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Totgeglaubte leben länger: 8. Fall mit Tempe Brennan

Totgeglaubte leben länger: 8. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Totgeglaubte leben länger: 8. Fall mit Tempe Brennan
Autoren: Kathy Reichs
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wo er bis in den Rang eines Lieutenant-détective der Provinzpolizei aufstieg. Der erwachsene Andrew ist freundlich, intelligent und, was seine Arbeit betrifft, ein grundsolider Kerl.
    Aber allgemein auch als der Schwerenöter des Bereitschaftssaals bekannt. Hier gilt die Sexprotz-Fernhaltungsklausel. Hindernis zwei.
    Aber Ryan machte mir mit beharrlichen Schmeicheleien die Schlupflöcher schmackhaft, und schließlich schlüpfte ich hindurch. Und plötzlich stand, natürlich an Weihnachten, Hindernis drei vor mir.
    Lily. Eine neunzehnjährige Tochter, samt iPod, Nabelpiercing und bahamischer Mutter, ein Souvenir aus Fleisch und Blut aus seiner wilden Zeit.
    Obwohl verwirrt und etwas erschrocken, nahm Ryan das Produkt seiner Vergangenheit an und traf einige Entscheidungen in Bezug auf seine Zukunft. Nach den Weihnachtsfeiertagen beschloss er, die Pflichten einer Vaterschaft auf Distanz zu übernehmen. In derselben Woche fragte er mich, ob ich bei ihm einziehen wolle.
    Mach mal halblang, Freundchen. Ich legte ein Veto ein.
    Obwohl ich noch immer mit meinem Kater Birdie zusammenlebe, tanzen Ryan und ich um die vorläufige Fassung eines für uns beide praktikablen Arrangements herum.
    Bis jetzt war der Tanz gut.
    Aber nur in den eigenen vier Wänden. Wir behalten die Sache für uns.
    »Wie geht’s meiner Süßen?«, fragte Ryan, als er zur Tür hereinkam.
    »Gut.« Ich legte ein weiteres Fragment zu denen, die auf der Korkplatte trockneten.
    »Ist das die Leiche aus dem Kamin?« Ryan beäugte den Karton mit Charles Bellemare.
    »Der letzte Ritt für den Cowboy.«
    »Hat der Kerl was abbekommen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Wie’s aussieht, hat er sich zurückgelehnt, als er sich hätte vorbeugen müssen. Keine Ahnung, warum er auf einem Kaminsims saß.« Ich zog die Gummihandschuhe aus und drückte mir Seife auf die Hände. »Wer ist der Blonde da unten?«
    »Birch. Er wird mit mir den Ferris-Fall bearbeiten.«
    »Neuer Partner?«
    Ryan schüttelte den Kopf. »Von einer anderen Abteilung ausgeliehen. Glaubst du, dass Ferris sich selber umgebracht hat?«
    Ich drehte mich um und warf Ryan einen vernichtenden Blick zu.
    Ryan schaute mich an wie ein unschuldiger Chorknabe. »Ich will dich nicht drängen.«
    Ich riss ein Papiertaschentuch aus dem Spender und sagte: »Erzähl mir was über ihn.«
    Ryan schob Bellemare auf die Seite und hockte sich mit einem Schenkel auf den Arbeitstisch.
    »Die Familie ist orthodox.«
    »Echt?« Gespielte Überraschung.
    »Die Fabelhaften Vier waren anwesend, um eine koschere Autopsie zu gewährleisten.«
    »Wer waren die eigentlich?« Ich zerknüllte das Papiertuch und warf es in den Mülleimer.
    »Ein Rabbi, Mitglieder der Gemeinde, ein Bruder. Willst du die Namen?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Ferris war ein bisschen weltlicher als seine Verwandtschaft. Betrieb ein Importgeschäft in einem Lagerhaus in der Nähe des Mirabel-Flughafens. Sagte der Frau, er sei am Donnerstag und Freitag nicht in der Stadt. Laut …« Ryan zog seinen Spiralblock heraus und warf einen kurzen Blick darauf.
    »Miriam«, ergänzte ich.
    »Genau.« Ryan schaute mich verwundert an. »Laut Miriams Angaben versuchte Ferris, das Geschäft zu expandieren. Er rief am Mittwoch um vier an, sagte, er fahre jetzt weg und komme am späten Freitagabend wieder zurück. Als er bei Sonnenuntergang noch nicht da war, vermutete Miriam, er habe sich verspätet und wolle am shabbat lieber nicht fahren.«
    »Ist das schon öfters passiert?«
    Ryan nickte. »Ferris war kein großer Freund von Telefonaten nach Hause. Als er am Samstagabend noch immer nicht da war, startete Miriam einen Rundruf. Keiner aus der Familie hatte ihn gesehen. Und seine Sekretärin auch nicht. Da Miriam nicht wusste, wenn er alles treffen wollte, beschloss sie, erst einmal nichts zu tun. Am Sonntagmorgen fuhr sie zu dem Lagerhaus. Am Nachmittag meldete sie ihn bei der Polizei als vermisst. Die Beamten sagten, sie würden anfangen zu ermitteln, wenn er bis Montagmorgen noch nicht aufgetaucht sei.«
    »Ein erwachsener Mann, der eine Geschäftsreise ein bisschen verlängert?«
    Ryan zuckte die Achseln. »Kommt schon mal vor.«
    »Ferris hat Montreal nie verlassen?«
    »LaManche glaubt, dass er bereits kurz nach seinem Anruf bei Miriam starb.«
    »Miriams Geschichte ist also stimmig?«
    »Bis jetzt schon.«
    »Die Leiche wurde in einer Kammer gefunden?«
    Ryan nickte. »Blut und Hirn überall an den Wänden.«
    »Was für eine Art Kammer?«
    »Kleine
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