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Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Titel: Träume wie Gold: Roman (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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rausholen?« Sie schämte sich der Tränen, die plötzlich in ihren Augen brannten. »Ich möchte nach Hause.«
     
    Nach etlichen Stunden zäher Verhandlungen und unter Aufbietung all seiner Überredungskunst konnte Dora schließlich in ihrem eigenen Bett liegen.
    »Dem Himmel sei Dank.« Dora schloss kurz die Augen und stieß einen tiefen Seufzer aus, dann lächelte sie Mary Pat an. »Nichts gegen Ihren Arbeitsplatz, MP, aber ich persönlich verabscheue ihn.«
    »Sie waren auch nicht gerade die pflegeleichteste Patientin, meine Liebe. Mund auf.« Sie schob Dora das Fieberthermometer zwischen die Lippen.
    »Ich war ein Juwel«, maulte Dora.
    »Ein Rohdiamant vielleicht. Mit sehr scharfen Kanten. Aber ich will mich nicht beklagen; ein paar Tage Privatpflegedienst tun mir ganz gut.« Routiniert legte sie die Blutdruckmanschette um Doras unverletzten Arm. »Alles im schwarzen Bereich«, verkündete sie, nachdem sie die Temperatur abgelesen hatte. Doch ihr Blick auf den Anzeiger
des Blutdruckgeräts und das darauf folgende Zucken ihrer Brauen war Dora nicht entgangen.
    »Etwas nicht in Ordnung?«
    »Nichts, was ein paar Tage absolute Ruhe nicht ins Lot bringen könnten.«
    »Ich habe mich aber doch ruhiggehalten. Hätte nie gedacht, dass mir das gelingen würde, aber ich bin es allmählich leid, im Bett zu liegen.«
    »Damit müssen Sie noch eine Weile leben.« Mary Pat, die auf Doras Bettkante saß, fühlte ihren Puls. »Ich will ganz offen sein, Dora. Mit der entsprechenden Ruhe und Pflege werden Sie bald wieder fit sein. Aber Sie müssen sich darüber im Klaren sein, dass Sie sich nicht nur das Knie aufgeschürft haben. Wenn Jed Sie etwas später zu uns gebracht hätte, würden Sie jetzt nicht hier liegen und sich beklagen. Es war knapp. Verdammt knapp.«
    »Ich weiß. Mir steht das alles noch viel zu deutlich vor Augen.«
    »Maulen und meckern Sie ruhig, Sie haben allen Grund dazu. Und keine Sorge, mir macht das nichts aus. Aber Sie werden alle meine Anweisungen wortwörtlich befolgen, oder ich verpetze Sie beim Captain.«
    Dora musste lächeln. »Ihr Schwestern habt auch einen Captain?«
    »Ich spreche von Jed, Dummerchen. Er finanziert die ganze Geschichte.«
    »Was soll das heißen?«
    »Das soll heißen, dass Sie, solange wie nötig, 24-Stunden-Home-Service genießen, und zwar auf Anweisung und Rechnung von Captain J. T. Skimmerhorn.«
    »Aber … ich dachte, das übernimmt die Versicherung.«
    »Dann lesen Sie mal Ihren Vertrag genau durch.« Schmunzelnd schüttelte Mary Pat Doras Kopfkissen auf und strich die Laken glatt. »So, und jetzt ruhen Sie sich ein bisschen aus. Ich werde Ihnen inzwischen etwas zu essen kochen.«
    »Er muss sich nicht schuldig fühlen«, murmelte Dora, als Mary Pat zur Tür ging.
    Mary Pat hielt inne und drehte sich um. »Was Sie betrifft, so empfindet er weit mehr für Sie als Schuld. Wussten Sie, dass er die ersten achtundvierzig Stunden keinen Fuß aus dem Krankenhaus gesetzt hat?«
    »Nein«, flüsterte Dora betroffen und starrte auf ihre Hände. »Das wusste ich nicht.«
    »Oder dass er jeden Abend vorbeigekommen ist?«
    Dora schüttelte nur mit dem Kopf.
    »Eine Menge Frauen warten ihr ganzes Leben auf einen Mann, der sich so schuldig fühlt.«
    Sobald sie allein war, nahm Dora die Spieluhr vom Nachttisch. Sie öffnete den Deckel, schloss die Augen und fragte sich, was sie tun sollte.
     
    Am Ende ihrer Schicht überreichte Mary Pat den Krankenbericht der Schwester, die sie ablöste. Aber damit betrachtete sie ihren Dienst noch nicht als beendet. Energisch marschierte sie über den Flur und klopfte laut an Jeds Wohnungstür. Als er aufmachte, tippte sie ihm gegen die Brust.
    »Konntest du dich nicht dazu aufraffen, deinen Luxuskörper diese gottverdammten zwei Schritte über den Flur zu schleppen und …« Sie verstummte und starrte ihn argwöhnisch an. »Was tust du denn da?«
    »Ich packe.«
    Der Blick, mit dem sie ihn fixierte, sprach Bände. »Einen Teufel wirst du tun.« Wutschnaubend stapfte sie in seine Wohnung, griff sich eine der Bücherkisten und kippte sie aus. »Du wirst sie nicht sitzen lassen, solange sie hilflos ans Bett gefesselt ist.«
    »Ich lasse sie nicht sitzen.« Jed rang um Beherrschung. Er hatte sich nach langen Überlegungen zu der Erkenntnis durchgerungen, dies nur für Dora zu tun. »Sie hat mich gebeten auszuziehen. Und es wird sie nur unnötig verärgern, wenn sie herausfindet, dass ich noch nicht weg bin.«
    Mary Pat stemmte die Hände in die
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