Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen

TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen

Titel: TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen
Autoren: A.E. van Vogt
Vom Netzwerk:
Non-Dellier keine Kinder hervorgegangen. Sie wurden erst durch das System des kalten Drucks möglich. Das Resultat stellte der sogenannte Gemischte dar. Sein Geist vereinigte dellische physische Stärke und non-dellische schöpferische Fähigkeit. Koordiniert vermochten die beiden Gehirne, jeden Menschen zu beherrschen, der nur einen Verstand besaß.
    Maltby war ebenso wie die Frau, die neben ihm saß, ein Gemischter. Er hatte es aus der Art erkannt, in der sie für Augenblicke sein Gehirn stimuliert hatte. Der Unterschied zwischen ihnen bestand darin, daß er auf Lant und den anderen Planeten der Fünfzig Sonnen einen legalen Stand besaß, während sie bestraft oder getötet werden würde, wenn man sie ergriff.
    »Seit diese Botschaft vor einer Stunde im Hauptquartier aufgefangen wurde, sind wir Ihnen gefolgt und haben versucht, Verbindung mit Ihnen aufzunehmen«, erläuterte sie. »Was sollen wir tun?«
    Maltby zögerte. Es fiel ihm nicht leicht, seine Rolle als erblicher Führer der Gemischten zu akzeptieren, denn er war zugleich Captain in der Raumflotte der Fünfzig Sonnen. Vor zwanzig Jahren hatten die Gemischten versucht, sich der Herrschaft über die Fünfzig Sonnen zu bemächtigen. Der Aufstand war in einem verheerenden Fehlschlag zusammengebrochen, als dessen Folge sie geächtet worden waren. Maltby, damals ein kleiner Junge, war von einer dellischen Patrouille gefangengenommen worden. Die Flotte erzog ihn. Es war ein Experiment, denn man hatte erkannt, daß das Problem der Gemischten gelöst werden mußte. So versuchte man, ihn Loyalität gegenüber den Fünfzig Sonnen als gemeinsamem Staatswesen zu lehren, und diese Anstrengungen waren in beträchtlichem Maße von Erfolg gekrönt. Was seine Lehrer nicht wußten, war, daß ihnen der nominelle Führer der Gemischten in die Hände gefallen war.
    Seitdem waren Maltbys Gefühle zerrissen, und er hatte noch keinen Ausweg aus seinem Dilemma gefunden. Langsam gab er zur Antwort: »Im Augenblick bin ich der Ansicht, daß wir uns der Gruppe anschließen und offen mit Delliern und Non-Delliern zusammenarbeiten sollten. Schließlich stammen wir ebenso wie sie von den Fünfzig Sonnen.«
    »Die Möglichkeit ist bereits erörtert worden«, warf die Frau ein, »daß es uns Vorteil bringen könnte, die Lage eines der Planeten bekanntzugeben.«
    Trotz seiner gründlichen Ausbildung war Maltby für einen Moment wie vor den Kopf geschlagen. Dennoch begriff er, was sie meinte. Die Situation barg dynamische Möglichkeiten in sich. Reuig dachte er: »Vermutlich ist meine Natur nicht für Ränke geeignet.« Er wurde ruhiger, nachdenklicher und eher gerüstet, das Problem objektiv zu diskutieren: »Wenn die Erde unsere Zivilisation aufspüren und ihre Regierung anerkennen würde, wäre kein Wechsel möglich. Unsere Pläne, um die Situation zu unseren Gunsten zu ändern …«
    Die Frau – eine schlanke Blondine – lächelte grimmig; ein wildes Licht glitzerte in ihren blauen Augen. »Wenn wir sie verrieten«, unterbrach sie ihn, »könnten wir zur Bedingung stellen, daß man uns als gleichberechtigt anerkennt. Im Grunde ist das alles, worauf wir hinarbeiten.«
    »Wirklich?« Maltby wußte es besser und war nicht erfreut. »Ich glaube mich zu erinnern, daß der Krieg, den wir führten, andere Ziele verfolgte.«
    »Hunston hält jedenfalls die Zeit zum Handeln während einer Krise für gekommen.«
    »Hunston!« rief Maltby unwillkürlich.
    Dann schwieg er.
    Gegen die schillernde, fordernde Persönlichkeit Hunstons fiel Maltby ab. Ihm war die unpopuläre Aufgabe zuteil geworden, die wilden Leidenschaften der jungen Leute im Zaum zu halten. Durch seine Anhänger, die meist ältere Männer und Freunde seines toten Vaters waren, vermochte er lediglich zur Vorsicht zu raten. Das hatte sich als undankbares Geschäft erwiesen. Hunston war ein Unterführer der Gemischten. Seine Forderungen wandten sich an die jüngere Generation, die den Fehlschlag ihrer Eltern nur vom Hörensagen kannte. Ihre Einstellung lief darauf hinaus: »Damals haben die Führer Fehler begangen. Wir werden es besser machen.«
    Maltby selbst verspürte kein Verlangen, über das Volk der Fünfzig Sonnen zu herrschen. Jahrelang hatte er sich die Frage vorgelegt: »Wie kann ich die Ambitionen der Gemischten in weniger kriegerische Bahnen lenken?« Bis jetzt hatte er keine Lösung gefunden. Langsam und betont stellte er fest: »Wenn die Mannschaft bedroht ist, müssen ihre Glieder zusammenstehen. Ob es uns gefällt oder
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher