Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Trixie Belden 05 - Trixie Belden und das Geheimnis im Wald

Trixie Belden 05 - Trixie Belden und das Geheimnis im Wald

Titel: Trixie Belden 05 - Trixie Belden und das Geheimnis im Wald
Autoren: Julie Campbell
Vom Netzwerk:
II.“
    „Mein Großonkel“, erklärte ihr der Junge. „Ich bin fast den ganzen Weg zu Fuß gelaufen, um ihn zu finden — anscheinend zu spät...“ Er zuckte die Achseln. „Trotzdem werde ich eine Weile hierbleiben. Hinter dem Haus ist ein Gemüsegarten. Hühner, Hasen und Eichhörnchen gibt es auch genug.“
    Nach einer kurzen Pause setzte er noch drohend hinzu: „Und wehe euch beiden, wenn ihr mich verratet!“
    „Wir sind keine Petzen“, begehrte Trixie empört auf.
    „Aber was ist mit deinem Vater und deiner Mutter?“ wollte Brigitte wissen. „Werden sie sich keine Sorgen um dich machen?“
    „Ich habe keine Angehörigen außer Onkel Ulrich“, stieß der Junge finster hervor. „Sonst habe ich nur einen Stiefvater, falls man ihn überhaupt Vater nennen kann. Und wenn der rausbekommt, wo ich bin, schleppt er mich auf seine Farm zurück, schlägt mich und läßt mich weiter von morgens bis abends ohne Bezahlung für sich schuften.“
    Ohne weiteren Übergang streckte er den verdattert dastehenden Mädchen seine Rechte hin und sagte: „Übrigens, ich heiße Uli. Und ihr?“
    Die beiden Mädchen reichten ihm nacheinander feierlich die Hand und stellten sich vor.
    „Ich bin Trixie Belden und wohne dort unten.“
    „Und ich bin Brigitte Willer und bin erst gestern in das große Haus auf dem anderen Hügel eingezogen.“
    Einträchtig ließen sich die drei auf der alten Matratze nieder, und Uli fing an zu erzählen:
    „Ein Onkel meines Vaters hat mir zu meiner Geburt diesen Silberbecher geschickt. Das war Onkel Ulrich. Dazu hat er meinen Eltern einen Brief geschrieben, in dem er ihnen mitgeteilt hat, daß er und Tante Nelly mich in ihrem Testament als Alleinerben einsetzen würden. Später ist Tante Nelly dann gestorben, und Mutter hat nie wieder etwas von Onkel Ulrich gehört. Sie hat mir nur immer erzählt, daß ich eines Tages eine halbe Million erben würde. Mein Stiefvater Hansen, der auch mein gesetzlicher Vormund ist, hofft nun, dieses Geld nach Onkel Ulrichs Tod in die Hand zu bekommen.“ Enttäuscht sah er sich in dem mit wertlosem Kram angefüllten Raum um. „Sieht ganz so aus, als ob ich nur lauter alten Plunder erben werde, findet ihr nicht?“
    „Täusch dich nicht“, meinte Trixie aufgeregt. „Viele Leute glauben, daß in diesem Haus ein Vermögen versteckt ist.“
    „Aber das ist doch Unsinn, Trixie“, wandte Brigitte ein. „Niemand, der auch nur ein bißchen Geld hat, würde sein Haus so verkommen und verdrecken lassen.“
    „Sie hat recht“, pflichtete Uli ihr bei. „Onkel Ulrich hat sein Geld bestimmt schlecht angelegt und alles verloren. Hansen glaubt das allerdings nicht. Nach Mutters Tod hat er in Lindenberg herumgeschnüffelt und das Märchen von dem versteckten Vermögen gehört. Seither wartet er nur noch darauf, daß Onkel Ulrich stirbt, damit er sich das Geld aneignen kann. Ich bekomme garantiert keinen Pfennig davon zu sehen, wenn es nach ihm geht.“
    „Oh, er muß ein furchtbarer Mensch sein“, sagt Brigitte mit Tränen in ihren großen, braunen Augen. „Hat er dich wirklich geschlagen, Uli?“
    „Und ob“, versetzte Uli gleichgültig. „Aber das hätte mir nicht soviel ausgemacht. Natürlich hat er sich das erst getraut, als Mutter tot war. Er hat sie nämlich sehr geliebt, und sie ihn glaube ich auch. Sie war immer etwas kränklich“, fuhr er bekümmert fort, „und Hansen war sehr besorgt um sie. Ich habe ihn vom ersten Augenblick an gehaßt. Er mich wahrscheinlich auch; aber wir haben es Mutter beide nie merken lassen. Es hätte ihr das Herz gebrochen. Nun, und vorgestern nach Schulschluß haben wir uns fürchterlich gestritten. Da habe ich beschlossen, Onkel Ulrich zu suchen, damit er mir vielleicht hilft. Teils per Anhalter und teils zu Fuß bin ich hierhergekommen. Ich wußte zwar nicht genau, wo mein Onkel wohnt, und habe mich auch niemanden zu fragen getraut. Heute früh habe ich ganz zufällig im Vorbeigehen die verwitterte Schrift auf dem Briefkasten unten an der Einfahrt gelesen. Und so bin ich hier.“
    Mit einem leisen Grinsen fügte er noch hinzu: „Ich sage euch, ich war vielleicht enttäuscht, als mir niemand aufmachte und ich gesehen habe, wie ungepflegt und verlottert hier alles ist. Aber ich war so müde, daß ich einfach durch ein Fenster hineingeklettert bin und mich auf dieser alten Matratze aufs Ohr gelegt habe.“
    „Meine Güte“, stöhnte Trixie. „Hast du etwa seit Mittwoch nichts zu essen gehabt?“
    Er schüttelte den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher