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Tote Kehren Nicht Zurück

Tote Kehren Nicht Zurück

Titel: Tote Kehren Nicht Zurück
Autoren: Granger Ann
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ich glaube ihm. Er glaubte, sie wäre übergeschnappt. Vielleicht war sie das auch zu diesem Zeitpunkt. Dies zu entscheiden ist Sache der psychiatrischen Gutachter. Jedenfalls, sie kehrte ins Haus zurück und schloss die Küchentür. Das Licht ging aus. Harry schlich sich zu der Stelle, wo Penhallow lag. Im Mondlicht konnte er nicht genau sehen, wie es um Andrew bestellt war. Er suchte an seinem Handgelenk und an der Schläfe nach einem Puls und fand keinen. Er bemerkte allerdings, wie viel Blut an Andrews Kopf war und dass er seine Hände damit besudelte. Bis zu diesem Augenblick hatte er nur Angst gehabt. Jetzt geriet er völlig in Panik. Er wollte den am Boden liegenden Mann nicht mehr berühren. Soweit er feststellen konnte, war Penhallow tot. Harry wollte nicht bei einem Leichnam oder mit dem Blut eines Toten an den Händen oder auf seiner Kleidung gefunden werden. Er hätte erklären müssen, was er im Garten von Tudor Lodge gesucht hatte. Er hätte beschuldigt werden können, Penhallow getötet zu haben. Er hätte, wie einige Leute gesagt hätten, mit Penhallow im Streit gelegen wegen des Grundstücks, und der Polizei hätte das vielleicht als Motiv gereicht. Menschen wurden aus geringeren Anlässen ermordet. Also tat Harry das, was kurze Zeit zuvor Sammy Joss getan hatte. Er zog sich hastig über die Mauer zurück und ging nach Haus. Irene Flack hörte ihn kommen. Sie dachte, er wäre in seiner Werkstatt gewesen. Er arbeitet häufig bis spät in die Nacht. Irene hat Andrews letzten Schrei gehört, doch sie hat ihn nicht als Schrei erkannt und geglaubt, es wäre das Quietschen von Harrys Werkstatttür.«

    »Sawyer hätte trotzdem Hilfe herbeirufen können, über das Telefon, anonym!«, stieß plötzlich Meredith hervor.

    »Vielleicht hätte Andrew gerettet werden können! Aber er hat Andrew dort liegen und sterben lassen! Es tut mir Leid, was hinterher mit Sawyer passiert ist, aber hätte er gleich das Richtige getan, würde er jetzt vielleicht nicht im Krankenhaus liegen!«

    »Du hast wahrscheinlich Recht, aber hinterher sind wir immer schlauer«, stimmte Alan ihr zu.

    »Zu jenem Zeitpunkt war Harrys Selbsterhaltungstrieb einfach stärker. Harry saß in der Klemme. Er beharrt darauf, dass er Andrew tot geglaubt hat.« Alan strich mit seinem Spazierstock über einen Busch frostgeschwärzter Nesseln.

    »Der hat meinem Vater gehört, weißt du?«

    »Das hast du mir schon einmal erzählt.«

    »Ja, habe ich. Nun ja. Später jedenfalls fand Harry wieder zur Vernunft und erkannte, dass er diese Angelegenheit zu seinem Vorteil ausnutzen konnte. Jedenfalls bildete er sich das ein. Harry weiß alles über das Werkstattgeschäft, aber er ist ein einfacher Mann, und er war nie einer Frau wie Carla begegnet. Es führte dazu, dass er sie unterschätzte. Er setzte sich mit ihr in Verbindung und deutete an, dass er über Informationen verfügte, die sie ganz bestimmt nicht in den Händen der Polizei wissen wollte. Ein klassischer Erpressungsversuch und ein klassischer Fehler! Man kann einen Mörder nicht erpressen. Ein Mörder hat nichts zu verlieren und alles zu gewinnen. Carla erkannte, dass Harrys Worte nur eines bedeuten konnten: Irgendwie hatte er die Wahrheit herausgefunden. Sie musste wissen, was genau er wusste und ob er jemand anderen in sein Geheimnis eingeweiht hatte. Also verabredete sie sich mit Harry, heimlich, nach Einbruch der Dunkelheit, draußen im Garten. Sie hatte die Alarmanlage ausgeschaltet, aber sie wollte nicht durch die Tür, aus Furcht, jemand könnte von innen zusperren. Also kletterte sie aus dem Fenster. Harry berichtete ihr, was er gesehen hatte. Und dann sagte dieser Idiot, er würde alles vergessen, wenn sie ihm das Land verkaufte. Carla erwiderte, dass sie sicherlich zu einer Einigung kommen würden, doch sie müsse erst Luke überreden. Harry ging glücklich nach Hause, in dem Glauben, einen cleveren Schachzug gemacht zu haben. Doch Carla war zu dem Schluss gekommen, dass es zu gefährlich war, Harry am Leben zu lassen. Sie hatte sich ein wenig Zeit verschafft und benutzte sie, um darüber nachzudenken, wie sie sich Harry vom Hals schaffen konnte. Sie wusste, dass sein Bungalow wie Zunder brennen würde. Schließlich ist sie von Beruf Chemikerin, und bevor sie zum Fernsehen ging, arbeitete sie in einer Forschungsabteilung des Verteidigungsministeriums. Es war nicht schwer für sie, einen Brandsatz mit einem Zeitzünder zu basteln, der ihr gestatten würde, nach Tudor Lodge
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