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Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Titel: Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht
Autoren: Mark Billingham
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passieren, dass er dem Bastard eine Flasche ins Gesicht rammen oder ausprobieren würde, wie lange er unter Wasser bleiben konnte.
    Es würde sich gut anfühlen, natürlich würde es das. Es würde sich verdient anfühlen. Wenn ihre Unterhaltung jedoch tatsächlich überwacht wurde, wenn sein neuer Freund aus Ronda mithörte, wäre es womöglich nicht unbedingt das Schlaueste, was er jemals getan hatte.
    Er musste auf der Hut sein, ganz einfach.
    Ihm hatte schon immer diese Szene aus Der Pate gefallen, in der es heißt, man solle seine Freunde nahe bei sich halten, aber seine Feinde noch näher. Das hat der Typ, den Pacino spielt, von seinem alten Herrn beigebracht bekommen. In dem Film gab es natürlich jede Menge gute Szenen, aber diese traf den Nagel auf den Kopf.
    Falls Brand also kein Freund mehr war, musste Langford ihn so nah wie möglich bei sich halten.
    »Wie lang hast du vor zu bleiben, Gary?«
    »Ich fliege morgen wieder zurück«, sagte Brand. »Kurzaufenthalt.«
    »Das ist gut. Ich nehme an, du kannst dich nicht einfach nach Spanien abseilen, ohne dass deine Bosse misstrauisch werden, oder?«
    »Ich hatte noch ein bisschen Urlaub übrig, also …«
    »Glück gehabt.«
    Brand nahm einen langen Zug Bier. Dann noch einen, um die Flasche zu leeren.
    »Bist du in einem anständigen Hotel abgestiegen?«
    Brand schluckte schnell. »In einem Schuppen in Málaga. In der Altstadt.«
    »Wie heißt es?«
    »Das Hotel?«
    »Ja, ich habe dort schon in einigen Hotels gewohnt. Vielleicht kann ich dir ein paar ordentliche Restaurants empfehlen.«
    »Es ist eins von diesen Boutique-Hotels«, sagte Brand. »Gehört zu einer Kette, glaube ich. ›Room Mate‹ oder so ähnlich. Ganz nett.«
    Kein langes Zögern. Gut gebrieft oder sauber, es war schwer, den Unterschied zu erkennen …
    Ein Mädchen kam aus dem Haus und betrat die Veranda. Sie trug einen dünnen blauen Sarong über ihrem Bikini und machte eine mürrische Miene. Brand drehte sich um und sah sie an.
    »Erinnerst du dich an Ellie?«, fragte Langford.
    »Na klar.«
    »Als du sie das letzte Mal gesehen hast, war sie … wie alt, sieben oder acht?«
    Brand sagte Hallo. Das Mädchen murmelte eine Antwort.
    »Geh und hol uns noch zwei Biere«, sagte Langford. »Braves Mädchen. Weißt du was, bring gleich vier, ja? Ich nehme an, das wird noch ein ziemliches Saufgelage.« Er deutete auf Brand. »Hast du Hunger, Kumpel? Wir könnten uns ein Sandwich machen oder so …«
    »Ich habe im Flieger gegessen«, erwiderte Brand.
    Das Mädchen drehte sich um und verschwand ohne ein weiteres Wort im Haus. Langford sah ihr nach, dann grinste er Brand an.
    »Sie ist erwachsen geworden«, sagte Brand.
    »Sie sieht aus, wie ihre Mutter in dem Alter ausgesehen hat, echt unglaublich.«
    Brand nickte. Langford trank seine Bierflasche aus. Beide betrachteten mindestens eine Minute lang den Swimmingpool.
    »Hör mal … wir müssen uns wirklich darüber unterhalten, wie es weitergehen soll«, sagte Brand. »Diese Polizei-Kontaktbeamtin, Murray … sie geht immer mehr auf Schmusekurs mit Andy Boyle, und es sieht langsam so aus, als hätten sie einiges gegen Grover in der Hand, weißt du? Ohne Howard Cook wird es natürlich schwieriger, in Wakefield was zu organisieren, aber …«
    Langford schnitt ihm das Wort ab. »Ich hätte dich natürlich gerne hier einquartiert, aber ich glaube nicht, dass das eine gute Idee wäre.«
    Brand nahm sich ein paar Sekunden Zeit, und Langford erkannte die Enttäuschung in seinem Gesicht, die genauso offensichtlich war wie die Schweißflecken unter seinen Achseln. Inzwischen hatte er kaum noch Zweifel, was gespielt wurde; noch weniger Zweifel hatte er, dass es einfacher werden würde, Brand loszuwerden, als es bei Candela gewesen war.
    Noch jemand, um den er sich gerne selbst kümmern wollte.
    »Das Hotel ist schon okay, ehrlich.«
    Langford nickte und machte eine Kopfbewegung in Richtung Haus. »Einige von den Einheimischen wundern sich sowieso schon darüber, dass ich mit einem Mädchen zusammenwohne, das jung genug ist, um meine Tochter zu sein. Das Letzte, was ich brauche, ist, dass sie denken, ich werde jetzt auch noch schwul!« Er lachte noch einmal, lauter. »Also sollten wir wahrscheinlich nicht zu viel Zeit miteinander verbringen.«
    »Nein.«
    »Vor allem jetzt, wo es hier von Bullen wimmelt.«

Fünfundvierzigstes Kapitel

    Vor allem jetzt, wo es hier von Bullen wimmelt.
    Im Kleinbus schnaubte Thorne vor Wut. Für ein oder zwei Sekunden dachte
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