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Trust Me - Blutiges Grauen

Trust Me - Blutiges Grauen

Titel: Trust Me - Blutiges Grauen
Autoren: Brenda Novak
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waren ja an dem Abend nicht dabei. Sie haben nicht gesehen, wie sie mich angelächelt und nach meinem Reißverschluss gegriffen hat.”
    David riss sich zusammen, um seine Gefühle nicht zu zeigen. Burke versuchte, ihn zu provozieren, doch er weigerte sich, anzubeißen – trotz des heftigen Herzklopfens, das die Szene, die Burke heraufbeschwor, bei ihm auslöste. “Sie sind wirklich ein sehr begehrter Typ, Oliver.”
    “Ein Mann merkt das, wenn eine Frau auf ihn abfährt. Vor allem, wenn sie derart scharf auf ihn ist.”
    “Haben Sie eigentlich jemals an Ihre Frau und Ihre Tochter gedacht, als Sie geplant haben, diese unschuldigen Frauen zu überfallen?”
    “Ich habe niemanden überfallen! Aber wenn ich diese Art Mann wäre, würde ich dabei wahrscheinlich nicht an meine Frau denken. Oder woran denken Sie so, wenn Sie den Playboy durchblättern?”, erkundigte er sich scheinheilig, als würde es ihn tatsächlich interessieren. Doch dann beantwortete er seine rhetorische Frage sofort selbst: “Sie stellen sich vor, es mit einer wie dieser zu treiben, oder nicht? Und seien wir doch ehrlich: Skye ist so heiß wie ein Playmate.”
    Dass David nichts darauf erwiderte, schien Burke etwas zu verunsichern. “Stimmen Sie mir nicht zu?”
    “Hören Sie auf mit diesem Unsinn.”
    Burke lehnte sich vor, seine Augen funkelten. “Ich habe beobachtet, wie Sie Skye im Gerichtssaal angestarrt haben.”
    David verzog den Mund zu einem anzüglichen Grinsen. Er konnte ebenso gut das Arschloch spielen. “Mehr haben Sie nicht drauf?”
    Burke rümpfte die Nase und lehnte sich wieder zurück. Er legte den Hörer ans andere Ohr. “Ich weiß, dass Sie scharf auf sie sind. Welcher Mann würde nicht gern eine Nummer mit ihr schieben?”
    “Genauso wie Sie?”
    “Sicher”, gab er lässig zurück. “Warum wäre ich wohl sonst mit ihr nach Hause gegangen?”
    “Sie kann sich nicht daran erinnern, Sie jemals vorher irgendwo gesehen zu haben, bevor Sie bei ihr eingebrochen sind.”
    “Sie erinnert sich.”
    “Nein, das tut sie nicht. Wenn überhaupt, hat sie Sie höflich angelächelt und ist an Ihnen vorbeigegangen.” Solche Begegnungen gab es unter Fremden ständig. Es hatte nichts zu bedeuten. Außer für Oliver Burke.
    “Das sagt sie jetzt.”
    “Wo war es denn?”, wollte David wissen. “Im Supermarkt? Im Kino? Auf der Fahrt über den Highway? Oder haben Sie sie gesehen, als sie eine Fahrradtour aufs Land gemacht haben? Suchen Sie Ihre Opfer immer auf diese Art aus?”
    Burke rückte weiter ab. “Ich habe mich bemüht, freundlich zu sein, aber es hat wohl keinen Zweck. Sie versuchen, mich weiter zu provozieren, ohne Rücksicht.”
    “Wir beide sind nicht befreundet”, gab David zu bedenken. “Das werden wir auch niemals sein. Sie brauchen nur zu antworten.”
    “Das habe ich bereits getan. Im Gerichtssaal.” Burke hatte behauptet, ihr auf der Straße begegnet zu sein. Sie habe am Bürgersteig geparkt, weil sie sich verfahren hatte, und wollte ihn nach dem Weg fragen. Dann habe sie ihn zu sich nach Hause eingeladen.
    Was natürlich der absolute Blödsinn war.
    “Warum wiederholen Sie die Lügen jetzt nicht einfach? Befürchten Sie, sich zu verheddern?”
    “Wenn Sie nicht jedes Mal einen Steifen bekämen, wenn Sie nur an Skye denken, wäre Ihnen vielleicht aufgefallen, dass
ich
am meisten unter diesem Zusammentreffen gelitten habe. In dieser Nacht bin ich schwer verletzt worden! Ganz zu schweigen davon, dass ich meine Zahnarztpraxis verloren habe, mein Haus und alles, was mir gehörte. Meine Familie wurde in der Öffentlichkeit gedemütigt. Und ich habe die vergangenen drei Jahre in einem engen Käfig verbracht, wo ich auf einer harten Matratze auf einem Eisenbett schlafen musste. Wenn sie mich rauslassen, laufe ich die ganze Zeit in einem gepflasterten Hof herum. Und wissen Sie, was ich dann tue? Ich zähle die Einschusslöcher der Patronen, die von den Wächtern abgefeuert wurden, um irgendwelche Eskalationen zu verhindern. Die dann dafür sorgen, dass es wieder Kugeln regnet.” Er verschränkte die Arme. “Hier drinnen ist es gefährlich.”
    David lachte. “Das ist ja ziemlich theatralisch, selbst für jemanden wie Sie. Sie benutzen Gummigeschosse.”
    “Das war aber nicht immer so. Abgesehen davon, sind Sie schon mal von einem Gummigeschoss getroffen worden?”
    “Sie sehen eigentlich ganz gesund aus.”
    “Hier ist es gefährlich”, wiederholte Burke. “Warum hätte ich meine Frau wohl sonst gebeten,
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