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Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Titel: Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)
Autoren: Ulli Schwan
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hohes Glas mit einer hellgrünen Flüssigkeit. «Das solltest du probieren: Minzgin von Merdia.» Er grinste noch breiter. «Danach willst du nichts anderes mehr.»
    «Nein, danke», sagte Scyna mit erzwungener Ruhe. Sie sah kurz an dem Großen vorbei zu seinen Freunden. Sie standen direkt hinter ihm und beobachteten die Szene amüsiert.
    Der Merdianer hielt ihr das Glas unter die Nase. «Ihr Eianer wisst halt nicht, was gut ist. Deswegen zeigen wir es euch.»
    «Kein Interesse.»
    «Komm schon, Puppe, nur ein Schluck. Der Gin passt doch so gut zu deinen grünen Augen.»
    Scyna blickte von dem Ginglas hinüber zu ihrem Bier, ließ es los und zog ihre Hand blitzschnell aus seinem lockeren Griff. «Das Zeugs trinke ich nicht. Es ist eklig – genauso wie du!»
    «Jetzt werde mal nicht pampig!»
    «Lass mich einfach in Ruhe und such dir eine andere Braut. Es gibt genug Versager hier, zu denen du passt.» Scyna nahm ihr Glas von der Theke und wandte sich ab.
    Aber der Merdianer griff sie erneut am Arm. «Was soll das heißen, Puppe?»
    Scyna sah auf seine Hand. «Lass mich los.»
    «Trägst die Nase ziemlich hoch für eine Hinterwäldlerbraut!»
    Mit ruhiger Stimme, aber kochendem Blut wiederholte Scyna: «Lass mich los!»
    «Und wenn nicht?»
    «Werde ich dir weh tun.»
    «Jetzt habe ich aber Angst.»
    Überganglos trat sie ihm gegen das Schienbein. Der Merdianer ließ Scynas Arm los, sprang keuchend zurück und hüpfte auf einem Fuß. Scyna drehte sich um und ging davon.
    «Bleib stehen!», rief er ihr nach.
    Die Leute vor ihr drehten sich um, traten auseinander. Er macht Ernst, dachte Scyna noch, als sie einen Schlag gegen die rechte Schulter bekam. Bier spritzte aus dem Glas, als sie einen Schritt taumelte. Schnell fand sie ihr Gleichgewicht wieder und wirbelte herum. Die Matrosen standen ihr gegenüber, der große Kerl an der Spitze. «Wir sind noch nicht fertig!», fauchte er.
    Scyna musterte die drei eingehend, schätzte die Körper unter den Overalls ab und las Entschlossenheit in den Blicken. Vor allem der Große wollte ihr eine Lektion erteilen. Seine Hände befanden sich nahe an den Krallenmessern an seinem Gürtel. Er wollte offensichtlich die Schmach wettmachen, von einer Eianerin übertölpelt worden zu sein.
    Mit einem schiefen Grinsen stellte Scyna ihr Bierglas auf den Boden.
     
    ***
     
    Blaine drängte sich durch die Gäste. Vor der Nische Xandreijs stand breitbeinig ein kräftiger Silberkater. Blaine reichte ihm die Karte. «Tuk hat uns geschickt. Wir haben einen Job für Xandreij – ein echtes Kunstwerk.»
    «Was ist das für ein Job?», rief jemand aus der Nische. Der Aufpasser nickte sie durch, ließ sie aber keine Sekunde aus den Augen. Blaine war sich des stechenden Blicks und des Blasters am Schenkel des Nostokers sehr bewusst, als er dem SimStim-Künstler gegenübertrat.
    Xandreij hatte sein Fell oberhalb der Schnauze so rasiert, dass die kahlen Stellen einen stilisierten, gehörnten Kopf zeigten. Blaine glaubte eine der hiesigen Gottheiten zu erkennen. Der Nostoker trug teure, aber zu selten gewaschene Kleidung, lümmelte sich auf seinem Stuhl und deutete mit einer fahrigen Handbewegung auf den Bereich vor sich, wo mehrere Sitzgelegenheiten herumstanden. Blaine wählte sich eine ihm direkt gegenüber aus. Rix blieb hinter ihm.
    «Du bist Xandreij?», fragte Blaine.
    «Höchstpersönlich.»
    «Es ist eine Porno-Sim. Für einen Merdianer.»
    Xandreij prustete gelangweilt. «Kein Problem. Hatte schon ein paar Merds als Kunden und kenne ihre Hirnmuster.»
    Blaine beugte sich vor und musterte sein Gegenüber eingehend. Er ließ den Blickkontakt nicht abbrechen, der andere aber schon. Dessen Augen flitzten von einer Seite zur anderen, ohne länger als zwei Sekunden zu ruhen. Der Kerl kann sich nicht konzentrieren, dachte Blaine. Er findet die Realität wohl zu eintönig, um sich eingehend mit ihr beschäftigen zu wollen. Er langweilt sich, hält Simulationen für das Einzige, wofür es seine Zeit zu opfern lohnt. Gut, dann soll er eine Herausforderung bekommen, die seinem Interesse entspricht.
    «Gut», sagte Blaine. «Ich habe Daten von dem Merd und der Braut, mit der er es machen soll. Außerdem soll es in einem bestimmten Hotelzimmer stattfinden. Auch davon habe ich die Daten.»
    «Kein Problem.»
    «Das Programm soll sich seinen Wünschen anpassen.»
    «Eine interaktive vom Nutzer gesteuerte SimStim. Kein Problem.»
    «Die SimStim soll anderthalb Tage laufen, er soll aber glauben, es wäre nur
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