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Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)

Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)

Titel: Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)
Autoren: Tim K.
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Zelle werden jeden Tag länger und länger. Es sind die kleinen Dinge, die mich jeden Tag psychisch überstehen lassen: der Freigang, die Gespräche mit meinem Anwalt und die Briefe von Anke. Oder eben Fußball. Alles hilft, diesen lebendigen Albtraum zu ertragen. Und ich übertreibe nicht, wenn ich „Albtraum“ schreibe. Wer mich kennt, der weiß, dass ich mich dem „Dienst am Guten und der Gerechtigkeit“ verschrieben habe. Mein Leben führte ich nach dem Motto „ein gesunder Geist in einem gesunden Körper“. Ich war mein Leben lang ein Sportbegeisterter, der aber auch immer viel las und gute Musik und Filme liebte. Gerne zusammen mit Freunden, aber ebenso gerne alleine und zurückgezogen. Der größte Traum meiner Jugend war es, Profi im American Football zu werden. Deshalb begann ich meine Football-Laufbahn bei den Paderborn Dolphins. Es war die schönste Zeit meines Lebens. Ich begann als Wide-Receiver und Top-Scorer des Teams und wechselte nachher als hard-hitting Defensive Back und „Abfangjäger“ auf die Position des Safety in die Verteidigung. Ich spielte daraufhin ein Jahr in den USA bei den Nicholls State Colonels in der Division 1 AA, wo ich 2 Semester International Management auf der Nicholls State University studierte, aber hauptsächlich Football spielte. Obwohl ich die Aussicht auf ein Teilstipendium hatte und schon ein Job auf dem Campus inne hatte, kehrte ich aus Heimweh nach Deutschland zurück. Ich spielte dann in der 1. Bundesliga in Paderborn und hatte saisonale Abstecher zu den Hamburg Blue Devils, gegen die ich inder Saison zuvor noch auf Seiten der Dolphins eine Interception (abgefangener Pass) erzielt hatte, und den Cologne Crocodiles. Während des Spiels Paderborn Dolphins gegen Assindia Cardinals Essen verteidigte ich mit angebrochener Hand gegen das Passspiel des Gegners und erzielte dann mit selbiger den siegbringenden Touchdown. Während des Try-Outs für Berlin Thunder, einem Profi-Team der NFL Europe, bei dem ich als schnellster Deutscher den 40 Yard Dash absolvierte, wurde ich vom damaligen Bundestrainer Walther Rolfing gesichtet und in den erweiterten Kader der Nationalmannschaft berufen. Des Weiteren drehte ich einen Werbespot für das DSF (Deutsches Sportfernsehen) in München. Alles in allem habe ich für mich das Meiste aus diesem Sport herausgeholt. Während meiner Sportlaufbahn absolvierte ich meine Bundeswehrzeit bei den Aufklärern in Augustdorf und begann danach bei der Dresdner Bank in Detmold meine Ausbildung, die ich zweieinhalb Jahre später als Bankkaufmann abschloss. Ich komme aus einem guten Elternhaus und trat mit 26 Jahren in die Fußstapfen meines Vaters und bewarb mich bei der Polizei NRW für den gehobenen Dienst. Schon am ersten Tag der Aufnahmeprüfungen wusste ich, dass es für mich nur ein Ziel bei der Polizei geben konnte: das SEK (Spezialeinsatzkommando). Ich wollte einer von denen sein, die das Recht gegen Schwerstkriminelle durchsetzen und gleichzeitig die Speerspitze gegen die organisierte Kriminalität bilden. Dieser Illusion gab ich mich damals hin. Früher waren mir Rocker fremd, und ich verachtete das Rotlichtmilieu, nicht wissend, dass ich mich einmal in diesem Bereich wiederfinden würde. Und ich sollte erfahren, dass nicht immer die „Guten“ gut sind und die „Bösen“ böse. Davon handelt dieses Buch. Es gewährt Einblicke in eine überaus mächtige Organisation in diesem Land, die hinter den Kulissen jedoch nicht das darstellt und lebt, was sie gerne vorgibt. Es handelt sich um die deutsche Polizei. In diesem Buch geht es aber hauptsächlich um Täuschung, Lügen, Verrat und falsche Freundschaften, und wenn einiges auch noch so unglaublich klingt, so schreibe ich doch nur „Wahres“ und wirklich „Erlebtes“.

1. Der Weg zum SEK
    Wie vor jedem Tag der Einstellungstests bei der Polizei NRW, so schlief ich auch in dieser Nacht keine Minute. Ich war einfach zu aufgekratzt und angespannt. Die Sorge vor dem Versagen begleitete mich immer, da ich ein Perfektionist war, bin und immer sein werde. Ein Scheitern wäre für mich nicht hinnehmbar gewesen. Hinzu kam, dass ich meinen Vater, einen damals im Jahre 2000 noch aktiven Polizeihauptkommissar, selbstverständlich nicht enttäuschen wollte. Es hätte meinen Stolz gekränkt. So stand ich mitten in der Nacht auf, duschte mich und zog mir meine alten Bankkaufmann-Sachen an: schwarze Hose, weißes Hemd und eine mintgrüne Krawatte. Ich war an diesem Tag der einzige im Anzug. Es
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