihr ergriffen.
    Seltsamerweise wußte Watcher, ehe er erwachte, daß er noch lebte. Er spürte, wie das Bewußtsein sich nahte, und setzte rein instinktiv mit dem gewohnten dellischen Muskel-, Nerven- und Verstandestraining ein, das dem Aufwachen stets vorausging. Mitten in diesem seltsamen rhythmischen System brach er jedoch unter dem Zwang eines furchtbaren Argwohns ab, der sich in sein Gehirn schlich.
    Er erlangte die Besinnung wieder?
    An diesem Punkt kehrte das Wissen um die vergangenen Geschehnisse mit einem Schock zurück, der sein Gehirn zu sprengen drohte.
    Doch er vermochte sich zu fassen und wurde wieder ruhig. Dann starrte er die junge Frau an, die neben seinem Bett in einem Sessel saß. Ihre vornehme Erscheinung stand in krassem Widerspruch zu ihrer Jugend. Sprühende graue Augen musterten ihn aus einem feingezeichneten, ovalen Gesicht. Unter diesem festen Blick wurde er sehr ruhig, und schließlich stellte sich der Gedanke ein: »Ich bin narkotisiert worden, damit ich ohne Schmerzen erwache. Was haben sie noch – herausgefunden?« Der Gedanke wuchs und wuchs, bis seine Hirnschale zu platzen schien: Was noch?
    Er bemerkte, daß die Frau ihn ein wenig belustigt anlächelte. Dieses Lächeln wirkte wie ein Tonikum, und er wurde noch ruhiger, als die Frau mit silberheller Summe begann: »Sie brauchen nicht beunruhigt zu sein. Zumindest nicht allzu beunruhigt. Wie ist Ihr Name?«
    Watcher öffnete die Lippen, dann schloß er sie wieder und schüttelte grimmig den Kopf. Er war bereits im
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