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Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition)

Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition)

Titel: Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition)
Autoren: Subina Giuletti
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widmete, diese Bereitschaft, sie zum absoluten Mittelpunkt in seinem Leben zu machen, die Art, wie er mit ihnen herumtobte und spielte, hätten sich wohl Millionen von Kindern auf dieser Welt von ihren Vätern gewünscht. Man konnte die Liebe, in die er seine Kinder einhüllte, selbst auf die Entfernung hin spüren.
    Grace allerdings beäugte mich äußerst kritisch und es war klar, dass sie ihr Vertrauen niemandem so leicht schenken würde.
    Zum Schluss wurde ich noch Karen vorgestellt, Michaels Langzeit-Visagistin, einer schönen, blonden Frau mit herzlichem Wesen, die erfrischend offen auf mich zustürmte und mir sofort das Rezept für den Apfelstrudel abrang.
    Diary, 20. 06. 2009
    Es bleibt mir nichts anderes als zu schreiben. Mit wem soll ich reden? Es ist niemand da. Niemand da. Niemand.. Hat Einsamkeit eine Steigerung? Meine Wände sind voll. Ich schreibe, weil mein Herz überläuft. Wo ist Frank? Eddie? Wo ist Jake? Hat Jake die Seiten gewechselt? Es ist alles so schrecklich, so schrecklich. Warum muss es so sein, warum kann es nicht einfach schön sein und einfach und unkompliziert?
    Ich liebe Menschen. Ich liebe das Leben. Das ist alles, was mir bleibt. Liebe. Und Angst. Ich habe Angst. Verdammt noch mal, ja, ich habe Angst. Ich fühle mich schwach. Ich kann ihre Erwartungen nicht erfüllen. Nicht die ihren, nicht die meiner Fans. Meine Fans...ich liebe sie, ich will sie nicht enttäuschen, das ist das, was mich hält. Aber ich fühle, ich kann nicht. Diesmal kann ich nicht, kann ich nicht...Sie drohen mir. Sie drohen mir mit allem Möglichen. Egal, was ich tue. Es gibt keinen Ausweg. Egal, wohin ich mich wende. Das ist das, was sie wollten: Sie haben mich eingekreist.
    Immer schon war ich einsam. Woher kommt diese Einsamkeit, wenn doch alles eins ist? Wie kann man dieses Eins-seins fühlen und doch so einsam sein? Ich friere. Oh, mir ist so kalt. So kalt. Ich werde nicht mehr warm. All die Wärme ist aus mir gewichen. Ich habe nichts mehr übrig. Noch nicht mal für meine Kinder. Oh, meine Kinder, wie ich sie liebe! Wie ich sie liebe! Ich liebe sie so sehr, mein Herz glüht, es zerspringt, wenn ich nur an sie denke. Ich weine, und die Tränen sind warm. Noch mehr Wärme, die aus mir heraus fließt, die mich noch kälter macht. Gott, mir ist kalt, so lange schon ist mir kalt. Ich habe Angst. Meine Gedanken drehen sich im Kreis.
    Kann nicht mehr klar denken. Sie halten mich fest. Sie sagen, danach wäre ich durch. Ich glaube, danach bin ich tot. Anyway. Egal, wie es läuft. Sie nehmen mir alles. Sie wollen alles. Sie haben schon alles. Dieser Vertrag. Sie sagen, das sei meine letzte Chance und sie seien diejenigen, die mir helfen, die mich rausholen. Aber ich traue ihnen nicht. Jeder sagt, er hilft mir und dann bereichern sie sich nur. Übernehmen mich. Rowe sagt, der Vertrag sei mein Untergang.
    Aber sie sagen, wenn ich nicht ihrem Plan folge, sei das mein Untergang.
    Ich gehe so oder so unter. Dabei will ich so gern leben, so gern leben...richtig leben! Einmal im Leben richtig leben. Was ist richtig leben? Ist es ein Fehler, das nicht zu wissen? Hat mein Unterbewusstsein nichts, worauf es sich ausrichten kann, wenn ich das nicht weiß? Aber ich will soviel. Ich will die Konzerte überstehen. Ich will tanzen, will meine Fans spüren, versinke in Musik, bin Musik. Und ich will ein einfaches Leben. Alles ist so konträr.
    Oh, Gott, mir ist so kalt. Mir ist so kalt. Ich friere, ich bin aus Eis. Draußen hat es 25 Grad. Ich habe dicke Unterwäsche an und etliche Hemden und Jacken. Das lässt mich kräftiger aussehen, als ich bin. Aber ich friere. Ich will in die Sonne und kann nicht. Alles bringt mich um. Manchmal bin ich soweit, dass ich einfach aufgeben will. Nicht mehr kämpfen. Nicht mehr mich wehren. Lass ihn einfach kommen, den Tod. Es liegt eine Süße darin, in diesem Aufgeben. Und doch will ich leben...aber nicht so... nicht so...“
    ***
    Die Tage im Carolwood Drive flossen dahin.
    Zu Lindas übergroßer Freude hatte ich mich zu Hause der Vollwertküche gewidmet und war nun in der Lage, den Speisezettel entsprechend aufzupeppen. So buk ich Müsli- und Vollkornmuffins, Multivitamintorten und Rüblikuchen, bereitete Bircher Müsli, exotische Frühstücksbreie und Dattelkonfekt zu, die von allen – außer von Michael – mit großem Appetit verspeist wurden.
    Michael aß wenig, meistens irgendwelche Dinge in homöopathischen Dosen, von denen ich mir beim besten Willen nicht vorstellen konnte, wie sie
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