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Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Titel: Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten
Autoren: Varg Gyllander
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meisten Spielsachen lagen ordentlich sortiert in verschiedenen Kästen. Auf einem Bord saßen aufgereiht Teddybären und Puppen in verschiedenen Größen. Sie wirkten fast unbenutzt. Vor dem Fenster hingen gelbe Gardinen mit Disney-Figuren. In der Mitte des Zimmers stand ein Schaukelpferd. In einer Ecke lag ein Ball. Über dem Gitterbett hing eine gerahmte Stickerei, der Name Vilja in fröhlichen Farben.
    Levin trat an das Gitterbett, es war gemacht. Ein abgegriffenes grünes Krokodil lag auf der Decke. Es hatte Hosenträger und wirkte einsam. Levin hatte den Eindruck, dass es sie mit trotzigem Blick anlächelte. Sie betrachtete es eingehend und nahm es dann vorsichtig in die Hand. Das grüne Tier roch säuerlich nach Spucke.
    Unbehagen stieg in Levin auf. Sie legte das Krokodil zurück aufs Bett und drehte sich langsam zur Tür zur Diele um. Sie folgte der Treppe mit dem Blick, Stufe um Stufe in den ersten Stock. Langsam ging sie in die Diele und dann ebenso langsam die Treppe hoch. Sie knarrte etwas.
    Die Tür zum Badezimmer war geschlossen.
    Habe ich sie zugemacht, als ich nach unten ging?, überlegte Levin und öffnete sie vorsichtig.
    Der Mann starrte sie mit toten Augen an. Die Frau schien etwas zur Seite gesunken zu sein, aber das war vermutlich nur Einbildung. Sie hing schräg nach vorn, mit ausgestreckten Beinen, und stand auf den Zehen. Ihre Augen waren groß und etwas hervortretend und ebenfalls erloschen. Der schwarze Sack stand mitten im Badezimmer.
    Wo war Vilja?
    Die Wände schienen bedrohlich näher zu rücken.
    Mit einer Hand öffnete Levin behutsam den Sack. Ganz oben lagen ein paar Handtücher. Sie schob sie mit ihrer Hand, die in einem Gummihandschuh steckte, beiseite. Was sie sah, verblüffte sie ein wenig: ein Pappkarton und so etwas wie ein grüner Stein, einige weitere Handtücher, Plastikhandschuhe.
    Levin schob die Hand zwischen die Handtücher und den Stein und arbeitete sich vorsichtig vor.
    Plötzlich zog sie instinktiv die Hand zurück, als hätte sie sich verbrannt. Ihr Herz klopfte. Sie schloss die Augen, nahm ihren Mut zusammen und schob die Hand langsam wieder in den Plastiksack. Trotz des Gummihandschuhs spürte sie, was dort war. Weich und trotzdem hart. Sie ließ die Finger über den kleinen Kopf gleiten. Die Zeit blieb stehen. Sie bekam fast keine Luft mehr und wandte ihr Gesicht von dem Sack ab. Der Mann in der Badewanne und die Frau, die an einem der Haken hing, schienen über das, was sie tat, erstaunt zu sein.
    Nach ein paar Sekunden zog sie die Hand zurück und griff zu ihrem Handy.
    »Hallo, hier ist Pia, wann kommt die Gerichtsmedizin? Nein, ich kann nicht warten, ich brauche sofort Hilfe«, sagte sie mit Nachdruck. Nachdem man ihr versprochen hatte, dass so schnell wie möglich jemand kommen würde, unterbrach sie die Verbindung.
    Pia Levin seufzte und verließ das Badezimmer. Sie ging die Treppe hinunter und an die frische Luft. Ich muss mich zusammennehmen, dachte sie, setzte sich auf die Stufen vor der Haustür und wartete auf den Gerichtsmediziner. Eine Stunde später wurden die Leichen einschließlich des schwarzen Plastiksacks abtransportiert. Alles würde im Institut für Gerichtsmedizin näher untersucht werden. Man würde dort den Sack Millimeter für Millimeter aufschneiden, um keine Spuren zu zerstören. Pia Levin war froh, dass sie das nicht zu tun brauchte. Es reicht, dass ich mir später die Fotos anschauen muss, dachte sie.
    Ulf Holtz drückte die Klinke hinunter. Es quietschte. Die Türe war an den Ecken abgerundet und aus Stahl. Obwohl man ihm gesagt hatte, was dahinter lag, war er verblüfft, als sich die Tür öffnete. Eine kleine Holzbrücke führte über einen winzigen Fluss, der von einem Strand gesäumt wurde. Darum herum wuchs üppiges Grün. Der Raum war vielleicht fünfzig Quadratmeter groß und beherbergte einen Kaiman, acht Piranhas, zwei Enten und eine unbekannte Anzahl Schildkröten. In einer Ecke standen außerdem drei Terrarien mit bunten Fröschen.
    Auf der Brücke lag ein Toter.
    »Meine Güte, was soll das sein?«, fragte Holtz.
    »Ein Dschungel auf einem Schiff. So ein Schwachsinn!«, meinte Ellen Brandt hinter ihm.
    »Ich habe das nicht zu verantworten«, sagte der Kapitän, der Ellen Brandt über die Schulter blickte. »Hätte ich mitreden dürfen, dann hätte ich das verhindert, aber auf mich hört ja keiner.«
    »War nach Auffinden der Leiche noch jemand hier drin?« Holtz konnte seinen Blick nicht von dem bizarren Anblick
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