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Tore in der Wüste

Tore in der Wüste

Titel: Tore in der Wüste
Autoren: Roger Zelazny
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Welt ist ein interessanter Ort, Fred. Wir sind erst einen Tag hier, aber ich kann bereits jetzt mit großer Wah r scheinlichkeit sagen, daß wir einige aufregende Abenteuer erleben werden.
    „ Was für eine Befriedigung verschafft dir das alles, Spe i cher? “
    Ich bin eine Aufzeichungs - und Analysiereinrichtung. Der beste Vergleich, der mir einfällt, ist der mit dem Touristen und seiner Kamera. In dem Augenblick, wo beide zusa m menarbeiten, da sind ihre Empfindungen vielleicht mit me i nen vergleichbar.
    „ Es ist bestimmt schön, seine eigenen Gefühle so gut zu kennen. Ich glaube, das wird mir nie gelingen. “
    Er zündet sich eine Zigarette an. Er gestikuliert.
    „ Nun, war es die Reise wert? “ fragt er.
    Du kennst die Antwort bereits.
    „ Ja. Ich denke auch. “
    Die Leute, die hier hochkletterten und sämtliche Höhlen und Steine dekorierten, hatten recht, denkt er. Ja, das hatten sie.
    Ich bin nicht sicher, warum er zu diesem Schluß kommt. Oh ja, ich kenne ihn natürlich sehr gut. Aber ich bezweifle, ob ich ihn jemals durch und durch kennen werde. Ich bin eine Aufzeichnung …

Nachwort
     
    Zusammen mit Samuel R. Delany, Thomas Disch, Harlan Ellison, John T. Sladek und partiell Norman Spinrad gehört Roger Zelazny zu jenen Autoren amerikanischer Science Fiction, die ab den frühen sechziger Jahren von sich reden machten und so etwas wie den amerikanischen Ableger der englischen New Wave verkörperten. Zwar war die amerik a nische Spielart der New Wave bei weitem nicht so exper i mentierfreudig, wie sie sich zuweilen aus der Feder von br i tischen Autoren wie J. G. Ballard, Brian W. Aldiss oder M i chael Moorcock präsentierte, aber ihr kommt das Verdienst zu, entscheidend mitgeholfen zu haben, daß auch in Amer i ka die allzu einseitig auf „ science “ ausgerichtete Science Fict i on in neue Bahnen gelenkt wurde. Es wurden bisher tabuie r te Themen angepackt, und man setzte, insgesamt g e sehen, mehr auf literarische Mittel.
    Die genannten Autoren waren nicht die ersten, die Tabus brachen – beispielsweise waren es Farmer und Sturgeon, die schon in den fünfziger Jahren die bislang verpönte S e xual i tät in der Science Fiction aufwerteten –, und sie waren auch nicht die ersten, die sich für eine literarische Science Fiction einsetzten – man denke nur an längst etablierte A u toren wie Bradbury oder Vonnegut. Aber sie waren die e r sten, die dies nach Art einer literarischen Schule taten und damit letztlich eine Bresche schlugen. Denn die Leser fol g ten ihnen.
    So wurde vor allem Roger Zelazny schon in der Frühph a se seiner Karriere ein gefeierter Autor, den man mit allerlei Preisen bedachte. Zum Durchbruch half ihm vor allem die Story A Rose for Ecclesiastes (Die 2224 Tänze des Locar), die 1968 in einer Umfrage des Verbandes der amerikan i schen SF-Autoren (SFWA) auf dem 6. Platz einer ewigen Bestenliste landete.
    Roger Zelazny wurde 1937 in Cleveland/Ohio geboren, studierte an der Universität, schloß mit einem akademischen Gra d a b und arbeitete anschließend als Angestellter der S o zialversicherung. Er schrieb zunächst Lyrik, veröffentlichte aber ab 1962 Science Fiction. 1969 gab er seinen Job auf und wurde freier Schriftsteller. Zu seinen großen Romane r folgen gehören This Immortal (Fluch der Unsterblichkeit) und Lord of Light (Herr des Lichts), die beide mit dem H U GO Award ausgezeichnet wurden, ferner The Dream Master (Herr der Träume). Einer seiner Romane, Damnation Alley (Straße der Verdammnis), wurde verfilmt, und großer Pop u larität erfreuten sich auch die Fantasy-Romane um Corwin of Amber.
    Im SF-Werk Zelaznys offenbaren sich Gegensätze, die auf den ersten Blick scheinbar schwer miteinander zu ve r söhnen sind. Da ist der Intellektuelle Roger Zelazny, amb i tioniert, belesen, weiter Horizont, große Allgemeinbildung, bereit zu allerlei stilistischen Experimenten. Und dann gibt es den anderen Zelazny, der weit hinter sich selbst zurüc k weicht, pure Unterhaltung schreibt, sich mit Zuckersaft statt Honig zufriedenzugeben scheint.
    Aber Zelazny ist dies alles zusammen, und am besten ist er in der Tat, wenn er die ganze Palette einbringt: nicht nur den Intellektuellen, den Spieler, sondern auch den Erzähler, den flapsigen Unterhalter. Dann kommt etwas heraus, wie es sich in seinen besten Kurzgeschichten präsentiert: durc h dachter Plot, hier und da ein kleiner intellektueller Spaß oder Kitzel, ein bißchen Humor, ein bißchen Zynismus, dazu Saft und
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