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Traum deines Herzens

Traum deines Herzens

Titel: Traum deines Herzens
Autoren: Ricarda Peter
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ein lähmendes Gift. Wie dein Selbstvertrauen verschwand, als wäre es nie vorhanden gewesen.
    Wie das Licht ging. Manchmal sind die Schatten stärker als das Licht.
    Ich sah wie du nachts das Licht brennen ließt, aus Angst vor der Dunkelheit, um einschlafen zu können. Es waren die Gedanken, die dich nicht schlafen ließen. Gedanken, die wiederkehrten, dir den Schlaf raubten, sich einnisteten, vergifteten und nicht mehr gingen. Sie vernichteten alles Gute, das in dir wohnte. Du konntest ihnen nicht Herr werden, sie waren stärker, rissen dich mit in die Dunkelheit, aus der zu entkommen zu schwer geworden war.
    Du konntest sie nicht ignorieren, sie wurden lauter, aufdringlicher, willensstärker. Sie waren wie ein Fluch.
    Wie das Flüstern der Dunkelheit.
    Ich wünschte so sehr, sie von dir nehmen zu können, sie mit einem Hauch schlafen zu legen, sie zwingen, aufzuhören dich zu quälen.
    Dinge geschehen, die werden nie zu reparieren sein. Worte gesprochen werden niemals in Vergessenheit geraten. Sie zehren alles Gute auf, bis nichts mehr vorhanden ist, bis die Dunkelheit übernommen hat.
    Taten geschehen, die dein Leben entscheiden. Tragen dich in den Himmel oder stürzen dich in die Hölle.
    Ich spürte den Schmerz, wie deine verlassene Seele in einem Ozean von Dunkelheit unterging, wie alles fortgeschwemmt wurde, alles mit sich riss. Wie es dich langsam aufzehrte, das Licht schwächer wurde bis es gänzlich erlosch.
    Ich spürte die Angst, die sich wie ein Ungeheuer in dir einnistete, heranwuchs und an Stärke gewann, sie übernahm die Kontrolle.
    Ich sah deine falschen Entscheidungen, die andere falsche Entscheidungen mit sich brachten, die so vieles zerstörten.
    Ich fühlte wie grausam die Blicke der anderen auf dir ruhten, wie ihre Erwartung dir die Luft zum Atmen nahm. Blicke der anderen, denen immer etwas vernichtendes anhaftet, enttäuscht man ihre Erwartungen. Weil es einfacher ist über andere zu richten als über sich selbst.
    Deine Wut verschaffte sich Platz.
    Deine Angst nahm Überhand.
    Deine Augen wurden leer.
    Deine Gleichgültigkeit wuchs.
    Verlorenheit breitete sich aus.
    Schreckliche innere Unordnung entstand.
    Seelisches Ungleichgewicht war die Folge.
    Die Dunkelheit zog deine Gedanken mit sich, eine Grausamkeit sprach aus dir.
    Ich wollte dich erinnern, an das Licht, du hattest es vergessen.
    An die Leidenschaft, du wolltest es nicht hören.
    Es gab eine Zeit, du wolltest wissen, warum Menschen tun was sie tun. Was sie antreibt, ob der Klang ihrer Stimme verzaubert. Ob das Funkeln in ihren Augen die Welt bewegt. Woher ihre Traurigkeit stammt, die darin zu wohnen und von weit her zu kommen scheint. Was ihre Sehnsüchte und Träume sind. Welche Träume nicht in Erfüllung gingen. Ob sie ihren Stern gefunden haben, ihn bei sich tragen, auch wenn sie nicht bei ihm sein können. Du hast sie immer gehasst, banale Fragen nach dem Alter, nach dem Beruf, nach dem Auto oder dem Einkommen.
    Aber du hast aufgehört, bist verharrt in dem Moment, der alles änderte. Der deine Welt im Nichts auflöste.
    Der nichts ließ wie es mal war. Du fühltest dich traurig, der Erinnerung wegen.
    Du hast versucht deinem Schmerz und deiner Hilflosigkeit Herr zu werden, sie mit Selbstzerstörung in den Griff zu bekommen.
    Plötzlich musste ich um Einlass bitten, in deine fremde Welt.
    Du warst voller Fieber nach Anerkennung, voller Sucht nach Bewunderung. Du wolltest bewundert werden. Aber warum war dir das so wichtig?
    Das Gift der Enttäuschung wuchs in dir und gedieh.
    Es ist so zerbrechlich, dein seelisches Leben. Es bedarf so viel, um es mit dir selbst aufzunehmen.
    Wann hast du dir das letzte Mal einen Stern angeschaut? Den Duft einer Blume geatmet, das letzte Mal jemanden geliebt, der dich zu einen besseren Menschen machte. Ihn mehr geliebt als dich selbst? Jemandem ein Lächeln geschenkt, um seine Welt besser zu machen und ihn an das Kind zu erinnern, das er mal gewesen ist und für alle Zeiten bleiben wollte?
    Wann hast du aufgehört zu glauben, du hast etwas besseres verdient?
    Denn das hast du.
     
     
    Im Herzen jedes Menschen ist ein See
    und er lauscht seinem monotonem Flüstern
    Jahr um Jahr immer aufmerksamer
    bis er schließlich ermattet!
    (George Augustus Moore)
     
     
    ' I ch wünsche mir', sagte dein Herz, 'dass heute dein neues Leben anfängt. Suche dir ein Ziel und setze alles daran, es dir zu erfüllen. Gehe darauf zu. Tue alles notwendige, das getan werden muss. Gib nicht auf, bis du es erreicht
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