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Tränen aus Feenstaub

Tränen aus Feenstaub

Titel: Tränen aus Feenstaub
Autoren: Natascha Artmann
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sein!“ Das klang sehr seltsam.
    „Ihr? Was meinen Sie mit ihr? Das muss ein Irrtum sein, ich plane keine Schiffsreise. Ich wollte hier nur jemanden besuchen“, wehrte Pina ab.
    Der fremde Mann lächelte freundlich. „Diese Reise ist schon seit langer Zeit geplant und auch wer daran teilnehmen wird!“
    Das hatte auch schon Todd, der Matrose gesagt. Pina fühlte sich bei dieser Mitteilung seltsam unwohl. Wer war dieser Mann, der behauptete, sie würde an einer Schiffsreise teilnehmen?
    „Die Season of the Clouds wird erst den Anker lichten, wenn alle so weit sind. Du hast alle Zeit der Welt, dich darauf einzustellen, Pina!“
    Das beruhigte Pina kein bisschen. Aber ehe sie sich den Kopf zerbrechen konnte, wurde diese Unterhaltung gestört.
    „Kapitän! Pina ist noch nicht so weit“, erklärte Finn entschieden und stellte sich vor das Mädchen. So konnte Pina keinem der beiden mehr ins Gesicht sehen. Was sie vielleicht noch mehr verwirrt hätte. Denn während der Kapitän leicht lächelte, runzelte Finn ärgerlich die Stirn.
    Ein paar Augenblicke standen sich die beiden Männer so gegenüber, bevor Finn sich zu Pina umdrehte. Er zog sie von ihrem Sitzplatz und wechselte mit dem Mädchen zur anderen Schiffsseite.
    „War dieser Mann wirklich der Kapitän dieses Schiffes?“, wollte Pina wissen. Finn nickte nur. „Warum denkt er, ich würde eine Schiffsreise mitmachen?“
    „Wir sprechen ein anderes Mal darüber“, blockt Finn die Frage ab. Aber so leicht ließ sich Pina nicht abspeisen.
    „Finn!“ Pina tat etwas ausgesprochen Kindisches, sie stampfte mit einem Fuß auf. „Was soll das? Warum willst du mir nichts sagen? Was zum Teufel noch mal ist seit gestern Nacht passiert?“
    „Denk nach, Pina!“, forderte Finn sie auf. „Zähl einfach zwei und zwei zusammen!“
    „Ich weiß nicht, was du meinst.“
    „Das ist genau das Problem, Pina!“, erklärte Finn ärgerlich. „Ich bin nach unserem Gespräch gestern auf den Sinn der ganzen Geschichte gestoßen. Und du hast genau die gleichen Informationen wie ich, vielleicht sogar noch mehr.“
    Pina verstand nicht ein Wort. Was wollte er ihr sagen? Sie verstand es beim besten Willen nicht! Aber Finn wusste, dass sie die Wahrheit alleine finden musste, um sie zu akzeptieren. Einen kleinen Tipp konnte er ihr aber noch geben.
    „Der Schlüssel liegt in unser beider Schicksal. Überleg dir, was wir gemeinsam haben!“
    * * *
    Überleg dir, was wir gemeinsam haben! Zähle zwei und zwei zusammen! Denk an unser Gespräch von gestern!
    Was hatte sie nur in der letzten Nacht zu Finn gesagt, was jetzt alles veränderte? Pina lag in ihrem Bett und starrte vor sich hin. Ihr letzter Aufenthalt in der Traumwelt war so kurz gewesen. Und Finns Worte ergaben für sie einfach keinen Sinn. Was hatte sie nur zu ihm gesagt, das plötzlich so entscheidend sein sollte und ihre Beziehung zueinander und zu dieser Traumwelt erklären konnte?
    Als Pina Finn von seinem Unfall und dem daraus folgenden Koma berichtete, nahm er das relativ ruhig hin. Nur dass die Erinnerung an sein reales Leben verblasste, bereitete ihm anscheinend Kopfzerbrechen. Und dann wollte er eigentlich nur noch wissen, was sein Zustand mit ihr zu tun hatte. Auch hier hatte die Nachricht von ihrer Krankheit ihn nicht gerade aufgewühlt. Aber Pina konnte sich daran erinnern, dass Finn sie einmal sehr, sehr nachdenklich angesehen hatte. Worum ging es da gerade? Welche ihrer Bemerkungen hatte diese Reaktion hervorgerufen?
    War es das, dass sie Leukämie hatte? Nein! Das hatte er völlig gefasst aufgenommen. Was war es dann? Was hatte sie danach gesagt? Etwas, was sie beide betraf? Pina versuchte sich die Szene noch einmal vorzustellen.
    Finn hatte sie gefragt, ob sie sterben würde. Das hatte sie mit einem Ja beantwortet, aber auch versucht, es nicht so schlimm klingen zu lassen. Und dann hatte sie zu ihm gesagt, sie hätte es besser als er, weil sie noch so viele Dinge machen konnte.
    Was war an dieser Aussage, das die Situation verändert hatte? Pina ließ sich die Szene immer wieder durch den Kopf gehen. Sie drehte sich so schnell wie in einem Karussell. So schnell, dass Pina den Sinn nicht zu fassen bekam. Dann stoppte dieses Karussell abrupt und die Wahrheit stand direkt vor ihr.
    Pina hatte sich unbewusst mit Finn vergleichen. Sie hatte sie beide in eine Kategorie eingeteilt: Zwei junge Menschen, die dem Tod ins Auge blickten!
    War es das? Teilten sie ein Schicksal? Mussten sie beide diese Welt in absehbarer
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