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Träum weiter, Liebling

Träum weiter, Liebling

Titel: Träum weiter, Liebling
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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denn ich bin eine versöhnliche Natur und daher bereit, Ihre Macho-Allüren zu vergessen. Wo soll ich anfangen?«
    »Wovon reden Sie?«
    »Von dem Schild am Eingang. Ich bin ab sofort Ihre gesuchte Aushilfe. Meiner Meinung nach gehört als erstes mal der Spielplatz gesäubert. Haben Sie eine Ahnung, was Sie sich zuschulden kommen lassen mit all den verrosteten Geräten?«
    »Ich werde Sie nicht einstellen.«
    »Aber sicher werden Sie.«
    »Und wie kommen Sie darauf?« fragte er ohne sonderliches Interesse.
    »Weil Sie offensichtlich ein intelligenter Mensch sind, trotz Ihrer groben Umgangsformen, und jeder, der auch nur ein Körnchen Intelligenz hat, kann sehen, dass ich schuften kann wie ein Pferd.«
    »Alles, was ich sehen kann, ist, dass ich einen Mann brauche.«
    Sie lächelte zuckersüß. »Brauchen wir das nicht alle?«
    Er war nicht amüsiert, doch schien ihn ihre schnoddrige Klappe auch nicht zu verärgern. Sein Gesicht blieb vollkommen ausdruckslos. »Ich stelle nur einen Mann ein.«
    »Ich werd so tun, als ob ich das nicht gehört hätte, da Geschlechterdiskriminierung in diesem Lande illegal ist.«
    »Dann verklagen Sie mich doch.«
    Ein anderer mochte an diesem Punkt aufgegeben haben, aber Rachel hatte nur mehr knappe zehn Dollar in der Brieftasche, ein hungriges Kind und ein Auto, das nicht mehr funktionierte.
    »Sie machen einen Riesenfehler. So ein Schnäppchen wie mich machen Sie nicht alle Tage.«
    »Ich weiß nicht, wie ich‘s noch deutlicher sagen soll, Lady. Ich werde Sie nicht einstellen.« Er legte den Schraubenzieher auf den Tresen, griff in seine Gesäßtasche und zog eine Brieftasche heraus, die sich seiner Körperform angepasst hatte. »Hier ist ‘n Zwanziger. Nehmen Sie das Geld und schieben Sie ab.«
    Sie brauchte die zwanzig Dollar, aber eine Arbeit brauchte sie noch dringender, und sie schüttelte den Kopf. »Behalten Sie Ihr Almosen, Mr. Rockefeller. Ich will ‘nen festen Job.«
    »Dann suchen Sie sich den woanders. Bei mir muss man harte körperliche Arbeit verrichten. Der Vorplatz muss gesäubert werden, der Bau hier braucht ‘nen Anstrich, das Dach ein paar neue Schindeln. Nur ein Mann kann so ‘ne Arbeit verrichten.«
    »Ich bin viel kräftiger, als ich aussehe, und ich arbeite härter als jeder Mann, den Sie finden können. Und außerdem bin ich ziemlich gut, wenn es gilt, aus einem groben Klotz einen netten Menschen zu machen.«
    Kaum waren die Worte heraus, hätte sie sich am liebsten auf die Zunge gebissen, denn seine Miene wurde noch ausdrucksloser.
    Seine Lippen bewegten sich kaum, und sie musste bei seinem Anblick an einen schlitzäugigen Revolverhelden mit einem abgrundtiefen Hass auf das Leben denken. »Hat man Ihnen schon mal gesagt, dass Sie ein ausgesprochen freches Mundwerk haben?«
    »Das kommt von meinem ausgesprochen scharfen Verstand.«
    »Mommy?«
    Der Inhaber des Autokinos erstarrte. Sie wandte sich um und sah Edward im Türrahmen stehen, Pferdchen in der Hand und tiefe Sorgenfalten im Gesicht. Er wandte den Blick nicht von dem Mann ab, als er sagte: »Mommy, ich muss dich was fragen.«
    Sie ging zu ihm. »Was ist denn los?«
    Er senkte seine Stimme zu einem lauten Flüstern ab, wie es Kinder taten, und sie wusste, dass der Mann ihn deutlich hören konnte. »Bist du sicher, dass wir nich‘ sterben müssen?«
    Ihr Herz krampfte sich zusammen. »Da bin ich ganz sicher.«
    Es war einfach verrückt von ihr, hierherzukommen. Wie sollte sie sich und ihren Sohn über Wasser halten, bis sie fand, was sie suchte? Keiner, der sie kannte, würde ihr einen Job geben, was bedeutete, dass ihre einzige Chance darin bestand, jemanden zu finden, der erst kürzlich hierhergezogen war. Was sie wiederum zum Inhaber des Pride of Carolina zurückbrachte.
    Der Mann stakste zu dem alten schwarzen Wandtelefon. Als sie sich umdrehte, um zu sehen, was er vorhatte, fiel ihr Blick auf ein altes lila Flugblatt. Die Eselsohren konnten das gutaussehende Antlitz von G. Dwayne Snopes, dem verstorbenen Fernsehprediger, nicht verbergen.
    Schalten Sie ein und schließen Sie sich den Gläubigen im Tempel von Salvation an!
    Wir bringen Gottes Botschaft in alle Winkel der Erde!
    »Dealy, hier ist Gabe Bonner. Da ist eine Frau bei mir, die ‘ne Autopanne hatte. Sie braucht ‘nen Abschleppwagen.«
    Zwei Dinge überfielen sie gleichzeitig - die Tatsache, dass sie keinen Abschleppwagen wollte, und der Name des Mannes, Gabriel Bonner. Was hatte ein Mitglied von Salvations prominentester Familie mit
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