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Tommy King - der Playboy

Tommy King - der Playboy

Titel: Tommy King - der Playboy
Autoren: Emma Darcy
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angeht.”
    Christabel hatte voller Liebe zugehört, wie überzeugend Jared für ihre Sache eingetreten war. Als sie jetzt Rafael Santiso anblickte, fragte sie sich, ob er spürte, dass ihm kein Ausweg mehr blieb. Kein Ausweg, dachte sie erstaunt. Nie hätte sie geglaubt, diese Worte einmal auf den mächtigen Mann anzuwenden, vor dem sie all die Jahre geflohen war. Vielleicht waren sie und Alicia ja doch hier sicher. Oder freute sie sich vielleicht schon zu früh?

14. KAPITEL
    Jared wusste, dass er vor der schwierigsten Aufgabe seines Lebens stand. Er hatte im Perlengeschäft schon mit einigen skrupellosen Geschäftsleuten zu tun gehabt, aber diese drei Herren rangierten auf einer ganz anderen Ebene. Es verriet genug, dass sie offenbar ohne Frage akzeptiert hatten, wie rücksichtslos Bernhard Kruger sämtliche Verschwörer ausgelöscht hatte, die für den Tod seines Sohnes in irgendeiner Weise verantwortlich gewesen waren.
    Christabel hatte zwar damals von diesen Einzelheiten nichts geahnt, aber sie hatte instinktiv gespürt, wie gefährlich diese Männer waren. Mochte Rafael Santiso auch für den Tod ihres Ehemannes nicht verantwortlich sein, so bestand immer noch die Möglichkeit, dass sie sich in seiner Gefährlichkeit, was Alicia betraf, nicht täuschte. Würde er zugestehen, dass er das Leben des Kindes nicht nach seinem Belieben bestimmen konnte? Und wenn er dazu bereit war, konnte man ihm dann glauben?
    Jared beobachtete aufmerksam, wie der Argentinier über seine Fragen nachdachte. Seine Mutter fühlte sich zu diesem Mann hingezogen. Vikki Chan hatte keinen Grund gesehen, vor ihm zu warnen. Normalerweise konnte man dem Urteil dieser beiden klugen Frauen vertrauen. Aber für Jared stand zu viel auf dem Spiel, als dass er sich blindes Vertrauen hätte leisten können.
    “Vielleicht war ich übereifrig in meinem Bemühen, Christabel und Alicia zu beschützen, aber ich bedauere nicht, was ich getan habe”, räumte Rafael jetzt freimütig ein. “Meine Vorsichtsmaßnahmen waren nur deshalb so extrem, weil die Verantwortung für die Sicherheit der beiden so schwer auf meinen Schultern lastete – denn ich wusste ja, was mit Laurens geschehen war, und war mir überdies bewusst, dass mir Bernhards Schuhe eine Nummer zu groß waren. Diejenigen, die seine Macht fraglos respektiert hatten, waren nur allzu bereit, meine jederzeit anzugreifen.”
    Ein so plötzlicher Wechsel an der Spitze eines gewaltigen Konzerns brachte immer Probleme mit sich. Jared konnte das nachvollziehen.
    Hans Vogel mischte sich ein. “Bernhard war noch nicht einmal unter der Erde, als die Führer der einflussreichen Interessengruppen innerhalb des Konzerns bereits sein Testament anfochten. Der König war tot und sein Thron ihrer Ansicht nach verwaist, obwohl Bernhard Rafael zum alleinigen Treuhänder seines Erbes bestimmt hatte.” Der bullige Anwalt wandte sich Christabel vorwurfsvoll zu. “Sie schulden Rafael mehr, als Sie ahnen! Ohne ihn …”
    “Genug, Hans!” Rafael hieß den Anwalt mit einer Handbewegung zu schweigen. “Das Gefängnis, in dem Christabel leben musste, war nicht ihr Werk.” Er sah sie forschend an. “Und die Angst, die Sie vor mir hatten, muss es noch schlimmer gemacht haben. Ich wusste, dass Sie hassten, was ich repräsentierte, und ablehnten, was ich tat, aber … ich hatte keine Ahnung, dass Sie Angst vor mir hatten.”
    “Ich möchte nicht, dass Sie in Zukunft noch irgendwelchen Einfluss auf mein Leben nehmen”, erwiderte Christabel stolz.
    Rafael nickte nachdenklich und wandte sich wieder Jared zu. “Wie ich bereits sagte, nach Bernhards Tod begann eine gefährliche Zeit. Viele hatten erwartet, dass er ein Treuhändergremium einsetzen würde, und die Ehrgeizigsten unter ihnen betrachteten Alicia natürlich als ein mögliches Mittel, mehr Macht zu bekommen. Was hätten Sie an meiner Stelle getan, Jared? Hätten Sie Christabel und ihre Tochter ohne Schutz belassen und damit Kidnapping, ja vielleicht sogar Alicias Leben riskiert? Denn ihr Tod hätte unmittelbar eine Aufsplittung des Konzerns zur Folge gehabt, was für manche Leute sehr profitabel gewesen wäre.”
    Jared dachte daran, dass er gestern in ganz ähnlicher Weise die Initiative ergriffen und Christabel, ohne sie zu fragen, nach “King’s Eden” geflogen hatte, weil er sie hier am sichersten glaubte. Aber auch “King’s Eden” konnte zu einem Gefängnis werden. Der Unterschied war nur, dass Christabel vor ihm keine Angst hatte, sondern bei ihm
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