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Torchwood 2: Wächter der Grenze (German Edition)

Torchwood 2: Wächter der Grenze (German Edition)

Titel: Torchwood 2: Wächter der Grenze (German Edition)
Autoren: Dan Abnett
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große Büros in der Bucht. Neue europäische Geschäfte vermutlich. Ganz sicher.
    Zwei Wochen zuvor, an einem Donnerstagabend wie diesem, allerdings ohne Regen, war Mr Dine gekommen und hatte sich an seinen üblichen Tisch gesetzt. Als sie ihm die Speisekarte brachte, sah er zu ihr auf, lächelte und fragte sie, ob es ihr etwas ausmache, ihm ihren Namen zu verraten.
    „Ich komme jetzt schon seit so langer Zeit hierher und weiß nicht, wie Sie heißen“, sagte er.
    „Shiznay“, antwortete sie und errötete.
    „Shiznay“, wiederholte er und schien das Wort im Geiste hin und her zu drehen.
    An diesem Donnerstag brachte sie ihm eine Flasche Lager, die er noch nicht bestellt hatte, und stellte sie neben dem umgedrehten Glas ab.
    Mr Dine lächelte. „Vielen Dank. Sie können meine Gedanken lesen, Shiznay.“
    „Es ist mir ein Vergnügen. Haben Sie sich schon entschieden, Sir?“
    „Einen Augenblick noch.“
    Shiznay zog sich an die Küchentür zurück und wartete. Wie gewohnt war das Restaurant alles andere als voll.
    „Was machst du da?“, fragte ihr Vater, als er übereifrig aus der Küche kam. „Trödelst du herum?“
    „Ich warte darauf, dass Mr Dine sich entscheidet, Vater“, antwortete Shiznay.
    Ihr Vater blickte in das leere Restaurant und entdeckte Mr Dine an einem entfernten Tisch.
    „Du magst ihn“, bemerkte er.
    „Er ist ein Gast, Vater, und dazu ein Stammgast. Was erwartest du von mir?“
    „Komm bloß nicht auf falsche Gedanken“, warnte ihr Vater.
    Shiznay gingen jede Menge Gedanken durch den Kopf. Mr Dine kannte ihren Namen. Mr Dine hatte sie angelächelt. Er wollte ihren Namen wissen. Er mochte sie.
    Sie begutachtete sich in den bodenlangen Spiegeln neben dem Eingang. Ihr Vater bestand darauf, dass bei der Arbeit alle authentische Kleidung trugen – auch wenn keiner ihrer Eltern Süd-Wales jemals in seinem ganzen Leben verlassen hatte. Authentische Kleidung legte ihre Taille frei. Sie legte auch das frei, was die hiesigen Jungs als „Bauchspeckröllchen“ bezeichneten. Aber authentische Kleidung betonte auch ihre Oberweite.
    Shiznay war stolz auf ihre Oberweite, aber sie war sich auch ziemlich sicher, dass sie ein hübsches Gesicht hatte.
    „Er ist ein Busen-Mann“, erklärte ihre Mutter ihr.
    „Bitte was, Mutter?“
    „Dieser Mr Dine. Ich habe gesehen, auf welche Art er dich anschaut. Er ist ein Busen-Mann.“
    „Was ist ein ,Busen-Mann‘“, fragte sie.
    „Es gibt vier Arten von Männern: die Busen-Männer, die Hintern-Typen, die Bein-Kerle und die anderen.“
    „Die anderen?“
    „Diejenigen, die auf alles stehen. Mr Dine …“
    „Mr Dine ist ein sehr netter Mann und ein Stammgast.“
    „Mr Dine ist ein Busen-Mann, Shiznay, denk an meine Worte.“
    Shiznay wandte sich von ihrem Spiegelbild ab und schaute durch das Mughal Dynasty zu Mr Dine. Sind Sie ein Busen-Mann? , fragte sie sich. Was bedeutete es eigentlich genau, ein Busen-Mann zu sein?
    Mr Dine legte die Speisekarte zur Seite.
    Sie durchquerte das Restaurant und atmete dabei tief ein, um ihre Speckröllchen zu minimieren und ihren Busen hervortreten zu lassen. Vielleicht, nur vielleicht würde er sie zu einem Date einladen. Wie würde das wohl sein? Ein Spaziergang zum Parkhaus, wo er die Tür seines schönen Autos aufhielt, um sie einsteigen zu lassen. Eine Fahrt zum …
    Aber nein. Überarbeite die Fantasie noch mal. Er hätte gegessen, natürlich hätte er bereits gegessen. Also kam kein tolles Restaurant in der Bucht für die beiden infrage. Es sei denn natürlich, er würde sie an einem Abend einladen, der kein Montag oder Donnerstag war ...
    Sie fragte sich, wie französisches Essen wohl schmeckte. Wie walisisches Essen sein würde. Wie es schmecken würde, wenn Mr Dine ihr gegenübersaß?
    Shiznay kümmerte nicht wirklich, ob er ein Busen-Mann war. Er war ein netter Mann, er hatte sie angelächelt, und er kannte ihren Namen und …
    „Möchten sie jetzt bestellen?“, fragte sie.
    Er sah zu ihr auf und lächelte. „Ja, das möchte ich, Shiznay. Schaschlik und einmal …“
    „… Lamm Pasanda?“, beendete sie seinen Satz.
    Er runzelte die Stirn. „Bin ich so vorhersehbar?“
    „Sie wissen eben, was sie mögen.“
    „Ich studiere die Speisekarte“, gestand er und nahm die dreimal gefaltete Karte wieder in die Hand. „Und ich schaue mir alles an, aber es sind immer dieselben Dinge, die angenehm erscheinen. Fleisch, gut gewürzt, dann Fleisch und Kohlenhydrate. Der Alkohol ist für mich etwas
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