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Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition)

Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition)

Titel: Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition)
Autoren: B.C. Schiller
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aus!“, rief Anna und schlug sich verzweifelt die Hände vor ihr Gesicht. „Wir müssen etwas unternehmen!“
    „Warte!“, befahl Braun und hielt sie an der Schulter zurück. Beide starrten regungslos und gebannt auf Igor Drakovic, der die Pistole in das Gestrüpp warf und langsam auf die Knie sank.
    „Mein Leben gegen das Leben meiner Tochter! Ich opfere mich für meine Tochter“, schluchzte er und robbte wie ein altes Betweib über den Boden langsam auf Szabo zu.
    „Bitte!“, flehte Igor Drakovic. „Töte nicht meine Tochter! Töte nicht auch noch das letzte Mitglied meiner Familie! Töte mich!“
    „Ich will dich nicht töten! Das ist ein Irrtum! Du sollst leben!“, schrie Szabo und wurde erneut von hysterischen Lachanfällen geschüttelt. „Deine Tochter wird sterben! Du bleibst am Leben und wirst dich jeden Tag an diesen Augenblick erinnern!“
    Mit einer kräftigen Handbewegung zog Szabo den Deckel quer über Tatjana Drakovics Hals, schnitt mit der rasiermesserscharfen Kante tief in ihre Haut und ein Blutschwall spritzte aus der Wunde. Im selben Moment warf sich Igor Drakovic flach auf den Boden und brüllte:
    „Schieß ihn nieder! Erledige das Schwein!“ Hinter ihm flammte eine LED-Lampe auf wie ein Signal.
    Plötzlich sprang Anna auf und rannte schreiend durch das Gestrüpp direkt auf Szabo zu, der verwirrt in ihre Richtung sah.
    „Aufhören! Sofort aufhören! Du bist kein Mörder, Stefan! Du bist kein Mörder!“ Immer wieder schrie sie: „Aufhören! Du bist kein Mörder!“
    Gleichzeitig registrierte Braun, dass die LED-Lampe auf den Lauf einer großkalibrigen Waffe geschraubt war. Mit dieser Pistole zielte Slobodan Petrovic, der sich im Gestrüpp versteckte hatte, auf Szabo, doch Anna lief direkt in die Schusslinie.
    Braun handelte instinktiv und raste ohne auf seine Deckung zu achten nach vorn, packte Anna und riss sie im letzten Augenblick zu Boden, während die Kugeln von Petrovic über sie hinwegpfiffen. Noch im Fallen feuerte er auf Petrovic, doch da war es bereits zu spät.
    Regungslos lag Tony Braun auf dem Boden und registrierte das Inferno völlig losgelöst, wie auf einer Kinoleinwand:
    Er sah Szabo, der mit einem markerschütternden Gebrüll den Stuhl mit Tatjana Drakovic hochhob und direkt auf das Mündungsfeuer aus Petrovic Waffe zuschritt. Er sah den Stuhl mit Tatjana Drakovic, den Szabo wie einen Schutzschild im Kugelhagel vor sich her trug. Er sah Tatjana Drakovic, die von Petrovic’ Kugeln getroffen nach oben schnellte, zurückgeworfen wurde, nach jedem Treffer gegen die Lehne prallte, heftig zuckte, um dann verrenkt in der Klebebandfesselung zu sterben. Er sah Igor Drakovic, der wie ein Hund durch das Gebüsch kroch, auf der Suche nach seiner Pistole, dabei sinnlose Befehle zu Petrovic brüllte. Er sah sich selbst einen letzten Schuss auf Petrovic abfeuern und diesen tödlich getroffen an der Mauer der Klosterpforte zusammensacken, bereits auf dem Weg in die Hölle. Er sah Szabo, der den Stuhl zur Seite warf, sich umdrehte und im Begriff war, im Regen zu verschwinden.
    Dann wurde der Film wieder Wirklichkeit und Braun war mitten in der Aktion. Er sprang hoch und hetzte Szabo hinterher. Im grellen Licht der Blitze sah er den breiten Rücken und den glänzenden Deckel, den Szabo noch immer in der Hand hielt. Unglaublich schnell bahnte sich Szabo einen Weg durch Büsche und Gestrüpp, rannte durch verlassene Höfe, sprang über niedrige Mauern, lief auf ein bestimmtes Ziel zu. Er mobilisierte seine ganze Kraft, holte immer weiter auf, lief jetzt schon im Windschatten von Szabo und war knapp davor ihn zu erreichen. Da schlug Szabo plötzlich einen Haken, Braun schlitterte über einen schmalen Steinweg, schlug der Länge nach auf den Boden, stand aber sofort wieder auf und stürzte vorwärts. Als sich weiter hinten die Silhouette eines Turms gegen die Dunkelheit abzeichnete, wusste er, auf welches Ziel Szabo zurannte. Zielorientiert lief Szabo auf den hohen, halb verfallenen Glockenturm des Klosters zu, balancierte über eine brüchige Steinmauer und schwang sich durch ein Fenster ins Innere. Nur Sekundenbruchteile später war auch Braun drinnen. Der Regen trommelte auf die steinerne Treppe und die Stufen waren nass und rutschig.
    Erster Stock, zweiter Stock, immer höher liefen sie nach oben, ohne zu zögern sprang Braun über fehlende Stufen und klaffende Löcher, immer knapp hinter Szabo, der sein Tempo jedoch nicht verringerte. Auf dem letzten Absatz, kurz bevor die Treppe
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