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Tommy King - der Playboy

Tommy King - der Playboy

Titel: Tommy King - der Playboy
Autoren: Emma Darcy
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achtzehn ist, werden Sie zweifellos einen Weg finden, auch sie aus dem Weg zu räumen.”
    Rafael Santiso zeigte keine äußerliche Regung ob dieser ungeheuren Anschuldigung. Im Raum hatte sich betroffenes Schweigen ausgebreitet. Christabel spürte, wie sie am ganzen Leib zitterte, und setzte sich wieder hin. Jared nahm erneut ihre Hand und drückte sie aufmunternd.
    Hans Vogel räusperte sich, beugte sich vor und schien protestieren zu wollen. Er war ein schwergewichtiger Mann mit Brille und Glatze und von einer bulligen Autorität. Doch Rafael Santiso hob die Hand, und der deutsche Anwalt lehnte sich wieder zurück.
    “Dann war ich also die ganze Zeit der Inbegriff des Bösen …” Rafael blickte sich fragend in der Runde um. “Und Sie alle haben es gewusst? Dass Christabel glaubt, ich hätte ihren Mann ermordet?”
    Nathan, Miranda, Jared und Tommy schwiegen, sahen ihn nur an und boten ihm keine Angriffsfläche.
    Elizabeth aber sagte hörbar entsetzt: “Davon hast du mir nichts erzählt, Jared.”
    “Ich habe es selbst erst gestern Abend erfahren”, antwortete er ruhig. “Und es war für unser Vorhaben heute unwichtig. Ich wollte, dass du die Herren herbringst. Es ist der beste Ort, um die Sache ein für alle Mal zu klären. Und da du jetzt weißt, worum es geht …”, er blickte den Mann, der seine Mutter um den Finger gewickelt hatte, direkt an, “… lass ihn auf die Anschuldigung antworten.”
    Jareds harter Ton ließ keinen Zweifel daran, dass jetzt Rafael in die Enge getrieben war und nicht mehr Christabel und Alicia. Und Christabel fasste neuen Mut.
    Rafael Santiso aber schüttelte ungläubig den Kopf. Sein Blick schweifte prüfend zu Nathan und Tommy. Kein Zweifel, die King-Brüder saßen über ihn zu Gericht!
    Christabel, die ihn beobachtete, fragte sich, ob er sich in diesem Moment vielleicht an das weite, öde Land erinnerte, über das er geflogen war, und ihm die Abgeschiedenheit und Einsamkeit dieser Gegend bewusst wurde. Als er den Blick plötzlich auf sie richtete, war sie sofort wieder hellwach. Er hielt sie für schwach, glaubte, sie einwickeln zu können. Heute nicht!, schwor sie sich insgeheim.
    “Sie haben Ihr Misstrauen gut überspielt”, bemerkte er ruhig. “Ich hätte es richtiggestellt oder Bernhard gebeten, es richtigzustellen, wenn ich von Ihrem Verdacht geahnt hätte, dass ich hinter Laurens’ Tod stecken würde.”
    “Sie wissen sehr wohl, dass Bernhard tot ist und nicht mehr für Sie sprechen kann”, entgegnete Christabel skeptisch.
    Er zuckte die Schultern. “Der Gang der Ereignisse wird für ihn sprechen. Tatsächlich wurden Sie damals ganz bewusst von allem abgeschirmt. Sie waren hochschwanger, und man fürchtete um Ihre Gesundheit und die des Kindes.”
    Wieder ein sehr vernünftiges Argument, aber Christabel war es leid. “Als ich meine Zweifel an dem Unfall Bernhard gegenüber geäußert habe, tat er es als Hirngespinst ab, Rafael. Warum sollte ich Ihnen jetzt ein Wort glauben?”
    “Es war eine reine Männersache, Christabel. Sie waren damals eine sehr junge Frau, erst zweiundzwanzig Jahre alt. Fast drei Jahre haben Sie in Bernhards Haus gelebt. Sagen Sie selbst aus Ihrer Erfahrung, können Sie sich wirklich vorstellen, dass er etwas so Persönliches wie den Mord an seinem Sohn und Erben mit Ihnen besprochen hätte?”
    Rafael schwieg und gab ihr Zeit, sich an die patriarchalische Arroganz des alten Mannes und seiner begrenzten Einstellung zu seiner Schwiegertochter zu erinnern, bevor er etwas sagte, was sie nicht abstreiten konnte: “Für Bernhard Kruger bestand Ihre einzige Funktion darin, seiner Enkelin eine gute Mutter zu sein.” In sanftem Ton fügte er hinzu: “Und ich darf sagen, in diesem Punkt haben Sie sich stets ausgezeichnet bewährt.”
    “Ich möchte Sie darauf hinweisen, dass es zu nichts führt, wenn Sie Bernhard Krugers Einstellung zu Christabel zitieren”, mischte sich Jared eisig ein. “An diesem Punkt wären Ihnen Fakten dienlicher als die bloße Wiedergabe von Meinungen, die lediglich Christabels Rolle als Mutter betonen und ihr den Respekt als Person verweigern.”
    Wieder einmal überraschte und ermutigte es Christabel, wie genau Jared ihre Gefühle zu lesen verstand.
    Rafael aber sah Christabel herausfordernd an. “Habe ich Ihre Situation im Haus Kruger treffend zusammengefasst?”
    “Ja. Vor und auch nach Bernhards Tod, als Sie die Zügel in die Hand nahmen”, antwortete sie verbittert. “Ich war sehr jung, und es war sehr
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