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Traumschiff vor Stockholm: Mittsommerherzen (German Edition)

Traumschiff vor Stockholm: Mittsommerherzen (German Edition)

Titel: Traumschiff vor Stockholm: Mittsommerherzen (German Edition)
Autoren: Pia Engström
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mal, hören Sie mir überhaupt zu?“
    Erik hatte tatsächlich kein Wort von dem mitbekommen, was sie in den vergangenen Sekunden gesagt hatte. „
Förlåt
– aber ich kann mich einfach nicht konzentrieren, wenn mich eine so bezaubernde Frau zusammenstaucht.“ Er streckte ihr die Hand entgegen. „Darf ich mich vielleicht vorstellen? Mein Name ist …“
    „
Förbannat!
Ich weiß, wer Sie sind – die Beschreibung Ihrer Bandkollegen war durchaus eindeutig! Und die Trommel, die Sie mit sich herumtragen, ist ja nicht zu übersehen!“
    „Die Tromm…“ Erst jetzt begriff Erik, was sie meinte. Die Hutschachtel – natürlich! „Entschuldigung, aber das ist …“
    „Tut mir leid, mit einer einfachen Entschuldigung ist es nicht getan. Ihnen ist wohl nicht klar, was Sie mit Ihrer Verspätung beinahe angerichtet hätten! Eine Musikkapelle ohne Schlagzeuger, das ist doch wie …“
    „Eine Suppe ohne Salz?“, half er ihr schmunzelnd aus.
    „Sie finden das wohl auch noch lustig, wie? Ihnen scheint der Ernst der Situation überhaupt nicht klar zu sein! Die
Midsommarsolen
hätte beinahe ohne Sie ablegen müssen, und ich wäre gezwungen gewesen, einen Ersatzmusiker zu finden oder gleich eine andere Band. Ich …“
    „Was will diese …
Person
von dir, Erik?“ Emilia, die mit ihren teuren Designerpumps eine kleine Ewigkeit gebraucht hatte, um die Gangway zu überqueren, war unbemerkt zu ihnen gestoßen. Sie nahm Erik die Hutschachtel ab und musterte Filippa Vinterdahl mit einem herablassenden Blick. „Willst du dir dieses unverschämte Verhalten wirklich bieten lassen? Das ist ja unerhört!“
    Missbilligend runzelte Erik die Stirn. Emilia war vollkommen aus ihrer Rolle als seine Stiefschwester gefallen – er musste ihr unbedingt noch einmal einschärfen, wie wichtig es war, dass niemand seine wahre Identität erkannte. Doch noch viel mehr störte ihn, wie sie mit Filippa Vinterdahl umsprang. Er konnte förmlich mit ansehen, wie die Chefhostess der
Midsommarsolen
begriff, dass sie einer Verwechslung aufgesessen war. Ihre hinreißend veilchenfarbenen Augen wurden groß, die sinnlich geschwungenen Lippen schmal.
    Sie räusperte sich angestrengt. „Ich … Sie sind gar nicht Björn Västardal?“

2. KAPITEL
    M in Gud, nej!
    Als Filippa ihr Fehler bewusst wurde, wäre sie am liebsten im Boden versunken. Doch der mit sanft schimmerndem Teak ausgelegte Boden des Außendecks wollte sich einfach nicht auftun und sie verschlingen, also musste sie einen anderen Weg finden, diese Situation einigermaßen mit Anstand zu meistern.
    Sie räusperte sich noch einmal, um ihre Unsicherheit zu überspielen. Ganz ruhig, du bekommst das schon in den Griff! Entschuldige dich einfach, und mit ein bisschen Glück wird niemals jemand von dieser peinlichen Panne erfahren.
    Doch der Blick der rotblonden Begleitung ihres „Opfers“ verhieß nichts Gutes. „Natürlich ist er
nicht
dieser Björn Sowieso!“, fauchte sie, ehe Filippa auch nur einen Ton herausbringen konnte. „Und jetzt sagen Sie mir gefälligst Ihren Namen, damit wir uns beim Kapitän über Ihr impertinentes Verhalten beschweren können!“
    Filippa spürte, wie ihr alles Blut aus dem Gesicht wich – jedoch weniger vor Scham als vor mühsam unterdrückter Verärgerung. Sie kannte solche Leute nur allzu gut, nicht nur von ihren Erfahrungen als Stewardess. Als Tochter des großen Gunnar Vinterdahl-Norrholm verkehrte sie schon seit frühester Jugend in den gehobenen Kreisen der Gesellschaft, in der Arroganz und Snobismus praktisch zum guten Ton gehörten. Ihr selbst waren diese Eigenschaften stets zuwider gewesen. Umso allergischer reagierte sie auf das herablassende Verhalten der jungen Frau.
    Ihrem Begleiter schien ihr Benehmen ebenfalls hochgradig unangenehm zu sein. Er schüttelte seufzend den Kopf. „Lass gut sein, Emilia. Es war doch nun wirklich keine große Sache …“
    Zum ersten Mal kam Filippa dazu, ihn einer etwas intensiveren Betrachtung zu unterziehen, und sie stellte fest, dass er geradezu unverschämt gut aussah. Kein Wunder, dass sie ihn für den vermissten Musiker gehalten hatte! Die eng anliegenden dunklen Jeans und der graue Rollkragenpullover, über den er eine karamellfarbene Lederjacke trug, gaben ihm einen irgendwie verwegenen Anstrich. Sein Haar war von einem tiefen Schwarzbraun, leicht gewellt und so lang, dass es sich in seinem Nacken kringelte. Auch in diesem Punkt entsprach er genau Filippas Bild von einem Künstler. Das Gesicht jedoch –
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