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Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)

Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)

Titel: Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)
Autoren: Robert Muchamore
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James«, schrie er. »Ich muss dich zum Flughafen bringen!«

44
    Der Laster mit dem Container fuhr um neun Uhr siebenunddreißig rückwärts in das Lagerhaus hinein. Der Fahrer war allein und schien unbewaffnet, was nicht weiter überraschte, da Simeon gesagt hatte, dass die Übergabe reine Routine war.
    Michael spähte durch das Dach auf den leeren Betonboden, als die Containertüren aufschwangen. Der Fahrer arbeitete zusammen mit drei Slasher Boys daran, die schweren Speiseölfässer eine Sperrholzplanke hinunter auf eine alte Matratze am Boden zu rollen.
    Dort wurde jedes Fass von einem vierten Slasher Boy abgebremst und auf eine mechanische Waage verfrachtet. Die Schmuggler hatten die Fässer mit Kokain unter die voll Öl gemischt, daher konnte man beide nur anhand des leichten Gewichtsunterschieds auseinanderhalten.
    Wurde ein Fass mit Kokain identifiziert, machten sich ein fünfter und sechster Slasher Boy daran, den Stoff herauszuholen. Einer öffnete den Aluminiumdeckel und bog ihn zurück, während der andere mit einem bis über die Ellbogen reichenden Plastikhandschuh in die zähe Flüssigkeit griff und einen vakuumverpackten Würfel Kokain herausholte.
    Dann schnitt er die äußere, öltriefende Plastikschicht ab und warf den nun sauberen Kokainwürfel in den Kofferraum eines Alfa Romeo. Nach dem zwölften Würfel begannen die Männer, schwere Fässer die Rampe hinaufzurollen. Damit ersetzten sie die Fässer, die geöffnet worden waren, sodass der Endabnehmer eine vollständige Containerladung vorfand und keine Ahnung davon hatte, dass seine wöchentliche Lieferung von Speiseöl Teil einer Kokainschmuggelroute war.
    Michael fand, dass die ganze Aktion uncharakteristisch glatt vonstatten ging, dafür, dass sie von einem so unorganisierten Mann wie Major Dee geleitet wurde. Sein Magen machte Purzelbäume, als die Containertüren zuknallten, und er zog den Kopf aus dem Luftschacht und blickte sich um, in der Erwartung, jeden Augenblick Mad Dogs anstürmen zu sehen.
    Doch zu seiner Verwunderung kamen durch das wuchernde Unkraut auf dem angrenzenden Grundstück junge Leute. Die meisten waren Teenager, die mit Baseballschlägern und Pistolen bewaffnet waren. Michael blieb keine Zeit, sie zu zählen, aber es waren schätzungsweise mindestens fünfzig.
    Er zog das Telefon aus der Jackentasche und überlegte, ob er zuerst Maureen oder Major Dee anrufen sollte, aber da sein Mobiltelefon von der Einsatzzentrale auf dem Campus überwacht wurde, entschied er sich für Major Dee.
    »Wie sieht es da oben aus?«, fragte Dee. Er klang äußerst zufrieden.
    »Großes Problem«, stieß Michael hervor. »Da ist eine riesige Gang von Jungs im Anmarsch. Mindestens fünfzig.«
    Major Dee schien ungläubig. »Die Mad Dogs haben keine fünfzig Männer.«
    »Das sind keine Mad Dogs!«, widersprach Michael. »Die sehen aus wie Runts. Sasha muss ihnen einen Tipp gegeben haben.«
    »Fünfzig!«, rief Dee besorgt. »Leg auf, ich muss die Jungs in Bewegung setzen.«
    Michael rollte sich auf den Bauch, als die Verbindung abgebrochen wurde. Er kroch zum Rand des leicht abschüssigen Daches und sah den sich nähernden Runts entgegen. Dann bemerkte er, wie sich hinter ihm das Licht veränderte. Zuerst schien es nur ein reflektierender Sonnenstrahl zu sein, doch eine Sekunde später traf ihn eine Hitzewelle, und das Gebäude begann zu beben.

    Wheels war ein fantastischer Fahrer. Mühelos schnell und völlig sicher fädelte er sich zwischen Taxis und erstaunten Touristen hindurch zur Haltezone vor dem Hauptterminal des Luton Airport.
    »Sorry, dass ich euch nicht früher davon erzählen konnte«, sagte Sasha und brachte James und Bruce durch die Automatiktüren ins Terminal. »Wir warten seit Jahren auf eine Gelegenheit, den Flughafen zu überfallen, und ich musste mich bedeckt halten. Wir hätten es beinahe schon vor ein paar Jahren getan, als die Queen das neue Krankenhaus eröffnet hat, aber damals gab es keinen Flug mit der richtigen Ladung.«
    »Sie haben also Leute am Flughafen?«, fragte James. »Jede Menge.« Sasha nickte. »Das ist einer der größten Arbeitgeber in der Stadt. Hier arbeiten Freunde und Verwandte von der Hälfte meiner Gang. Du musst dir nicht mal Gedanken machen, dass dein Gesicht auf einer Überwachungskamera auftaucht, weil wir an einigen Strippen gezogen haben.«
    Sie kamen an die Sicherheitsabfertigung für Inlandsflüge. Die Boarding-Pässe hatte Sasha bereits zu Hause am Computer ausgedruckt, und in der
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