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Trauma

Trauma

Titel: Trauma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Koontz
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Urgroßmutter Rowena geerbt hatte, obwohl er nicht ihr genetischer Enkel war.
    »So ein Quatsch«, sagte Annie. »Was soll das denn für ein Zettel sein?«
    »Mit einer Botschaft.«
    »Und was für eine Botschaft?«
    »Mit einem Geheimnis.«
    »Was für ein Geheimnis?«
    »Das Geheimnis, wer den Kopf geschickt hat, du blöde Kuh.«
    Annie stieß einen theatralischen Seufzer aus. »Wenn der Typ, der den Kopf geschickt hat, uns sagen will, wer er ist, wieso schreibt er dann nicht einfach seinen Namen auf das Ding?«
    »Was für ein Ding?«, fragte Andy.
    »Auf diesen Zettel, der zwischen den Zähnen von dem blöden Kopf steckt, natürlich.«

    Mit ernster Miene meinte Lucy: »Wenn da ein Kopf drin ist, dann muss ich kotzen.«
    »In der Schachtel ist kein Kopf, mein Schatz«, versprach Lorrie, »und auch keine Bombe. Mit schicken silbernen Limousinen liefern sie doch keine Bomben aus.«
    » Wer tut das nicht?«, wollte Andy wissen.
    »Niemand tut das«, sagte Annie.
    Lorrie holte eine Schere aus einer Küchenschublade und schnitt das rote Band durch.
    Als ich die Schachtel genauer betrachtete, kam ich zu dem Schluss, dass sie genau die richtige Größe hatte, um einen Kopf zu enthalten. Oder einen Basketball. Wenn man mich gezwungen hätte zu wetten, dann hätte ich mein Geld auf den Kopf gesetzt.
    Ich griff nach dem Deckel, woraufhin Annie und Lucy die Hände auf die Ohren pressten. Sie hatten offenbar mehr Angst vor dem Krach als vor irgendwelchen Splittern.
    Unter dem Deckel war eine Lage gefaltetes weißes Geschenkpapier.
    Andy, der sich auf einen Stuhl gekniet hatte, um das Geschehen besser verfolgen zu können, hob warnend die Stimme, als ich nach dem Papier griff. »Vielleicht sind da Schlangen drin!«
    Statt mit Schlangen war die Schachtel vollgepackt mit gebündelten Zwanzigdollarscheinen.
    »Och, wir sind reich!«, verkündete Andy.
    »Das ist nicht unser Geld«, sagte Lorrie.
    »Wem gehört es dann?«, fragte Annie.
    »Keine Ahnung«, sagte Lorrie, »aber es ist schlechtes Geld, ganz bestimmt, und deshalb dürfen wir es nicht behalten. Das kann ich riechen.«
    Andy schnupperte an dem Schatz. »Ich rieche gar nichts.«
    »Und ich rieche bloß, dass Andy gepupst hat, weil es gestern Abend Bohnen gab«, bemerkte Annie.

    »Vielleicht ist es mein Geld«, schlug Lucy vor.
    »Nicht, solange ich deine Mutter bin.«
    Zu fünft nahmen wir alles Geld aus der Schachtel und stapelten es auf dem Tisch auf, damit wir besser daran schnuppern konnten.
    Es waren fünfundzwanzig Bündel Zwanzigdollarscheine. Jedes Bündel enthielt hundert Scheine. Fünfzigtausend Dollar.
    Außerdem enthielt die Schachtel einen Umschlag. Lorrie entnahm ihm eine einfache weiße Karte, die auf der einen Seite handschriftlich beschrieben war.
    Sie las die Karte und machte: »Hmmm.«
    Als sie mir das Ding gab, folgten die sechs Augen von drei Kindern ihrer Bewegung mit gespanntem Interesse.
    Noch nie hatte ich eine so penible Handschrift gesehen. Die Buchstaben waren kühn und elegant geformt; sie strömten so regelmäßig dahin wie von einer Maschine geschrieben: Bitte nehmen Sie dies als Zeichen meiner Wertschätzung und als Beweis meiner Aufrichtigkeit entgegen. Ich bitte Sie um die Ehre einer freundschaftlichen Begegnung, heute Abend um neunzehn Uhr auf der Halloway-Farm. Der genaue Ort wird Ihnen bei der Ankunft ins Auge fallen.
    Die Karte war unterzeichnet mit Vivacemente .
    »Dies«, erklärte ich den Kindern, »ist schlechtes Geld. Ich werde es wieder in der Schachtel unterbringen, und dann waschen wir uns alle die Hände – mit viel Seife und mit so heißem Wasser, dass es wehtut.«

65
    Mein Name ist Lorrie Tock.
    Ich bin keine Göttin, wie Jimmy behauptet. Zum einen habe ich eine spitze Nase. Zum anderen sind meine Zähne so gerade und symmetrisch, dass sie gar nicht echt wirken.
    Und egal, wie sorgfältig der Chirurg gearbeitet hat, wenn man mal einen Bauchschuss abgekriegt hat, dann … na ja, wenn man einen Bikini trägt, starren die Leute einen an, aber nicht immer aus demselben Grund, wie wenn man ein Supermodel wäre.
    Jimmy würde euch gern weismachen, dass ich so taff bin wie eines von diesen Biestern in den Alien- Filmen, die Säure statt Blut haben. Das ist zwar eine Übertreibung, aber man macht durchaus einen gewaltigen Fehler, wenn man mir auf die Zehen tritt.
    In der Nacht, in der ich geboren wurde, hat niemand irgendwelche Prophezeiungen über meine Zukunft gemacht, worüber ich heilfroh bin. Mein Vater war damals gerade

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