Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)

Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)

Titel: Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)
Autoren: Tim K.
Vom Netzwerk:
interessierte mich aber nicht, da ich es so gewohnt war. Ich fuhr mit Kopfschmerzen und vollkommen gerädert um 6 Uhr morgens los. Eineinhalb Stunden später erreichte ich meinen Bestimmungsort, die Polizeikaserne an der Weseler Straße in Münster. Dort finden jedes Jahr die dreitägigen Einstellungstests der Polizei für den gehobenen Dienst statt. Das Spektakel beginnt mit diversen Intelligenztests und der anschließenden ärztlichen Untersuchung. Ich fand mich im Eingangsgebäude ein und wollte mich noch schnell frisch machen. Mein Blick blieb auf einem Plakat an der Wand hängen. Es war ein großes Werbeplakat des SEK, auf dem mehrere vermummte Polizisten zu sehen waren. Gemeinsam bewältigten sie mit einer Ramme bewaffnet einen Hindernisparcours. Auf dem Plakat war zu lesen: „Wir gehen den schweren Weg.“ Ich legte meine Hand auf das Plakat und schloss die Augen. Mir ging durch den Kopf: „Da willst du auch einmal zugehören und du wirst das schaffen!“ Nachdem ich die Tests erfolgreich abgeschlossen hatte, ging es zum polizeiärztlichen Dienst, wo man mir erst einmal einen gehörigen Schrecken einjagte. Alle meine Untersuchungsergebnisse waren exzellent. Es gab nur ein „Problem“, mein BMI (Body-Mass-Index) war zu hoch. Das bedeutet schlichtweg, dass ich für meine Größe zu schwer war. Nun muss man sich das mal vorstellen: Ich kam gerade in Topform aus meiner Sportlaufbahn als American-Football-Spieler zum Einstellungstest der Polizei, war mit 90 Kilogramm bei 1,82 m vollkommen durchtrainiert. In den USA hatte ich mit einem zukünftigen NFL-Spieler(Darryl Pounds, Washington Redskins) in einem Team gespielt, danach in der 1. Bundesliga, trainierte täglich Leichtathletik, Kraftsport und Football, und da kommt dann plötzlich so ein Männchen im weißen Kittel daher und sagt mir, dass „es das war“, weil ich „zu fett“ bin. Mir drängte sich unwillkürlich die Frage auf, wann der jemals auch nur annähernd „fit“ gewesen sein wollte, um ein solches Urteil fällen zu können. Irgendein Geistesblitz veranlasste ihn jedoch dazu, mir gnädigerweise zu sagen, dass der leitende Arzt aber noch einmal einen Blick auf mich werfen soll. Der sei ja schließlich auch ein Sportfan. Also stand ich eine Stunde später in Unterhose vor Dr. Pratke, einem SEK-Arzt, den ich schon aus einer Reportage über das SEK aus dem Fernsehen kannte. Ich war unglaublich aufgeregt, aber er grinste nur breit über das ganze Gesicht. Ich fragte ihn: „Herr Doktor, was ist denn jetzt mit mir?“ Er grinste weiterhin und antwortete: „Herr K., wenn wir Sie nicht nehmen würden, wen sollten wir dann nehmen?“ Der Assistent wollte noch auf den „zu hohen BMI“ hinweisen, aber Dr. Pratke entgegnete nur: „Geben Sie her, ich unterschreibe das.“ Nach den folgenden zwei Testtagen war ich „drin“, sprich zugelassen zum dreijährigen Studium an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in B.-Stadt, die ich nach Absolvierung als Diplomverwaltungswirt und Polizeikommissar verließ. Während meiner Studienzeit absolvierte ich ein einwöchiges Praktikum beim SEK B.-Stadt, das meine Zielsetzung nur noch unterstrich: „Da willst du hin!“ Zweieinhalb Jahre später stand ich dann wieder vor Dr. Pratke. Dieses Mal zum viertägigen Einstellungstest für das Spezialeinsatzkommando. Ich hatte mich relativ kurzfristig dafür entschieden, da ich mittlerweile andere Ambitionen pflegte. Trotzdem wollte ich es mir mit meinen inzwischen 32 Jahren noch einmal beweisen. Innerhalb von drei Monaten hungerte und trainierte ich mich von 108 kg auf 83 kg runter. Sie merken, ich war nicht mehr auf „Kampfgewicht“ wie zu Einstellungszeiten. Ich sah nun regelrecht ausgemergelt aus, aber ich wusste, dass beim SEK nur Laufen, Klettern und Schießen zählen würden. Meine perfektionistische Ader ließ mir keine andere Wahl. Während meiner Zeit bei der Polizei hatte ich den 1. TG (vergleichbarmit dem 1. Dan im Kung Fu) im Wing-Tzun (ebenfalls eine fernöstliche Kampfkunst) erworben. Die SEKs in NRW trainieren auf Grundlage des Wing-Tzun ihre Eingriffstechniken. Außerdem war ich noch ein guter Sportschütze geworden. Den Beweis dafür lieferte der Schießwettbewerb in Lippe, den ich von über 400 teilnehmenden Polizisten zweimal in Folge mit der Dienstpistole und der Maschinenpistole MP 5 gewann. Alles in allem möchte ich behaupten, dass ich gut vorbereitet war und mich auch sehr geeignet fühlte.

Tag 1:
    Der erste Tag besteht aus der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher