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Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once

Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once

Titel: Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once
Autoren: Jon Osborne
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hingerichtet – diesen Job wirst du selbst übernehmen. Hey, einer von zweien ist doch gar nicht schlecht. Auch wenn ich gehofft hatte, wir würden zusammen gehen.«
    Sie starrte ihn verwirrt an. »Was redest du da?«
    Im nächsten Moment sprang er vom Bett auf, trotz der zerschmetterten Knie. Brüllend riss er die scharfe Klinge hoch.
    Danas Finger rutschte ab, bevor sie den Abzug fand und feuerte. Die Kugel traf ihn in den Unterleib. Der Atem wurde ihm aus der Lunge gepresst. Er wurde hintenüber aufs Bett geschleudert und ließ endlich das blutige Messer fallen.
    »Ich hab’s dir gleich gesagt …«, röchelte er.
    Das Adrenalin in ihrem Blutkreislauf machte es ihr unmöglich, einen klaren Gedanken zu fassen. » Was hast du mir gleich gesagt?«
    Er hielt sich den Bauch. Blut strömte zwischen seinen Fingern hervor. »Ich habe dir gesagt, dass du mein Henkersknecht sein wirst. Zu schade … im Gegensatz zu den Opfern, die meine Brüder im Geiste und ich uns geteilt haben, kannst du mich nur einmal umbringen.«
    Er verzog das Gesicht vor Schmerzen. »Du hast doch nicht wirklich geglaubt, ich wäre so dumm, die Waffe so nah bei dir liegen zu lassen, es sei denn aus Absicht?«
    Er warf den Kopf in den Nacken und lachte dumpf. »Wie dem auch sei, jetzt werde ich bald ein Wiedersehen mit meiner ermordeten Frau und meiner kleinen Tochter feiern. Du hast mir einen Gefallen erwiesen, Dana, und dafür danke ich dir.«
    Danas Mund wurde trocken. Ihre Ohren klingelten. Sie wusste instinktiv, dass er die Wahrheit sagte. Sie hatte ihm erneut in die Hände gespielt, hatte getan, was er wollte, wie schon vorher die ganze Zeit. Doch welche Wahl hatte sie gehabt?
    Ihr Halbbruder atmete röchelnd ein und weidete sich an ihrem Gesichtsausdruck. Ihre Blicke begegneten sich kurz, und stumm teilten sie einander mit, was beide längst wussten.
    Er hatte gewonnen.
    Der Blutverlust ließ sein hübsches Gesicht geisterhaft weiß erscheinen. »Ich weiß, was du denkst, Dana, aber keine Sorge. Ich habe unser kleines Geheimnis für mich behalten. Du und ich, wir sind die beiden letzten Personen auf der Welt, die wissen, dass durch unsere Adern das gleiche Blut fließt. Bald schon bist du die Einzige.«
    Er zwinkerte ihr zu, grinste ein letztes Mal und ließ dabei bemerkenswert weiße Zähne sehen, die fleckig und rot vom Blut waren. »Wir sehen uns in der Hölle, Dana. Ich halte dir einen Platz warm.«
    Und mit diesen Worten hörte Jeremiah Michael Quigley einfach zu existieren auf.
    86.
    Eine Stunde später strömten Dutzende von Beamten und Spurensicherungstechnikern auf die Lichtung in den tiefen Wäldern des nordöstlichen Ohio, wo der Serienkiller seinen letzten Atemzug getan hatte.
    Hubschrauberrotoren hatten das Gras in weitem Umkreis flachgedrückt, und die Reifenspuren zahlreicher Fahrzeuge furchten den Boden, als Dana auf einer Trage zu einem wartenden Rettungswagen gerollt wurde.
    Bevor der Wagen losfuhr, stieg Bill Krugman hinten ein und zog die Hecktür hinter sich zu.
    »Es tut mir wirklich leid, Special Agent Whitestone«, sagte er. Sein linker Arm hing in einer Schlinge. »Wir hätten Sie schon früher schützen müssen. Mein Fehler.«
    Dana schluckte mühsam. »Können wir vielleicht später darüber reden, Sir? Ich fühle mich im Moment nicht danach.«
    Krugman blickte auf sie hinunter. »Dieser kranke Mistkerl hatte es darauf angelegt, mit Ihnen zusammen zu sterben, nicht wahr? Er hat Ihnen keine andere Wahl gelassen. Selbstmord mithilfe eines Cops.« Krugmann blickte ihr angestrengt in die Augen. »So war es doch, oder?«
    Dana schaute ihn an und nickte langsam. »Ja, Sir. So war es.« Es war die Wahrheit. Selbst wenn Stiedowe gewollt hatte, dass sie abdrückte – er hatte sie mitnehmen wollen. Das hatte er selbst gesagt.
    Krugman stieß geräuschvoll den Atem aus.
    »Gut. Genauso wird es im offiziellen Bericht stehen.« Er stockte, und für einen Moment stand ein Ausdruck von Kummer in seinem Gesicht. »Wissen Sie, Crawford Bell war mein bester Freund. Für ihn waren Sie so etwas wie eine Tochter. Ich finde, das sollten Sie wissen.«
    Mit diesen Worten klopfte Krugman ihr behutsam auf das linke Knie und stieg aus dem Rettungswagen, um sich um das Chaos zu kümmern, das Dana und ihr Halbbruder Nathan in den verschneiten Wäldern Ohios angerichtet hatten.

Epilog
    Drei Tage später lag Dana immer noch im Krankenhaus. Der Arzt hatte darauf bestanden, dass sie diesmal im Bett blieb, bis er zu der Entscheidung gelangte,
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