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Traumlos, Band 1: Im Land der verlorenen Seelen (German Edition)

Traumlos, Band 1: Im Land der verlorenen Seelen (German Edition)

Titel: Traumlos, Band 1: Im Land der verlorenen Seelen (German Edition)
Autoren: Jennifer Jäger
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darüber hinwegkommen. Schon als sie aus Jonathans Büro kam, wirkte sie desorientiert. Irgendetwas muss er mit ihr gemacht haben. Etwas Furchtbares. Er ist ein wirklich guter Rhetoriker. Bei meiner Einführung ins Wächteramt hat er diese große Rede geh...«
    »Moment. Du bist ein Mitglied einer Großwächterfamilie? Ein Wächter?« Caleb springt auf und entreißt Hailey Wolfs Armen.
    »Friedolin-Anton von Wolfstein. Stets zu Diensten«, antwortet Wolf mit einem ironischen Unterton. »Und ich bin ein Wächter in Ausbildung, der sein Leben für Hailey riskiert hat und deswegen ganz schön tief in der Scheiße sitzt«, korrigiert Wolf. Sofort blickt Caleb schuldbewusst drein.
    »Entschuldige. Alter Reflex.«
    »Kein Problem. Sag mir lieber, wie wir hier rauskommen.«
    »Zuerst müssen wir Macy und Jules retten«, gibt Caleb zu bedenken.
    »Wenn Jonathan der ist, für den ich ihn halte, sind die beiden unten.«
    »Unten?«
    »In den ... Zellen.«
    »Zellen? Du weißt ganz schön viel für einen Wächter in der Ausbildung.« Caleb mustert ihn misstrauisch und zieht Hailey enger an sich. Sie stöhnt leicht, erwacht aber nicht.
    »Wie gesagt: Ich bin ein von Wolfstein. Ich weiß mehr als ein gewöhnlicher Wächter, der mit seiner Ausbildung fertig ist. Wir sollten sie wecken und dann von hier verschwinden. Wenn Hailey Recht hat und Jonathan Keisar ein netter Kerl ist, wird er unseren Fluchtversuch verstehen. Wenn nicht, dann sollten wir sowieso abhauen. Bist du dabei?«
    »Hailey hat dir vertraut«, erwidert Caleb schlicht und steht auf. Trotz seiner schlechten Verfassung hält er Hailey fest im Arm.
    »Vor der Tür stehen zwei Wächter. Was machen wir mit denen?«
    Ein dämonisches Lächeln stiehlt sich auf Wolfs Lippen.
    »Lass das mal meine Sorge sein. Bist du dir sicher, dass du sie so mit dir schleppen möchtest?«
    Gleichzeitig sehen sie auf Hailey hinab. Ihr Gesicht ist angstverzerrt, ihre Haare hängen ihr ins Gesicht und ihre Lippen zucken unruhig.
    »Es scheint, als sie würde träumen.«
    »Sie kann nicht träumen«, widerspricht Caleb.
    »Das weiß ich doch. Du willst sie also wirklich tragen?«
    »Ich liebe sie.«
    Wolf blickt überrascht auf.
    »Kann ich verstehen«, sagt er und wendet sich dann ab. »Du bleibst hier, bis ich dich hole. Ich werde die Wächter ausschalten. Wenn wir Pech haben, besitzen sie keinen Aufzugschlüssel. Dann muss ich ihn bei meinem Onkel besorgen. Du bleibst solange hier und beschützt Hailey mit deinem Leben, verstanden?«
    Caleb nickt ohne aufzusehen. Stattdessen streicht er liebevoll eine Strähne aus Haileys Gesicht. Wolf spürt einen schmerzhaften Stich in seinem Herzen, dennoch stößt er die Tür auf und geht sofort auf einen der Wächter los. Der Mann ist zu überrascht, um sich sofort zu wehren. Vermutlich ist er ebenso in der Ausbildung wie Wolf. Statt seinem Kollegen zu helfen, greift der Ältere direkt zum Funkgerät. Wolf schlägt es ihm aus der Hand und den Mann nieder, ohne den anderen Wächter aus den Augen zu lassen. Dieser ist vor Überraschung so erstarrt, dass er Wolf nur mit großen Augen ansehen kann. Erbarmungslos setzt Wolf ihn außer Gefecht. Selbstsicher betrachtet er die beiden bewusstlosen Wächter. Der Angriff war zu überraschend und zu schnell, als dass sie sich hätten wehren können. Zudem ist Wolf ein besserer Kämpfer und der Präsident scheint nicht mit einem Fluchtversuch gerechnet zu haben. Die beiden Wächter wirkten auf Wolf schlecht ausgebildet, dumm und langsam. Er dehnt genüsslich seinen Körper, dann untersucht er sie. Einer von ihnen trägt tatsächlich einen Aufzugsschlüssel in der Hosentasche. Mit einem triumphierenden Lächeln nimmt er ihn an sich.
    »Komm schon.«
    »Ich habe gar nichts gehört.«
    »Ich kämpfe leise«, antwortet Wolf gut gelaunt und steigt über einen der Körper hinweg. »Beeil dich. Die bleiben nicht ewig bewusstlos.«
    »Du hast sie einfach so überrumpelt?«
    »Sie waren nicht sonderlich gut. Einer war noch in der Ausbildung, der andere schwach und langsam. Jonathan hat vermutlich nicht mit einem Fluchtversuch von uns gerettet. Deshalb sind wir jetzt eindeutig im Vorteil. Mein Onkel hat mir erzählt, dass Jonathan extrem schlecht mit unvorhersehbaren Situationen umgehen kann. Deswegen gab es auch schon mehrmals Streit im Rat und ...«
    »Schon verstanden«, unterbricht Caleb ihn ungeduldig. »Normalerweise würde ich eine solche Geschichtsstunde wirklich interessant finden, aber ich trage gerade ein
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