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Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Titel: Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten
Autoren: Varg Gyllander
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losreißen.
    »Außer der Putzfrau, die ihn gefunden hat, der Hausdame, einem unserer Wachleute und mir war niemand hier.«
    »Und was haben die hier gemacht? Hat jemand etwas angefasst?«
    »Ja, vermutlich. Der Wachmann und die Hausdame kontrollierten, ob der Mann auch wirklich tot war. Was auch zutraf. Er hätte noch am Leben sein können. Die Anweisung lautet, lebensrettenden Maßnahmen Vorrang zu gewähren. Wir haben keinen Arzt an Bord, aber die gesamte Besatzung hat eine Erste-Hilfe-Ausbildung absolviert.« Es klang entschuldigend, als sei er nicht sicher, ob es richtig gewesen war, ihnen den Zugang zu dem künstlichen Dschungel zu gestatten, aber Holtz nickte.
    »Natürlich. Lebensrettung geht immer vor«, meinte er. »Aber seither ist niemand mehr hier gewesen?«
    »Nein. Es war abgeschlossen. Es ist immer abgeschlossen.«
    »Immer?«
    »Hier ist nur zu besonderen Anlässen geöffnet. Bei Tagungen, Kindergeburtstagen, Partys, die die Freundinnen vor der Hochzeit für die Braut veranstalten, und Ähnlichem. Ein Besuch im Dschungel ist dann immer eine feine Sache.«
    »Aber gestern war geöffnet?«, fragte Holtz, der sich nicht sicher war, ob Svanberg Letzteres ironisch gemeint hatte.
    »Das weiß ich nicht. Ich muss nachsehen.«
    »Wer hat einen Schlüssel für die Tür?«, warf Ellen Brandt ein.
    »Einige wenige Besatzungsmitglieder. Wachleute, das Reinigungspersonal und die Offiziere natürlich.«
    »Sind Schlüssel abhandengekommen?«
    »Soweit ich weiß, nicht. Ich glaube es nicht. Wir haben einen hohen Sicherheitsstandard. Dazu gehört auch, dass wir einen Überblick haben, wo sich unsere Schlüssel befinden. Es handelt sich um Sicherheitsschlüssel, und einmal im Monat ist Inventur.« Svanberg strich sich mit der Hand über den Bart.
    »Wer pflegt den Regenwald? Es kann doch nicht ganz unkompliziert sein, so einen tropischen Dschungel an Bord eines Bootes zu unterhalten?«, meinte Holtz.
    »Das ist zum Glück nicht unsere Sorge. Der Dschungel wurde von einer Firma angelegt, die ihn auch pflegt. Sie versorgt die Tiere mit Futter und allem Übrigen, wenn wir am Kai liegen.«
    »Was für ein Aufwand«, sagte Holtz erstaunt.
    »Ursprünglich befand sich hier die Spa-Abteilung mit Sauna und einem kleinen Pool. Der Umbau war also nicht so kompliziert, wie man vielleicht meinen könnte. Das meiste hier ist ohnehin künstlich«, sagte Svanberg. »Außerdem handelt es sich nicht um ein Boot, sondern um ein Schiff.«
    Plötzlich erlosch das Licht, und Wasser rieselte von der Decke. Ein Gewitterdonner grollte, dann blitzte es.
    »Es donnert alle zwanzig Minuten«, sagte Kapitän Svanberg.
    »Aha.« Holtz war nicht besonders beeindruckt. »Und wie lange hält es an?«
    »Nur einige Minuten.«
    »Lässt es sich abstellen?«
    »Ja, soll ich das in die Wege leiten?«
    »Nein, das kann noch warten. Wenn hier die ganze Nacht das Wasser gelaufen ist, dann machen ein paar Minuten jetzt auch keinen Unterschied mehr.« Holtz sah Ellen Brandt an. Diese nickte zustimmend.
    Als das Gewitter aufgehört hatte, bat Brandt darum, sich mit dem Kapitän unter vier Augen unterhalten zu dürfen. Sie verließen Holtz. Dieser zog seinen Schutzanzug an und betrat den Dschungel. Er stellte sich auf die Brücke und begann, den Raum genau zu betrachten. Aufgrund der starken Krängung, die ihm fast das Gleichgewicht raubte, fiel es ihm schwer, sich zu konzentrieren.
    Holtz stellte fest, dass die meisten Pflanzen aus Plastik waren, nur wenige echte Blätter ragten hier und dort hervor. Der Kaiman, der sich nicht bewegt hatte, seit sie die Tür geöffnet hatten, befand sich hinter einer Glasscheibe, die inmitten des kleinen Teiches bis zur Decke reichte. Enten schwammen hin und her. Den Tieren schien es gleichgültig zu sein, dass sich der Dschungel bewegte. Ganz hinten im Raum, am Ende der Brücke und genau hinter der Leiche, stand eine kleine Bank unter einem Holzdach. Irgendwie sah sie romantisch aus, fand Holtz.
    Als er das Gefühl hatte, den Raum ausreichend lange studiert zu haben, trat er vorsichtig auf den Toten zu, dessen übel zugerichtetes Gesicht nach oben wies. An einigen Stellen schien der weiße Schädelknochen durch. Der Mann trug ein hellrosa Hemd, schwarze Hosen und um den Hals eine breite Kette mit einem Medaillon, vermutlich aus Gold. Soweit Holtz erkennen konnte, hatte er weder einen Bart noch einen Schnurrbart. Sein dichtes Haar war dunkel. Er war ziemlich groß und sah durchtrainiert aus.
    Holtz ging neben dem Mann in die
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