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Touchdown

Titel: Touchdown
Autoren: John Grisham
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dieses Mädchen sein? Was war mit dem abgelaufenen Visum? Nun, sie hatte, wen wunderte es, einen Plan. Italien besaß, da es nun einmal Italien war, ein paar Schlupflöcher in seinen Einwanderungsgesetzen, und eins davon war die sogenannte permesso di soggiomo, die Aufenthaltserlaubnis. Eine solche wurde mitunter legalen Ausländern erteilt, deren Visum abgelaufen war, und in der Regel auf neunzig Tage befristet.
    Sie fragte sich, ob Richter Franco nicht vielleicht jemanden in der Einwanderungsbehörde kannte. Oder vielleicht Signor Bruncardo? Oder was war mit Tommy, dem Staatsbeamten und Defensive End, der nicht kochen konnte? Irgendjemand in der ganzen Panthers-Organisation musste doch wohl irgendwelche Beziehungen haben, die er spielen lassen konnte.
    Eine wunderbare Idee, dachte Rick. Und sie würde sich noch besser realisieren lassen, wenn sie den Super Bowl gewannen.
30. Kapitel
    Ein Gerangel mit dem Kabelsender sorgte dafür, dass der Kickoff in letzter Minute auf Samstagabend acht Uhr verschoben wurde. Dass das Spiel live im Fernsehen, wenn auch von einem eher unbedeutenden Spartensender, übertragen wurde, war wichtig für die Liga und die Sportart, und ein Super Bowl unter Flutlicht bedeutete höhere Zuschauerzahlen und mehr Remmidemmi. Schon am späten Nachmittag waren die Parkplätze rund ums Stadion von Footballfanatikern besetzt, die es sich nicht nehmen lassen wollten, nach amerikanischem Brauch vor dem Spiel ein ausgiebiges Picknick in asphaltiertem Ambiente zu veranstalten. Fan-Busse trafen aus Parma und Bergamo ein. Spruchbänder wurden entlang dem Spielfeld aufgespannt wie beim Fußball. Ein Miniheißluftballon schwebte über dem Platz. Wie immer war es der wichtigste Tag des Jahres für den football americano, und seine kleine, aber treue Fangemeinde hatte sich zum Finale auf den Weg nach Mailand gemacht.
    Der Austragungsort war ein schönes, sehr gepflegtes kleines Stadion, das normalerweise von unterklassigen Mailänder Fußballmannschaften genutzt wurde. Für den heutigen Anlass hatte man die Netze entfernt, und der Platz war mit akribischen Kreidemarkierungen versehen worden, selbst die Hashmarks an den Seitenlinien fehlten nicht.
    Eine der Endzonen war schwarz und weiß gemalt, und in der Mitte prangte die Aufschrift »Parma«. In (exakt) hundert Yards Entfernung befand sich die gold und schwarz gekennzeichnete Endzone Bergamos.
    Es gab einige Reden von Liga-Funktionären, ehemalige Spielergrößen wurden vorgestellt, dann folgte ein zeremonieller Münzwurf, der von den Lions gewonnen wurde, und eine lang gezogene Bekanntgabe der Mannschaftsaufstellungen. Als die Teams endlich zum Kickoff Aufstellung nahmen, konnte man die Nervosität in beiden Lagern mit Händen greifen, die Zuschauer waren außer Rand und Band. Sogar Rick, der coole, mit allen Wassern gewaschene Quarterback, tigerte an der Seitenlinie hin und her, schlug auf Schulterpolster ein und schrie nach Blut. Das war Football, so wie er sein sollte.
    Bergamo machte drei Spielzüge und musste dann punten. Die Panthers hatten keine neue »Kill Maschi«-Aktion vorbereitet. So bescheuert war Maschi nicht. Im Gegenteil, je mehr Aufzeichnungen seiner Spiele sich Rick ansah, desto mehr bewunderte und fürchtete er den Middle Linebacker. Der war imstande, eine ganze Offense zu zerlegen, genau wie der große L.T. Beim First Down wurde Fabrizio von den beiden Amerikanern - McGregor und dem Professor - in Doppeldeckung genommen, so wie Rick und Sam es erwartet hatten. Ein kluger Schachzug von Bergamo und der Beginn eines unangenehmen Tages für Rick und seine Offense. Er sagte eine Passroute zur Seitenlinie an. Fabrizio fing den Ball und wurde vom Professor ins Aus gestoßen, anschließend bekam er noch McGregors Ellbogen in den Rücken. Aber es gab keine gelben Flags. Rick sprang einen der Schiedsrichter an, während Nino und Karl der Däne sich auf McGregor stürzten. Sam stürmte aufs Feld, schrie und fluchte auf Italienisch und handelte sich prompt ein Personal Foul ein. Die Schiedsrichter konnten zwar eine allgemeine Rauferei verhindern, doch der Aufruhr zog sich noch minutenlang hin. Fabrizio war unverletzt und humpelte zurück ins Huddle. Bei einem Second and twenty gab Rick einen weiten Pitch auf Giancarlo, bevor Maschi ihm die Knöchel aneinanderschlug. Zwischen den Spielzügen fand Rick immer wieder Zeit, auf den Hauptschiedsrichter einzufluchen, während Sam sich den in seiner Nähe stehenden Back Judge vornahm.
    Beim Third and long
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