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Tote liegen nicht am Strand: Roman (German Edition)

Tote liegen nicht am Strand: Roman (German Edition)

Titel: Tote liegen nicht am Strand: Roman (German Edition)
Autoren: Georges Flipo
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des Gehängten wird Bescheid wissen, sie hat schließlich auch die Nachfolge angetreten. The show must go on.«
    » Drehbuchautoren? Was für eine Idee!«
    » Das hat sich der Minister zusammen mit dem Präsidenten des Esprit-Clubs ausgedacht. Machen Sie es wie ich: Finden Sie es großartig.« Er stand auf, sah auf die Uhr und begleitete Viviane zur Tür. » Ich muss mich beeilen, um zu Monot in die Sendung zu kommen, ich bin spät dran.«
    Warum flohen alle nacheinander? Um sie alleine mit dem Fall sitzen zu lassen? Liebend gern hätte die Kommissarin noch ein Glas Champagner getrunken, um klarer zu sehen, aber der Empfang war zu Ende. Sie machte sich mit dieser undurchschaubaren Geschichte auf den Weg.
    Auf ihrem Heimweg kam Viviane in der Nähe der Sorbonne bei einer Buchhandlung vorbei, die noch geöffnet hatte, und hielt vor ihr an. Sie musste sich eine schöne Lektüre mitnehmen, die ihr die Anerkennung von Lieutenant Monot einbringen sollte. Sie würde sie auf dem Nachttisch liegen lassen, den sie mit ihm teilte. Ihr Nachttisch. Die Kommissarin erzitterte.
    » Ich hätte gerne Lyrik, aber nicht zu lyrisch.«
    Der junge Buchhändler schüttelte niedergeschlagen den Kopf. Viviane tat es ihm nach. Sollte sich das etwa ebenso schwierig gestalten wie mit den Sonderangeboten in den Bekleidungsgeschäften?
    » Klassisch, aber eher modern«, erklärte sie. » Einfach, aber trotzdem intellektuell. Es ist für eine Freundin, die in den Urlaub fährt, sie ist nicht sehr gebildet, aber bemüht. Hätten Sie da was?«
    Der Buchhändler zuckte mit den Schultern. Vivianes Freundinnen schienen ihm nicht zu gefallen. Er ging mit ihr zum Lyrik-Regal. » Suchen Sie selbst was aus, aber schnell. Wir schließen gleich.«
    Die Autoren waren alphabetisch sortiert, sie griff nach dem ersten. Alkohol von Apollinaire. » Was halten Sie davon?«, fragte sie.
    » Das kommt wieder in Mode, es verkauft sich gut.«
    Sie bezahlte, war aber skeptisch. Wusste Monot, dass Apollinaire wieder in Mode kam? Zurück zu Hause machte sich Viviane niedergeschlagen daran, den Koffer zu packen. Man trug in diesen Clubdörfern einen Hauch von nichts, aber sie hatte keinen Hauch von nichts, nur altmodisches Zeug. Sie hatte gar nichts, nicht einmal den Bericht des Brigadier, den sie beim Buchhändler vergessen hatte. Der Fall war gut losgegangen. Egal, sie würde vor Ort etwas finden. Vor allem würde sie Augustin Monot finden. Viviane sah nach, wie spät es war, stellte fest, dass sie die Fernsehsendung des Lieutenant verpasst hatte, schaltete ihr Telefon aus und legte sich genervt ins Bett.
    Um 3 Uhr morgens stand sie fröhlich auf. Zeit, sich zu duschen und schnell anzuziehen, dann ging sie hinaus, wo sie bald eine lange Limousine mit getönten Scheiben ankommen sah. Der Chauffeur legte Vivianes Koffer in den Kofferraum, neben einen großen Reisesack, und verkündete ihr, dass der Lieutenant schon an Bord sei. Als wüsste sie das nicht! Freudig erregt öffnete sie die Tür. Nun würde eine gute Zeit beginnen, Ferienzeit mit dem lieben Augustin.
    » Guten Tag, Commissaire!«, rief ihr eine samtige Stimme zu.
    Ein packender Geruch von Vetiver hatte sich im Wagen ausgebreitet. Auf dem Rücksitz erwartete sie Monsieur Muskel, der Latino-Lieutenant.

Kapitel 3
    » Was machen Sie denn hier, Creuillif? Wo ist Lieutenant Monot?«
    » Ich vertrete ihn, Commissaire. Und mein Name ist Cruyff, nicht Creuillif, auch wenn sich das ähnlich ausspricht. C, R, U, Y und Doppel-F. Cruyff, wie Johan, wissen Sie, der niederländische Fußballspieler. Das ist ein flämischer Name. Mein Vorname auch: Willy. Mein Vater war Belgier, aber ich bin in Nanterre geboren. Meine Mutter war Neapolitanerin. Sie hat mir den mediterranen Typ vererbt. Ich sage das immer, bevor man mich danach fragt.«
    » Hören Sie, Cruyff, ich frage Sie nicht nach Ihrem Typ, Ihrer Mama, Ihrem Papa, Nanterre und Ihren Fußballern. Ich möchte wissen, warum Monot nicht da ist.«
    » Die Sendung gestern auf TF 1 war ein absoluter Quotenrenner, haben Sie sie denn nicht gesehen? Lieutenant Monot war großartig. Direkt danach hat M6 ihn gefragt, ob er nicht an einer ähnlichen Sendung nächsten Donnerstag teilnehmen möchte. Die Pressefrau hat dem Allmächtigen dazu geraten zuzusagen, dann haben sie den Minister angerufen, der gerade mit mir aus dem Elysée-Palast kam. Er war es, der mich als Vertretung vorgeschlagen hat. Das musste sofort entschieden werden, wegen der Tickets. Der Präsident des Esprit-Clubs
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