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Trixie Belden 05 - Trixie Belden und das Geheimnis im Wald

Trixie Belden 05 - Trixie Belden und das Geheimnis im Wald

Titel: Trixie Belden 05 - Trixie Belden und das Geheimnis im Wald
Autoren: Julie Campbell
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Trixie. „Ich sehe erst nach, ob alle Fenster zu sind, und gehe dann zur Hintertür hinaus. Die Tür schließe ich von außen zu und gebe Paps den Schlüssel, damit er ihn für Herrn Frank aufhebt. Komm rein und hilf mir.“
    „Ich glaube, wir sollten doch lieber nicht hineingehen“, meinte Brigitte ängstlich. „Du hast doch selber gesagt, daß es gesetzwidrig ist.“
    „Ach was“, erwiderte Trixie ungeduldig, „es ist doch wohl nicht gesetzwidrig, wenn ein Nachbar dem anderen hilft. Wenn Herr Frank nicht bewußtlos wäre, würde er uns bestimmt bitten, nachzusehen, ob alle Türen und Fenster verschlossen sind.“
    Noch immer nicht ganz überzeugt, kletterte Brigitte aufs Fensterbrett. „Und wenn das Gesicht, das ich gesehen habe, nun wirklich das von einem Landstreicher war?“ flüsterte sie. „Und wenn der Landstreicher noch hier ist?“
    Trixie zuckte ungerührt die Achseln. „Dann sagen wir ihm, daß er gehen soll, oder wir rufen die Polizei. Komm, wir sehen erst einmal nach, ob der Schlüssel in der Hintertür steckt, bevor wir die Fenster überprüfen.“
    In dem riesigen, getäfelten Wohnraum war genauso viel alter Kram angehäuft wie in den übrigen Zimmern. Und mitten auf dem Boden lag eine alte Matratze, auf der ein großer, rothaariger Junge schlief. Dicht neben ihm lag ein Jagdgewehr, und am Kopfende stand ein silberner Taufbecher, der unter den zum offenen Fenster hereinfallenden Sonnenstrahlen aufleuchtete.
    Zitternd wies Brigitte auf den fest schlafenden Jungen. „Das ist wahrscheinlich das Gesicht, das ich heute morgen gesehen habe“, flüsterte sie kaum hörbar.
    Trixie starrte sie verständnislos an. „Auf alle Fälle war es kein Gespenst“, sagte sie sachlich. „Aber wer in aller Welt kann das sein? Er muß ungefähr in Klaus’ Alter sein, fünfzehn, würde ich sagen, glaubst du nicht auch?“
    Brigitte nickte. „Ich habe Angst. Was ist, wenn er aufwacht und uns hier sieht? Womöglich erschießt er uns mit diesem scheußlichen Gewehr.“
    Trixie war zwar auch nicht ganz überzeugt, daß der Junge das nicht tun würde, wagte sich aber doch noch einen Schritt weiter vor, um die Schrift auf dem Silberbecher lesen zu können.
    Als der Fußboden plötzlich knarrte, erschrak sie so sehr, daß sie das Gleichgewicht verlor und sich an einem Stapel vermoderter Bücher festzuhalten versuchte. Der ganze Bücherturm schwankte eine Sekunde lang bedrohlich vor und zurück, bevor er mit einem lauten Klatschen umfiel.
    Der Junge war mit einem Satz auf den Beinen und hielt das Gewehr in der Fland. Die beiden Mädchen standen wie versteinert da. In dem sommersprossigen Gesicht war keine Spur von Freundlichkeit zu erkennen. Aus den grünen Augen sprach tiefstes Mißtrauen.
    Brigitte fand die Sprache als erste wieder: „Oh, bitte, erschieß uns nicht!“ bat sie beinahe weinend.
    Der Junge runzelte die Stirn. „Was macht ihr hier?“ erkundigte er sich unfreundlich. „Ihr habt hier nichts verloren.“

    Endlich schien sich auch Trixie von ihrem Schreck erholt zu haben. „Du aber auch nicht“, entgegnete sie heftig. „Dieses Haus gehört Herrn Ulrich Anton Frank, unserem Nachbarn. Mein Vater hat ihn heute morgen ins Krankenhaus gebracht. Wir wollten nur nachsehen, ob alle Fenster und Türen verschlossen sind. Und du hast dich einfach hier eingeschlichen.“ Der Junge hielt das Gewehr noch immer umklammert. „Ins Krankenhaus?“ wiederholte er benommen. „Wohin und warum? Was erzählst du mir da?“
    „Nach Lindenberg ins Krankenhaus“, gab Trixie zur Antwort. „Er hat Lungenentzündung und ist außerdem halb verhungert.“ Dann fügte sie noch schnippisch hinzu: „Es wird
    dich zwar nicht interessieren, aber die Ärzte glauben nicht, daß er wieder gesund wird.“
    Die Schultern des Jungen sanken enttäuscht herunter. Langsam ließ er das Gewehr auf die Matratze zu seinen Füßen gleiten. „Und ich habe geglaubt, er wäre tot“, murmelte er vor sich hin. „Als ich heute morgen hierhergekommen bin und gesehen habe, wie verwahrlost alles ist, habe ich mir gedacht, daß Onkel Ulrich schon vor langer Zeit gestorben sein muß.“
    „Onkel Ulrich!“ riefen Trixie und Brigitte wie aus einem Mund und starrten den Jungen mit aufgerissenen Augen an. „War... äh... ist Herr Frank denn dein Onkel?“
    Statt einer Antwort bückte sich der Junge nach dem Silberbecher und hielt ihn Trixie und Brigitte so hin, daß sie das Gravierte lesen konnten. Überrascht las Trixie laut: „Ulrich Anton Frank
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