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Totenheer (German Edition)

Totenheer (German Edition)

Titel: Totenheer (German Edition)
Autoren: Uwe Siebert
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Menschen, insbesondere jener, die nach mehr streben als innerhalb einer natürlichen Lebensspanne zu erreichen w ä re. Und ebenso all derer, die ihre fleischliche Existenz als e t was Einzigartiges und u n schätzbar Wertvolles erkannt haben.
    Über die Gabe der Unverwundbarkeit – von denen herbe i gesehnt, die den Klingen und Klauen ihrer Gegner niemals u n te r liegen wollten.
    All jene, denen diese Gaben zuteil wurden, nannten sich Kinder der schwarzen Sonne.
    Für die Menschen waren sie die Götter ihrer Zeit.
    Seit jeher suchte die Kinder der schwarzen Sonne ein Hu n ger heim, den kein anderes Lebewesen kennen konnte – der Hunger nach der Energie des Lebens.
    Sie zehrten von der Lebenskraft der Menschen und Tiere und brac h ten ihnen den Tod.
    Dennoch wurde Larkyen, dem Sohn der dritten schwarzen Sonne, viel Ruhm unter den Menschen zuteil.
    Gefürchtet als Rächer und verehrt als großer Krieger, zog er durch die Welt, in dem Wissen, dass seine Geschichte für die Ewigkeit b e stimmt war …
     

Prolog
     
    Seit jeher besaß die Nacht ihre eigenen Geheimnisse und sie würde ihren schwarzen Schleier nicht für jeden lüften, dessen war sich Mendagar gewiss. Es war noch nicht lange her, da hatte er den Tag geschätzt, seine Helligkeit und Wärme in den Gärten des Palastes willkommen geheißen. Es hatte ihn fasz i niert, wie die Welt um ihn herum jeden Morgen aufs neue e r wachte. Die Vögel in den Kronen der Eichenbäume begannen zu zwitschern, außerhalb der Palastma u ern füllten sich die Straßen und Marktplätze mit Menschen, die Luft war vom G e ruch frischer Backwaren erfüllt. Und dann dieses schier endl o se Azurblau eines klaren Himmels, in dem er sich verlieren konnte und das ihn zum Träumen anregte. Manchmal wünschte er sich, er könne einfach emporsteigen wie die Vögel und d a vonfliegen in die Ferne.
    Gedanken wie diese hätten die eines kleinen Kindes sein können und ziemten sich nicht für einen König, dass wusste er, und es gab ni e manden dem er sie je anvertraut hätte.
    Alles hatte sich verändert, er hatte sich verändert. Die Hochzeit seines Lebens war längst vorüber, seine Augen dro h ten trüb zu werden, und seine Hand war zu schwach, ein Schwert zu halten. Über zwanzig Jahre war es her, dass er für seine Heimat Ken-Tunys gegen die Kentaren gekämpft hatte, für Ruhm und Ehre, für das Leben seines Volkes.
    Er war alt geworden, viel zu alt und seine Zeit neigte sich dem Ende zu. Der Herbst, der draußen den Bäumen die Blätter rau b te und die Tage kürzer werden ließ, hatte letzten Endes auch Mendagar zu fa s sen bekommen. Doch er war noch nicht bereit, den Tod zu empfangen und seine Augen für die imme r währende Dunkelheit zu schli e ßen.
    Mendagar sehnte sich danach, die Äonen zu überdauern, wie es sonst nur den Göttern bestimmt war, und in beinahe spieler i scher Absicht hatte er diesen Wunsch eines Abends hinaus in die Dunkelheit gefl ü stert, mochten die Sterne ihn erhören, oder gar der Mond, oder moc h te er ungehört verhallen. Es waren nur die Worte eines alten Königs, der von den Gedanken eines Kindes erfüllt war, davon war er überzeugt gewesen, bis ihn eines Nachts ein ungebetener Gast besucht hatte. Es schien fast, als habe die tiefste Schwärze ihn ausgespien, in seiner dunklen Kleidung und mit dem blassen Gesicht, den faszini e renden wilden Augen, war er wie eine Illusion. Mit verschrän k ten Armen stand er inmitten des Privatgemachs.
    „Ich grüße dich, König Mendagar!“
    „Wer bist du und wie ist es dir gelungen, an meiner Leibw a che vo r beizukommen?“
    Der Besucher lächelte kurz, wie als Erklärung wehte eine frische Brise durch das offene Fenster in das Gemach und ließ Mendagar frösteln.
    „Ich komme von weit her“, sagte der Besucher. „Denn ich weiß, dass diese Stadt ein ganz besonderer Ort ist.“
    „Das ist mir gleich“, grummelte Mendagar. „Ich bin der König von Ken-Tunys, und niemand hat sich in meinen Palast einz u schleichen. Ich werde dich hinrichten lassen!“
    Mendagar rief nach den Wachen, doch wie durch die Ei n wirkung e i ner fremden Macht blieben all seine Rufe ungehört. Und nur noch die wohlklingende Stimme des Besuchers hallte durch das Gemach.
    „Ich bin nicht dein Feind, König Mendagar.“
    „Nenne mir deinen Namen, Eindringling.“ Ohne die Lei b wache an seiner Seite rang es Mendagar einiges an Mühe ab, so selbstsicher und mächtig aufzutreten, wie es von einem König erwartet wurde.
    „Man
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