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Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Titel: Träume wie Gold: Roman (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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wieder einigermaßen trocken war, führte sie ihn in Doras Zimmer.
    Ihr Anblick, wie sie totenbleich und bewegungslos in dem schmalen Krankenhausbett lag, zerriss ihm fast das Herz. »Bist du sicher, dass sie wieder gesund wird?«
    »Ihr Blutdruck ist stabil, und es gab keine Komplikationen. Dr. Forsythe ist ein guter Arzt. Glaub mir.« Sie wollte nicht an die zahlreichen Blutkonserven denken, die man ihr verabreicht hatte, und auch nicht daran, wie lange es gedauert hatte, bis es den Ärzten endlich gelungen war, ihren Puls zu stabilisieren. »Die Kugel ist raus und die Gewebe- und Muskelverletzungen werden verheilen. Eine Weile wird sie allerdings schwach sein und leider auch Schmerzen haben.«
    »Ich will aber nicht, dass sie Schmerzen hat.« Seine Beherrschung ließ langsam nach. »Du wirst dafür sorgen, dass sie genügend Schmerzmittel bekommt, damit sie nicht leiden muss.«
    »Bleib doch ein Weilchen hier bei ihr sitzen«, meinte Mary Pat und strich ihm tröstend über den Rücken. »Das wird dir gut tun.«
    »Danke.«
    »In einer Stunde ist meine Schicht zu Ende. Ich hole dich dann ab.«
    Doch als sie eine Stunde später ins Zimmer trat, genügte ein Blick von ihm, um leise die Tür zu schließen und die beiden allein zu lassen. Er blieb die ganze Nacht.
     
    Sie kam nur ganz langsam zu sich, und Jed beobachtete sie dabei, registrierte jedes Zucken ihrer Augenlider. Einmal schloss sich ihre Hand kraftlos um die seine und blieb dann wieder still liegen.
    »Komm, Dora, nicht gleich wieder wegtauchen.« Er streichelte ihr Haar, ihre Wange. Sie war immer noch zu blass, dachte er, viel zu blass. Ihre Lider flatterten unruhig, endlich schlug sie blinzelnd die Augen auf. Er wartete, bis sie richtig sehen konnte.
    »Jed?« Ihre kraftlose Stimme ging ihm durch und durch.
    »Ja, Liebes. Ich bin bei dir.«
    »Ich hatte einen Albtraum.« Er drückte ihr einen Kuss auf die Hand, kämpfte gegen den Wunsch an, seinen Kopf neben sie aufs Kissen zu legen und die Augen zuzumachen.
    »Es ist alles wieder gut, Liebes.«
    »Er war so schrecklich real. Ich – o Gott!« Sie hatte sich ein wenig bewegt, und sofort schoss ihr ein stechender Schmerz durch den Arm.
    »Du musst dich ganz ruhig halten.«
    Mit dem Schmerz kehrte auch die Erinnerung zurück. »Er hat auf mich geschossen!« Langsam tastete sie nach der brennenden Wunde an ihrer Schulter, doch Jed hielt ihre Hand fest. »Es war Finley.«
    »Jetzt ist alles vorbei. Und du bist bald wieder auf den Beinen.«
    »Ich liege im Krankenhaus.« Panik überfiel sie. »Wie … wie schlimm ist es?«
    »Sie haben dich wieder prima zusammengeflickt. Du brauchst jetzt nur noch Ruhe.« Er sah, dass sie große Schmerzen hatte. »Ich hole die Schwester.«
    »Jetzt erinnere ich mich wieder.« Mit zitternden Fingern griff sie nach seiner Hand, um ihn zurückzuhalten. »Er war in meiner Wohnung, hat dort auf mich gewartet. Er wollte das Gemälde zurückhaben. Ich sagte ihm, dass ich nicht wüsste, wo es sei, und dann hat er auf mich geschossen.«
    »Er wird dir nie wieder etwas antun, Liebes. Das schwöre ich dir. Es tut mir so Leid, Liebes. So entsetzlich Leid.«
    Aber sie tauchte bereits wieder in die dunklen Tiefen des Schlafs hinab, um ihren Schmerzen zu entfliehen. »Lass mich nicht allein.«
    »Nein, ich bleibe bei dir.«
     
    Als er sie das nächste Mal bei Bewusstsein antraf, war ihr Zimmer ein einziges Blumenmeer. Auf dem Fensterbrett und dem Nachttisch standen kleine, bunte Sträuße und riesige Gestecke aus exotischen Blüten. Anstatt des langweiligen Krankenhausnachthemds trug sie jetzt ein duftiges, pinkfarbenes Negligee, ihr Haar war gewaschen, und sie hatte Make-up aufgelegt.
    Doch Jed fand, dass sie immer noch unheimlich elend aussah.
    »Na, wie geht’s, Conroy?«
    »Hallo.« Sie lächelte und streckte ihm die Hand entgegen. »Wie hast du es denn geschafft, hier einzubrechen? Die nehmen es doch sehr genau mit den Besuchszeiten.«
    »Beziehungen.« Er zögerte. Ihre Hand fühlte sich so zerbrechlich an. »Wenn du zu müde bist, kann ich später noch einmal wiederkommen.«
    »Nein, bleib nur, dann kannst du die Schwestern verscheuchen, wenn sie mit den Spritzen kommen.«
    »Mit Vergnügen.« Verlegen wandte sich Jed ab, um die
Blumenarrangements zu betrachten. »Sieht so aus, als ob du einen Blumenladen aufgemacht hättest.«
    »Toll, nicht wahr? Ich liebe es, verwöhnt zu werden.« Sie versuchte sich aufzusetzen, stöhnte dabei leise auf und war froh, dass Jed ihr den Rücken
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