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Tommy King - der Playboy

Tommy King - der Playboy

Titel: Tommy King - der Playboy
Autoren: Emma Darcy
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naiv von mir, Laurens überhaupt geheiratet zu haben. Aber darauf hatten Sie ja spekuliert, nicht wahr?”
    Er schien wirklich überrascht, welch gewichtige Rolle sie ihm in dieser Sache zumaß. “Es war Ihre Entscheidung, Christabel.”
    “Unter dem Druck meiner Eltern.” Ihr vorwurfsvoller Blick verriet, dass sie in Rafael den wahren Urheber für diesen Druck vermutete. “Sie haben es doch mit meinem Vater ausgehandelt. Geben Sie sich keine Mühe, es abzustreiten! Er hat es mir gestanden, nachdem ich nach Rio geflohen war, um bei meiner Familie Hilfe zu suchen. Ein größeres, lukrativeres Juweliergeschäft im Austausch gegen eine Tochter, die der Kruger-Dynastie einen neuen Erben bescheren sollte.”
    Sie spürte, wie alle am Tisch aufhorchten, denn dies war auch für Jared und seine Brüder neu. Christabel hatte bislang mit niemandem darüber gesprochen, weil sie sich ihrer damaligen Dummheit und Naivität schämte.
    Rafael, der spürte, dass die Stimmung noch mehr gegen ihn umschlug, versuchte zu beschwichtigen. “Sie wissen, dass es in den alten südamerikanischen Familien Tradition ist, es so zu arrangieren. Ich wurde nur geschickt, um den Brautpreis zu offerieren, mehr nicht. Die Entscheidung lag allein bei Ihnen, und Sie schienen sehr in Laurens verliebt zu sein.”
    “Sie haben ja bereits darauf hingewiesen, wie jung ich damals war, Rafael. Ich fühlte mich geschmeichelt, war überwältigt. Aber Sie wussten, was für ein Mensch Laurens war und was mich erwartete.”
    Er schüttelte den Kopf. “Ich kannte Sie ja kaum, und Sie hätten es auch genauso gut als eine vorteilhafte Partie betrachten können. Viele Frauen hätten die Heirat mit dem Kruger-Erben als Eintrittskarte zu einem Leben angesehen, das sie beneideten. Es war Ihre Entscheidung, Christabel.”
    “Die für Sie zweifelsohne vorteilhaft war! Eine Braut aus Südamerika, die den Segen von Bernhard Kruger fand – mit anderen Worten, ein weiterer wichtiger Schritt auf Ihrem Weg nach oben.”
    “Es hatte keinerlei Auswirkung auf meine Position”, widersprach Rafael zunehmend gereizt. “Die hat sich erst nach Laurens’ Tod geändert.”
    “Der Sie ans Ziel Ihrer Wünsche brachte – was ich von Anfang an gesagt habe”, sagte sie wie aus der Pistole geschossen.
    “Nur, dass Sie es auf falsche Voraussetzungen gründen”, entgegnete er scharf. “Ich hatte nichts mit Laurens’ Tod zu tun, Christabel.”
    “Dann beweisen Sie es!”
    Christabels Forderung hallte in der nachfolgenden Stille wider.
    Es war Rafael Santiso anzusehen, wie wütend er war, als er schließlich wieder das Wort ergriff. “Sind Sie jetzt endlich bereit, mir zuzuhören?”
    “Oh ja, legen Sie endlich Ihren ‘Gang der Ereignisse’ offen!”, antwortete Christabel heftig.
    Rafael wandte sich zunächst ausdrücklich an die Kings. “Ich kann verstehen, dass Christabel ihren Verdächtigungen, die sie so lange gequält haben, Ausdruck verleihen musste. Aber es sind bloße Verdächtigungen, entschuldbar in ihrer Lage, aber durch keinen Beweis zu belegen. Bitte behalten Sie das im Hinterkopf.”
    Dann wandte er sich an den Rechtsanwalt an seiner Seite. “Hans, geben Sie ihnen bitte eine Zusammenfassung der Ereignisse, die auf Laurens’ Tod folgten.”
    Der Rechtsanwalt musste schon über siebzig sein, ein alter Weggefährte von Bernhard Kruger und zweifellos in viele Geheimnisse eingeweiht. Dass Rafael Santiso seine Verteidigung diesem alten Mann überlies, war angetan, Christabels Interesse erneut zu wecken.
    “Bernhard vermutete sofort, dass das Boot, bei dessen Explosion Laurens ums Leben kam, sabotiert worden war”, trug Hans Vogel in ausdruckslosem Ton vor. “Er setzte eine gewaltige Belohnung für die Ergreifung der Saboteure aus. Die Informationen ließen nicht lange auf sich warten. Und die Männer, die unmittelbar für Laurens’ Tod verantwortlich waren, verrieten den Namen ihres Auftraggebers. Bernhard deckte eine Konspiration innerhalb des Kruger-Kartells auf. Gewisse Gruppen planten eine Aufsplittung der Interessen, die für die Beteiligten höchst profitabel gewesen wäre.”
    Der Anwalt richtete den Blick seiner hellblauen Augen direkt auf Christabel. “Diese Konspiration drehte sich um unsere Südafrika-Geschäfte und hatte gar nichts mit Südamerika zu tun.”
    “Aber das Boot ist in der Karibik explodiert”, wandte Christabel rasch ein.
    “Die Karibik ist ein internationaler Tummelplatz”, lautete die prompte Antwort. “Der ideale Ort für
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