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Touchdown

Titel: Touchdown
Autoren: John Grisham
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beschloss Rick, Franco den Ball zu geben, um so eventuell den traditionellen Fumble im ersten Viertel zu überleben. Franco und Maschi stießen, um der alten Zeiten willen, heftig zusammen, und statt eines Ballbesitzwechsels gab es sogar ein paar Yards Raumgewinn.
    Die fünfunddreißig Punkte, die sie vor einem Monat gegen Bergamo erzielt hatten, nahmen sich plötzlich wie ein Wunder aus.
    Die Mannschaften punteten sich gegenseitig die Bälle zu, da die Abwehrreihen das Spiel dominierten. Fabrizio war abgedeckt und wurde mit seinen achtzig Kilo bei jedem Spielzug herumgestoßen. Claudio ließ zwei kurze Pässe fallen, die viel zu hart geworfen waren.
    Das erste Viertel ging punktelos zu Ende, und die Zuschauer stellten sich auf ein ziemlich ödes Spiel ein. Öde vielleicht zum Zugucken, aber an der Anspiellinie ging es heftig zur Sache. Jeder Spielzug war irgendwie der letzte der Saison, und niemand gab auch nur einen Millimeter Boden preis. Nach einem unsauberen Snap rannte Rick nach rechts hinaus, in der Hoffnung, es bis ins Seitenaus zu schaffen, da erschien Maschi wie aus dem Nichts und ließ die Helme krachen. Rick sprang sofort wieder auf, keine große Sache, aber an der Seitenlinie rieb er sich die Schläfen und versuchte den Staub abzuschütteln.
    »Alles in Ordnung bei Ihnen?«, knurrte Sam im Vorbeigehen.
    »Super.«
    »Dann tun Sie was.«
    »Alles klar.«
    Aber nichts funktionierte. Fabrizio war, wie befürchtet, neutralisiert, und mit ihm das ganze Passspiel. Und Maschi war nicht unter Kontrolle zu bringen. Er war zu stark in der Mitte und zu schnell bei den Sweeps. Auf dem Feld machte er einen noch viel besseren Eindruck als auf Video. Beide Offensivreihen erkämpften sich das eine oder andere First Down, doch keiner erreichte die Red Zone innerhalb der Zwanzig-Yard-Linie. Die Punting-Teams wurden langsam müde.
    Dreißig Sekunden vor der Halbzeit verwandelte Bergamos Kicker einen Field-Goal-Versuch über zweiundvierzig Yards, sodass die Lions eine 3:0-Führung mit in die Kabine nahmen.
    Charley Cray - mit noch immer verdrahtetem Kiefer, so abgemagert, dass ihm die Haut von Kinn und Wangen herabhing - saß in der Zuschauermenge versteckt und hackte während der Halbzeitpause ein paar Notizen in seinen Laptop:
    • Kein schlechter Rahmen für so ein Spiel; hübsches Stadion, alles schön aufgemacht und geschmückt, ungefähr 5000 begeisterte Zuschauer.
    • Dockery könnte ziemlich in der Klemme stecken, selbst hier in Italien; nach der ersten Hälfte steht er bei 3 von 8, 22 Yards, keine Punkte.
    • Ich muss allerdings sagen, dass das hier echter Football ist. Das Hitting ist brutal; alle hoch motiviert, keiner gibt sich eine Blöße; diese Leute spielen nicht um Geld, sondern um die Ehre, und das ist ein mächtiger Anreiz.
    • Dockery ist der einzige Amerikaner bei Parma, und man fragt sich, ob sie ohne ihn nicht besser dran wären. Wir werden sehen.
    *
    Es gab kein Geschrei in der Kabine. Sam pries die Defense für ihre herausragende Leistung. Macht weiter so. Wir werden schon einen Weg finden, um zu punkten. Nachdem die Trainer gegangen waren, redeten die Spieler.
    Nino, wie immer der Erste, in leidenschaftlichem Lob für die heroische Abwehrarbeit, dann mit einem dringenden Appell an die Offense, jetzt mal ein paar Punkte zu erziehen. Das ist unser Tag, sagte er. Einige von uns stehen vielleicht zum letzten Mal hier. Es geht um alles, also gebt alles. Er wischte sich die Tränen aus den Augen, als er fertig war.
    Tommy erhob sich und erklärte allen Anwesenden seine Liebe. Dies sei sein letztes Spiel, sagte er, und er wolle unbedingt als Champion zurücktreten.
    Pietro trat in die Mitte. Das sei nicht sein letztes Spiel, aber er sehe überhaupt nicht ein, dass er seine Karriere von diesen Typen aus Bergamo bestimmen lassen solle. Prahlerisch verkündete er, Bergamo werde in der zweiten Hälfte keinen Punkt mehr erzielen. Als Franco sich anschickte, das Schlusswort zu sprechen, stellte sich Rick neben ihn und hob die Hand. Er bat Franco, für ihn zu übersetzen, und sagte: »Egal wie es heute ausgeht, ich danke euch, dass ihr mir erlaubt habt, in dieser Saison in eurem Team zu spielen.« Halt. Übersetzung. Stille im Raum. Seine Mannschaftskameraden ließen sich keines seiner Worte entgehen.
    »Egal wie es heute ausgeht, ich bin stolz, ein Panther zu sein, einer von euch. Danke, dass ihr mich bei euch aufgenommen und akzeptiert habt.«
    Übersetzung.
    »Egal wie es heute ausgeht, ich betrachte euch
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