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Tränen aus Gold

Tränen aus Gold

Titel: Tränen aus Gold
Autoren: Kathleen E. Woodiwiss
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seinen Sattelknauf. »Unser nächstes Treffen findet übermorgen zur gleichen Stunde statt. Wagt nicht, ohne den Schatz zu kommen.«
    »Ehe ich Euch den Schatz zeige, muß ich meine Frau sehen. Machen wir es umgekehrt: Ihr bringt Elise hierher, und sobald ich die Gewähr habe, daß sie wohlauf ist, werde ich Euch den Schatz übergeben und dann Ramsey holen.«
    Quentin lachte höhnisch. »Mylord, ginge ich auf diesen Vorschlag ein, dann könntet Ihr versuchen, Eure Frau zu retten und den Schatz zurückzuholen. Denn ich brauche eine gewisse Zeit, damit mein Entkommen gesichert ist. Überlasse ich Euch aber nur Ramsey, kann ich sicher sein, daß Ihr unverzüglich zu Elise eilt. Euch bleibt also keine andere Wahl.«
    Maxims Blick versuchte das Gesicht unter der Kapuze zu erfassen. »Der Name meiner Frau kommt Euch mit einer Zwanglosigkeit über die Lippen, die auf längere Vertrautheit schließen läßt.«
    »Was macht es schon aus, wie ich ihren Namen ausspreche? Sie kommt erst frei, wenn ich den Schatz in Händen habe.«
    »Quentin… oder irre ich mich?« fragte Maxim.
    »Woher wisst Ihr das?« fragte dieser überrascht.
    »Eure Vorsichtsmaßnahmen war nicht lückenlos. Zudem gab es Neugierige, die es darauf anlegten, Euch zu entlarven.«
    Quentin schob die Kapuze zurück, da es keinen Sinn hatte, das Gesicht länger zu verbergen. »An Eurer Stelle, Mylord, würde ich bis zum Abschluß dieser Sache mit allen Äußerungen sehr vorsichtig sein… falls Euch wirklich etwas an der Dame liegt.«
    »Und ich würde an Eurer Stelle bis zum Abschluß dieser Sache für das Wohl der Dame größte Sorge tragen. Über die Gründe möchte ich mich nicht weiter verbreiten. Nur soviel sei gesagt: Um Rache zu üben, wäre ich nicht abgeneigt, Euch bis nach Spanien zu folgen.«
    Damit wendete Maxim sein Pferd und sprengte hangaufwärts. Er durchritt den Wald und zügelte den Hengst vor dem Versteck seiner Gefolgsleute. Unwillkürlich drängte sich ihm das Bild der leblos daliegenden Elise auf. Mit zitternder Hand fuhr er sich über die Stirn, um diesen Alptraum zu vertreiben, aber sein Herz bebte.
    Sherbourne trat vor und fragte, die Hand auf Maxims Knie gelegt: »Geht es Elise gut?«
    Maxim seufzte bekümmert. »Ihr Entführer behauptet, es gehe ihr gut… im Augenblick. Er erwartet jedoch einen Schatz von mir und wird sich nicht mit dem begnügen, was ich in so kurzer Zeit auftreiben kann. Soweit mir bekannt ist, existiert dieser Schatz gar nicht. Ich konnte Zeit gewinnen, einen Tag oder zwei, das ist alles. Wir müssen herausbekommen, wo sie festgehalten wird – und zwar vor dem nächsten Treffen.«
    ***
    Quentins Leute ritten eine Stunde lang gemeinsam, ehe sich ihre Wege trennten – jeder ritt nun alleine weiter. Die meisten machten Umwege und warteten den Tagesanbruch ab, ehe sie zur Ruine zurückkehrten. Quentin ritt in südlicher Richtung weiter und entdeckte bald eine Baumgruppe, in der er sich verbergen konnte. Er saß ab, band sein Pferd an und suchte sich ein weiches Mooslager, auf dem er einige Stunden schlief. Als er sicher sein konnte, daß niemand ihm folgte, ritt er weiter.
    Er ritt so schnell, daß er bald in die Nähe von Kensington Keep gelangte. Nachdem er das Gelände aufmerksam umkreist hatte, ohne eine Spur von Fremden entdecken zu können, ritt er hügelauf zur Ruine. Die langen Stunden im Sattel forderten ihren Tribut, so daß er sich, als er den Schutz des Waldes verließ und den Kamm entlangritt, dehnte und streckte. Je mehr er sich der Ruine näherte, desto deutlicher vernahm er eine keifende Frauenstimme. Er trieb sein Pferd an und traf im Galopp auf dem Burghof ein. Quentin staunte nicht schlecht, als er im Kreis der Männer seine Mutter und seine drei Brüder erblickte.
    »Da ist er ja! Quentin, mein lieber Sohn! Wo warst du nur? Erkläre diesen Tölpeln, daß ich deine Mutter bin und diese drei deine Brüder.«
    »Halbbrüder, wenn schon!« gab Quentin brummend von sich, als er aus dem Sattel sprang.
    »Was sagtest du?« Cassandras Stimme klang unnatürlich schrill im kahlen Hof. »Sprich lauter, Quentin! Hunderte Male habe ich dir gesagt…«
    »Was zum Teufel willst du hier?« tobte er los. Nur mit Mühe konnte er sich zügeln. »Wie hast du mich gefunden?«
    »Forsworth ließ mir ausrichten, du hättest ihm Elise vor der Nase weggeschnappt«, erklärte Cassandra. »Da wußte ich natürlich, daß du den Beistand der eigenen Familie brauchst…« Sie ließ den Satz unvollendet, als sie sah, daß sich
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