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Traummann mit falschen Absichten? (SANDRINE) (German Edition)

Traummann mit falschen Absichten? (SANDRINE) (German Edition)

Titel: Traummann mit falschen Absichten? (SANDRINE) (German Edition)
Autoren: Jutta Ploessner (Melissa Anderson)
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zu würdigen.
    Sie war vor Schmerz und Wut so außer sich, dass es eine ganze Weile dauerte, bis sie sich einigermaßen beruhigt hatte, um wieder vernünftig denken zu können. Roger hatte leise angeklopft und sie angefleht, die Tür aufzumachen und ihn hereinzulassen, doch sie hatte mit keinem Ton darauf reagiert. Auch Thea, Sarah und Rhys, die nacheinander an ihre Tür gekommen waren, hatte sie wieder weggeschickt. Irgendwann hatte sie dann die Beaver starten hören. Roger war also fort! Obwohl sie ja genau das gewollt hatte, fühlte Vicky sich plötzlich unendlich elend und leer.
    Sie setzte sich an ihren Schreibtisch und starrte blicklos aus dem Fenster. Draußen senkte sich die Abenddämmerung herab, im Camp gingen die Lichter an. Jetzt ist alles aus, dachte sie. Sie hatte Roger verloren, und bald würden sie auch das Camp verlieren – ganz verlieren. Aufschluchzend schlug sie die Hände vors Gesicht. Wie hatte Roger ihre Gefühle nur so ausnutzen können? Und wie hatte sie sich so blindlings mit ihm einlassen können? Hatte sie nicht von Anfang an gespürt, dass er etwas vor ihr verbarg?
    Sarah klopfte wieder an ihre Tür .
    „Telefon für dich, Vicky“, sagte sie leise. „Deine Freundin Sandy aus Vancouver.”
    Vicky schüttelte abwehrend den Kopf. Ihr war klar, warum Sandy anrief. Sie hatte herausgefunden, wer Roger wirklich war und überlegte nun wahrscheinlich fieberhaft, wie sie ihr die Wahrheit am schonendsten beibringen konnte. Nein, sie konnte jetzt einfach nicht mit Sandy über Roger reden! Sie wollte auch kein Mitleid.
    „Sag ihr bitte, dass ich bereits Bescheid weiß und sie morgen zurückrufen werde“, bat sie Sarah mit müder Stimme.
    Sarahs Schritte verhallten im Korridor. Zehn Minuten später klopfte es abermals an ihre Tür. Vicky zuckte zusammen, weil ihr plötzlich der Gedanke kam, dass Roger das Camp vielleicht doch nicht verlassen hatte. Doch es war ihr Vater, der mit ihr reden wollte. Vicky seufzte und stand auf. Früher oder später musste sie ihm ja doch erklären, warum sie Roger und Fiona hinausgeworfen hatte. Sie schloss die Tür auf.
    Mit schwerfälligen Schritten kam Hans ins Zimmer. Vicky erschrak zutiefst bei seinem Anblick. Sein Gesicht wirkte grau und eingefallen, und seine sonst so lebhaft blickenden Augen waren glanzlos.
    „Dad ...?“, sagte Vicky mit erstickter Stimme.
    Hans winkte ab, ging bis zum Sessel und ließ sich hineinfallen.
    Vicky war kreidebleich geworden. Sie dachte an sein schwaches Herz und wurde sich plötzlich schlagartig bewusst, dass der erbarmungswürdige Zustand ihres Vaters allein ihre Schuld war. Ihr Vater muss unter allen Umständen Aufregung vermeiden , hatte der Arzt gesagt.
    „Dad, es tut mir so leid“, sagte sie verzweifelt, während sie sich zu ihm setzte und ihre Hand auf seinen Arm legte. „Ich habe in meinem Schmerz gar nicht an die Folgen gedacht, die es haben wird, wenn ich Roger Falkiner hinauswerfe. Ich ...“
    Ihr Vater drückte ihr die Hand. „Nun mach dir mal nicht so viele Vorwürfe, Kind. Aber ich wäre dir dankbar, wenn du mir die ganze Geschichte erzählen würdest. Es gibt da nämlich einiges, was mir nicht ganz klar ist ...“
    Vicky atmete ein paar Mal tief durch und berichtete ihm, wie sie Roger kennengelernt hatte, und dass er mehr als nur ein gewöhnlicher Gast gewesen war. Dass sie sich jede Nacht leidenschaftlich geliebt hatten, verschwieg sie und war dankbar, dass ihr Vater nicht weiter danach fragte. „Und jetzt ist er mit Rhys abgeflogen!“
    Ihr Vater nickte. „Rhys hat ihn und Miss Aspen wieder nach Sandspit zurückgebracht. Wir ... wir werden wohl nie mehr was von ihm hören.“
    Vicky schloss die Augen und presste die Lippen aufeinander. Plötzlich war ihr mit aller Deutlichkeit bewusst, was sie angerichtet hatte. Die ’Western Lodge Ltd.’ war bereit gewesen, das Camp zu einem guten Preis zu übernehmen und gleichzeitig die Vander holts als Manager weiter zu beschäftigen, und sie hatte alles ruiniert! Was sollte nun werden?
    Ihr Vater erhob sich wieder. „Wir werden eine andere Lösung finden“, meinte er, doch seine Stimme klang ziemlich mutlos. „Zur Not müssen wir eben doch vom Eden Lake fortgehen.“ An der Tür drehte er sich noch einmal um und versuchte ein aufmunterndes Lächeln. „Aber lass den Kopf nicht hängen, Kleine, und mach dir vor allem keine Vorwürfe mehr! Wir werden es überleben. Ich kann verstehen, dass du nicht anders handeln konntest.“
    Als er hinausgegangen war, schossen
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