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Touch of Pleasure

Touch of Pleasure

Titel: Touch of Pleasure
Autoren: Linda Mignani
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Telefonnummern mit Sienna ausgetauscht. Alec schaltete sein Notebook an und suchte im Internet nach dem Tasty . Mit zitternden Fingern wählte er die Nummer, und nach endlosen Sekunden, die sich wie Stunden hinzogen, meldete sich eine atemlose freundliche weibliche Stimme.
    „Hier ist das Tasty , Sie sprechen mit Molly Archer.“
    „Ich möchte Sienna Baltimore sprechen.“
    „Verraten Sie mir auch Ihren Namen?“
    „Alec Marshal.“
    Stille schlug ihm entgegen, mit einer feindseligen Note, die ihm nicht verborgen blieb.
    „Sienna will dich nicht sprechen.“
    Auf dieses Geplänkel hatte er jetzt keinerlei Lust.
    „Molly, gib sie mir, bitte!“ Er legte die geballte Kraft seiner Dominanz in den Tonfall.
    Sie schnaubte in den Telefonhörer wie eine Dämonin, der man gerade das Lieblingsspielzeug entwenden wollte. „Nein!“
    „Ich will mit ihr reden.“
    „Sie aber nicht mit dir, du niederträchtiges Arschloch.“ Und das Biest unterbrach die Verbindung. Molly Archer! Sie wusste anscheinend nicht, mit wem sie es zu tun hatte. Zweifelsohne verdiente er ihren Zorn. Er warf dem Telefon einen dunklen Blick zu, doch das Utensil zeigte sich wenig beeindruckt.
    David kam ohne anzuklopfen durch die Tür, in den Händen ein Tablett mit Essen für zwei. Alec war froh, dass sein Freund ihn nicht allein ließ, und drückte ihm den Brief in die Hand. David las ihn kommentarlos, aber Alec sah ihm an, dass der Inhalt ihn ebenso aufwühlte, wie er es bei ihm getan hatte. Während des Mahls brach der Damm, und Alec redete sich alles von der Seele, das erste Mal, dass er nichts zurückhielt, auch nicht das kleinste Körnchen. Und David hörte ihm zu, ohne ihn zu verurteilen. Alec fühlte sich wie ein verschlammtes Blatt, das von einem heftigen Regenguss sauber gespült wurde, und endlich konnte er befreit durchatmen. Jetzt musste er nur noch das Schlamassel mit Sienna aus dem Weg räumen.
    „Morgen begleiten wir Liam ins Krankenhaus.“
    Verdammter Mist! Er war so mit seinem Elend beschäftigt gewesen, dass er es vergessen hatte. „Hat er Rachel eingeweiht?“
    David nickte. „Sie haben stundenlang zusammen geweint. Die kleine Sub wird auch dabei sein. Anschließend suchen wir Valeries Grab auf, damit du dich endgültig von ihr verabschieden kannst.“ Eigentlich hatte er morgen zu Sienna fahren wollen. Er würde es danach tun, und es freudig in Kauf nehmen, dass sie ihn mit ihren Bratpfannen verprügelte.
     
    Sienna starrte auf den Teig, den sie gerade mit Inbrunst knetete und sich vorstellte, es wäre Alecs Visage, die sie mit ihren Händen folterte. Sie durchlief keine Phasen der Trauer und des Kummers. Nein! Sienna Baltimore durchlitt alles gleichzeitig. Er war einfach verschwunden, hatte sie nicht nach Hause gebracht, so wie sie es besprochen hatten. Der Arsch hatte sich nicht mehr gemeldet. Und dann fingen aus heiterem Himmel seine Anrufe an. Sienna war so verletzt, so zerstört, dass sie nicht mit ihm reden konnte. Auch seine Gründe, warum er sie wie einen Sack Müll entsorgt hatte, ohne zurückzublicken, wollte sie nicht hören.
    Außerdem befürchtete sie, dass sie, sobald sie seine Stimme hörte, erneut anfinge zu heulen wie ein Wasserfall, auf den ein Tropensturm herabprasselte. Das Telefon läutete, und sie hörte Molly an, dass er es war. Schon wieder! Es reichte ihr. Sie stürzte nach nebenan und entriss der schlanken Rothaarigen das Telefon, und es war ihr egal, dass sie es mit Teigresten beschmutzte. Sie stampfte damit zurück in die Küche.
    „Versuchst du meine Assistentin einzuschüchtern, du hinterwäldlerischer Riesenarsch? Was fällt dir ein! Leck mich! Hast du mich gehört? LECK MICH!“ Ihr war bewusst, dass sie brüllte, und dann spürte sie erneut diese Scheißtränen, die ihr aus den Augenwinkeln tropften. Es steigerte ihre Wut. Sie warf das Telefon gegen die Wand, und es zerbrach in seine Einzelteile, genau wie ihre Seele. Doch es reichte ihr nicht!
    Ihr Blick fiel auf die Kirschtorte, die sie heute Morgen zubereitet hatte, und sie holte aus, hieb auf sie ein, bis nur noch Matsch übrig war. Die ganze Zeit über schrie und weinte sie wie eine Irrsinnige.
    „Fühlst du dich jetzt besser?“, tönte eine tiefe männliche Stimme vom Türrahmen, und ihr blieb beinahe das Herz stehen. Oh Gott, David hatte ihren Ausbruch beobachtet. Und nicht nur er – neben ihm stand Alexander. Was wollten sie hier?
    Sienna umrundete den großen Tisch und verweilte hinter der vermeintlichen Sicherheit der Platte.
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