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Total Recall

Total Recall

Titel: Total Recall
Autoren: Karlheinz Dürr (VS Mihr)
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das Gleiche: Egal, ob man sich für den Umweltschutz oder die Bildung oder das Wirtschaftswachstum einsetzt, das Allerwichtigste ist, dass die Menschen das auch merken.
Immer, wenn ich interessante Menschen kennenlerne – und solche Gelegenheiten lasse ich mir nie entgehen –, frage ich, wie sie es geschafft haben, dorthin zu kommen, wo sie jetzt sind, und versuche herauszufinden, wie sie ihr Leben angepackt haben. Ich weiß, dass es tausend Schlüssel zum Erfolg gibt, und aus meinen und ihren Erfahrungen leite ich dann gern neue Regeln ab. Hier sind also noch einmal zehn Grundregeln, die ich gern weitergeben möchte:
      1.  Lass nie zu, dass dein Stolz dir in die Quere kommt. Muhammad Ali und ich sind oft zusammen in Talkshows aufgetreten. Ich habe ihn immer bewundert, weil er ein Champion war, eine beeindruckende Persönlichkeit hatte, großzügig war und immer Rücksicht auf andere nahm. Wenn alle Athleten wie er wären, wäre die Welt besser dran. Wir trafen uns oft vor den Sendungen im Aufenthaltsraum und alberten herum. Einmal forderte er mich auf, ich solle ihn an die Wand drücken, wenn ich es schaffe. Ich glaube, jemand aus dem Boxgeschäft hatte ihm empfohlen, Gewichte zu heben wie George Foreman, denn Ali war eher für seine Schnelligkeit und seine psychologische Raffinesse bekannt. Sein Motto war bekanntlich: »Schwebe wie ein Schmetterling, stich wie eine Biene.« Anscheinend wollte er dem jetzt noch ein »Sei stark wie ein Stier« hinzufügen und wollte sehen, wie kräftig so ein Bodybuilder wirklich war. Ich konnte ihn an die Wand schieben, und er sagte: »Wahnsinn, dieses Gewichtheben funktioniert tatsächlich. Toll. Das ist wirklich toll.«
Beim nächsten Treffen hatte er ein paar Kumpel dabei und sagte: »Seht mal her. Hey, Arnold, versuch mich wegzuschieben!«
»Da muss ein Trick dabei sein«, dachte ich mir. »Niemand will vor seinen Freunden verlieren.«
Ali und ich begannen zu drücken, und ich schob ihn wieder bis an die Wand. Er sagte nur: »Ich hab’s euch ja gesagt, Jungs, ich hab’s euch gesagt! Dieser Typ ist echt stark. Diese Sache mit dem Gewichtheben ist wirklich gut.«
Ihm war egal, ob er bei diesem Spiel verlor. Er wollte seinen Freunden nur zeigen, dass Krafttraining funktionierte. Es machte Beine und Hüften stärker und konnte beim Boxen nützlich sein.
      2.  Denk nicht zu viel nach. Wenn man unaufhörlich nachdenkt, kann der Geist sich nicht erholen. Man muss den Geist und den Körper schweben lassen. Und wenn man dann eine Entscheidung zu treffen oder ein Problem zu lösen hat, ist man mit all seiner Energie dazu bereit. Das soll nicht heißen, dass man sein Gehirn nicht benutzen soll, aber manche Dinge muss man instinktiv angehen. Wenn man nicht immer alles analysiert, schüttelt man den ganzen Müll ab, der einen belastet und niederdrückt. Den Verstand abzuschalten ist eine Kunst. Es ist eine Form der Meditation. Wissen ist äußerst wichtig, wenn es darum geht, Entscheidungen zu treffen, und das aus Gründen, die nicht unbedingt auf der Hand liegen: Je mehr Wissen man hat, desto freier kann man seinen Instinkten vertrauen. Aber Menschen, die zu viel über eine Sache wissen, neigen dazu unbeweglich zu werden und zu erstarren. Je mehr man weiß, desto länger zögert man, und deshalb vermasseln es auch die klügsten Menschen manchmal gewaltig. Ein Boxer bringt ein gewaltiges Wissen mit in den Ring – wann man sich duckt, schlägt, kontert, zurücktänzelt, blockt. Doch wenn er an all das denken müsste, sobald ein Schlag kommt, wäre alles vorbei. Er muss das, was er weiß, im Bruchteil einer Sekunde umsetzen. Wenn der Entscheidungsprozess nicht ganz selbstverständlich abläuft, wirkt er wie eine Bremse. Zu viel Nachdenken ist schuld daran, dass viele Menschen nachts nicht schlafen können. Die Gedanken drehen sich im Kreis, sie können nicht abschalten. Allzu intensive Analyse lähmt. Als Al Ehringer und ich damals im Jahr 1980 ein Grundstück am Ende der Main Street in Santa Monica kauften und einen Wohnblock darauf bauen wollten, ließen sich die Investoren, die gegen uns boten, von ihren Bedenken ausbremsen. Wir hatten auch unsere Nachforschungen angestellt und waren uns im klaren darüber, dass es Unsicherheiten gab, die das Gewinnpotenzial womöglich einschränkten. Das Land war ein altes Straßenbahngelände und nicht zu kaufen, sondern nur langfristig zu pachten. Nachbargrundstücke waren mit Chemieabfällen kontaminiert. Womöglich gab es auch auf
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