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Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)

Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)

Titel: Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)
Autoren: Tim K.
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schmunzeln. Ich empfinde Mitleid. Die auf Grund der facettenreichen Ausbildung vollgepackten Tage vergingen mehr als schnell. In der ersten Woche fuhren wir zur Feuerwehr nach Lemgo, um dort unter Belastung, Stress und äußerlichen Widrigkeiten in völliger Dunkelheit und mit aufgesetzter Gasmaske einen engen Tunnel zu durchqueren, welcher der Feuerwehr zu Übungszwecken diente. In diesem Tunnel galt es dann wieder Denkaufgaben zu lösen, Gegenstände zu finden, eine Waffe blind zu zerlegen und wieder zusammenzusetzen und im Anschluss als Team von drei Beamten eine schwere Kunststoffpuppe durch den Übungsparcours zu schleppen und zu ziehen. Bevor wir in den Tunnel einstiegen, mussten wir mit aufgesetzter Gasmaske verschiedene Übungen an Fitnessgeräten absolvieren, um unseren Puls in die Höhe zu treiben. Das Ziel für die Ausbilder ist zu sehen, wie und ob sich die jeweils Neuen unter Stress und in völliger Dunkelheit trotzdem noch handlungssicher verhalten undbewegen. Sie beobachten das Geschehen daher mit Nachtsichtgeräten. An einem anderen Tag galt unser Tagesausflug der Feuerwehr in B.-Stadt, die auf Grund eines hohen Turmes für die Abseil- und Kletterübungen prädestiniert ist. Unter Anleitung von Kletterspezialisten des SEK lernten wir das Abseilen von hohen Gebäuden als auch das Erklettern derselbigen. Voraussetzungen hierfür waren das Beherrschen der Ausrüstung, das Wissen um die Verwendung verschiedener Knoten, unterschiedliche Kletter- und Hangeltechniken und sowohl Mut als auch Höhenfestigkeit. Ein sehr großer und zeitaufwändiger Bestandteil der Ausbildung war indes immer wieder das Schießtraining, das in der hausinternen Schießanlage bzw. in der Freiluft-Schießbahn im Polizeiausbildungsinstitut Erich-Klausener in Schloß Holte-Stukenbrock absolviert wurde. Durch die hohe Schusszahl und das unter Fachaufsicht erfahrener Schießausbilder durchgeführte Training avancierte jeder SEK-Azubi innerhalb kürzester Zeit zu einem überdurchschnittlichen bis sehr guten Schützen. Durch das ständige Training mit der Pistole, das Schießen aus der Bewegung, hinter Barrikaden, beidhändig, kniend, liegend und unter körperlicher Anstrengung, verschmolz man förmlich mit der Waffe und holsterte sie blind. Das Schießen mit der einzigartigen MP 5 war ohnehin ein Kinderspiel. Mehrere Einheiten der Woche dienten dem Erlernen der Grundund Eingriffstechniken auf Basis des Wing-Tzun. Dies war natürlich mein Metier, trainierte mich meine Sifu (respektvolle Anrede für den Lehrer) Anke darin schon seit Jahren. Ich ließ es mir jedoch zu keinem Zeitpunkt anmerken und hielt mich bei den Übungseinheiten bedeckt im Hintergrund. Bei allem was wir taten und trainierten, wurden Liegestütze, Klimmzüge und Laufdrills eingeschoben. Der Tagesplan war somit stets prall gefüllt. Mittlerweile befand sich auf unseren Lohnzetteln die Bezeichnung der neuen Organisationseinheit SE/SEK, und die Gefahrenzulage von 150 Euro wurdenebenfalls schon ausbezahlt. Sie glich aber lediglich die Schichtzulage aus, die uns ja nun entging, da wir keinen Nachtdienst mehr verrichteten. Das reguläre SEK hat nur zwei Schichten, eine Frühschicht von 7:00 Uhr bis 15:00 Uhr und eine Spätschicht von 12:00 Uhr bis 20:00 Uhr. Außerhalb dieser Zeit existiert für die Kommandos abwechselnd eine Rufbereitschaft. Der Dienstbegann für uns immer um 7:00 Uhr und endete in der Regel gegen 15:30 Uhr. Jeden zweiten Tag stand ein Ausdauerlauftraining auf der Tagesordnung. Durch lange Läufe über zehn Kilometer, Intervalltrainings auf der Laufbahn sowie Waldläufe sollte die Truppe konditionell an die EFB II (Einführungs-Fortbildung) in Selm-Bork herangeführt werden. Dort erwarteten uns eine weitere Steigerung der physischen Belastung sowie Taktikschulungen, das Erstürmen von Objekten, Festnahmen jeglicher Art, Durchschlageübungen und ein Observationslehrgang. Doch die Reihen lichteten sich schon jetzt. Das überaus harte Training forderte seinen Tribut. Gelenke und Bänder machten nicht mehr mit. Mehrere Teilnehmer mussten die Ausbildung abbrechen. Ich blieb zum Glück bis zum Ende unverletzt. Zwischendurch gab es immer wieder Leistungsüberprüfungen. Eine Mixtur aus Laufen, Klettern, Waffen mit verbundenen Augen zusammensetzen und Denksportaufgaben lösen fand im SV-Raum, dem Treppenhaus und anderen ausgewählten Räumlichkeiten statt. Ziel der Überprüfungen war, den Ist-Zustand der Gruppe mit dem Soll abzugleichen. Hohe körperliche Belastung
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