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Totenbeschwörung

Totenbeschwörung

Titel: Totenbeschwörung
Autoren: Brian Lumley
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Freund verloren hatten.
    David Chung hatte Harrys Haarbürste in die Tasche gesteckt. Hin und wieder langte er nach ihr und betastete sie mit den Fingerspitzen. Doch es war nur noch eine tote Bürste, Holz, Klebstoff und Borsten, mehr nicht.
    Und so sollte es sechzehn Jahre lang bleiben ...
    Vierzehn Tage später rief Zek Föener von ihrer griechischen Inselheimat auf Zante aus an. Sie hatte es vor sich hergeschoben, bis sie es nicht mehr aushielt, aber schließlich musste sie einfach mit Trask sprechen. »Sind wir wieder Freunde, Ben?«
    Obwohl sie ihn nicht sehen konnte, nickte er und lächelte. Er wusste, dass Zek es mitbekam, denn ihre telepathischen Kräfte waren sehr stark. »Nach dem, was wir im Mittelmeer mit Janos Ferenczys Kreaturen angestellt haben? Da werden wir wohl immer Freunde sein, Zek.«
    »Ungeachtet der Tatsache, dass ich ihm zum Schluss geholfen habe?« Ihre Stimme kam ein bisschen verzerrt durch die Leitung, doch die Besorgnis, die darin mitschwang, war echt. Trask konnte sich auf sein Talent verlassen und fühlte, dass sie es ehrlich meinte, genau wie er seinen eigenen Herzschlag spürte.
    Er zuckte die Achseln, was ihr wohl ebenfalls nicht entging, und sagte: »Du bist nicht die Einzige, die Harry geholfen hat, Zek.«
    »Du auch? Irgendwie habe ich mir gedacht, dass du das tun würdest.«
    »Ich habe es darauf ankommen lassen«, sagte er ihr. »Wäre es schief gegangen ... hätte ich als der größte Verräter dagestanden, den die Menschheit je gesehen hat! Wahrscheinlich hätten wir sogar schon eine neue Weltordnung.«
    »Ich weiß. Ich habe mir so ziemlich dasselbe gedacht. Aber es handelte sich immerhin um Harry.«
    »Zur Hälfte jedenfalls«, erwiderte Trask.
    »Eigentlich ist er schon vor sechs, sieben Monaten gestorben«, sagte sie.
    »Was?« Damit überraschte sie Trask.
    »Für uns war er doch in dem Augenblick tot, als er das Tor von Perchorsk durchschritten hat«, erklärte sie. »Zumindest so gut wie. Es gab keine Chance, dass wir ihn je wiedersehen würden. Er hatte doch beide Tore schon benutzt, dasjenige im Ural und das andere in Rumänien. Er konnte ja gar nicht zurückkommen. Die grauen Löcher hätten ihn abgewiesen.«
    Trask hatte sich gefreut, ihre Stimme zu hören, mit Zek zu reden, aber plötzlich hatte er schlechte Laune. Sie hatte etwas angesprochen, worüber er nicht nachdenken wollte. »Das ist so weit richtig«, sagte er. »Aber sein Sohn hat einen anderen Weg benutzt. Harry hatte sich immer für den Herrn des Möbius-Kontinuums gehalten, aber in Wirklichkeit war er nur ein Anfänger. Diese Worte stammen von ihm, nicht von mir. Harry Junior war der wirkliche Meister. Aber wenn jemand das weiß, dann doch du: Auf diese Weise hat er dich und Jazz doch hierher zurückgebracht.«
    Es entstand eine kurze Pause, ehe sie erwiderte: »Der Herr des Gartens bereitet dir immer noch Sorgen, habe ich recht?«
    »Der Herr des Gartens?« Trask runzelte die Stirn. Doch im nächsten Augenblick verstand er. »Ach ja, du meinst Harry Junior. Natürlich bereitet er mir Sorgen, das stimmt schon. Das Tor von Perchorsk bereitet mir Sorgen, und dass bei Radujevac in Rumänien ein Nebenfluss der Donau wieder auftaucht, bereitet mir ebenfalls Sorgen. Das alles bereitet mir Sorgen, denn in allen diesen Fällen handelt es sich um Wege aus der Welt der Vampire zu uns.«
    »Aber sie werden jetzt doch bestimmt bewacht?«
    »Harry Junior nicht.«
    Nun war es an Trask, ein Kopfschütteln mitzubekommen.
    »Er wird nicht zurückkehren«, erklärte Zek. »Er ist Wamphyri, ja, aber er ist trotzdem anders als sie. Genauso anders wie die Lady Karen oder sein Vater. Er hat um das Stück Land, das ihm auf Starside gehört, gekämpft, und er wird dort bleiben und es behalten. Er hat mit den Vampiren Krieg geführt, Ben, und sie vernichtet, und soweit ich weiß, hat er selbst keinen einzigen Vampir erschaffen. Er hat weder Knechte noch Offiziere oder Vampirgeliebte gehabt. Nur Freunde. Und die haben ihn geliebt, ebenso sehr wie die Große Mehrheit seinen Vater liebte.«
    Das beruhigte Trask. »Zek«, sagte er, »ich weiß, du hast mir schon mal einen Korb gegeben. Aber ich glaube wirklich, du und Jazz, ihr solltet mal herkommen. Seid unsere Gäste, verbringt auf unsere Kosten eine Zeit lang in London und erzählt uns eure Geschichte in allen Einzelheiten. Nein, ihr seid uns überhaupt nichts schuldig, weder du noch Jazz. Aber du hast selbst gesagt ... wir sind Freunde. Und ihr beiden habt eine solche Menge an
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