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Tödliches Vermächtnis - Lethal Legacy

Titel: Tödliches Vermächtnis - Lethal Legacy
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Ich konnte ihn hören, hier in diesem Zimmer, also stellte ich mich tot und rührte mich nicht, bis die Tür ins Schloss fiel.«
    »Tina, Sie müssen sich untersuchen lassen.« Ich setzte mich auf die Sofakante und bat sie eindringlich, mit mir zum Mount-Sinai-Krankenhaus zu fahren.
»Dort gibt es eine wunderbare Begleitstelle für Gewaltopfer. Ich muss nur vorher anrufen, und dann wird man Ihnen für die gesamte Dauer der Prozedur eine erfahrene Expertin zur Seite stellen.«
    »Ich habe Ihnen doch schon gesagt, dass ich nicht vergewaltigt wurde.« Tina stand auf und hielt sich kurz fest, bevor sie in den hinteren Bereich des Apartements ging. »Ich muss mich übergeben.«
    Ich stand auf, um ihr zu folgen. »Ich -«
    »Bitte warten Sie hier. Ich möchte allein sein.«
    Die Tür fiel zu, und ich hörte nichts mehr, bis nach einer Weile die Toilettenspülung ging und Wasser ins Waschbecken lief. Ich musste sie so schnell wie möglich in die Notaufnahme schaffen. Bestimmt würde sie meine Fragen beantworten, sobald sie sich wieder besser und in Sicherheit fühlte. Und wenn die Spurensicherung erst Zugang zu ihrem Schlafzimmer hatte, würden wir aus den Beweisspuren auf den Bettlaken und an ihren Kleidungsstücken mehr über den Tathergang erfahren als von Tina Barr selbst.
    Ungefähr zehn Minuten später kam Tina aus der Tür, hinter der sich vermutlich ihr Schlaf- und Badezimmerbereich befand. Sie trug eine Khakihose und einen Pulli mit Zopfmuster.
    »Wenn ich mit Ihnen ins Krankenhaus fahre, bedeutet das dann, dass ich Anzeige erstatte?«
    »Überhaupt nicht. Für diese Entscheidung können Sie sich noch wochenlang Zeit lassen, vorausgesetzt, dass wir den Täter schnappen. Jetzt geht es in erster Linie um Ihre Gesundheit und darum, festzustellen, was er Ihnen angetan hat. Sie müssen sich jetzt untersuchen lassen. Wenn Sie die Tests erst in ein, zwei Tagen vornehmen lassen, weil sie es sich bis dahin vielleicht doch noch anders überlegen, werden
die Ergebnisse nicht dieselben sein.« Sollte es zu einer Penetration gekommen sein, wären bis dahin alle Flüssigkeiten für die DNA-Analyse auf natürliche Weise aus ihrem Körper entfernt. Und auch das Mittel, mit dem man sie betäubt hatte, wäre nicht mehr in ihrem Blut nachweisbar. »Es ist zu Ihrem eigenen Schutz.«
    »Ich würde gerne ein Taxi nehmen, Ms Cooper. Ich kann allein hinfahren.«
    »Nicht weit vom Haus steht ein Krankenwagen. Wir waren alle in großer Sorge um Sie. Wenn Sie mit mir hinfahren, kann ich Ihnen eine Menge Papierkram ersparen.«
    Sie zögerte, ging noch einmal ins Schlafzimmer und kam mit einer kleinen Tasche zurück. »Also gut, ich komme mit Ihnen. Aber nur, wenn Sie mir keine Fragen mehr stellen, abgemacht?«
    »Ich rufe nur schnell die Detectives an, damit sie den Krankenwagen vorfahren lassen.« Ich drückte die Kurzwahltaste für Mercers Nummer auf meinem Handy.
    »Brauchst du mich?«
    »Ms Barr und ich kommen jetzt raus. Ich begleite sie im Krankenwagen zum Mount Sinai. Könntest du in die Notaufnahme kommen? Und schick die Jungs mit der schweren Ausrüstung nach Hause.«
    »Wird erledigt, Alex. Wird sie die Spurensicherung in die Wohnung lassen?«
    Ich drehte mich zu ihr um. Ich wollte so schnell wie möglich die Bettlaken und den Bademantel, das Klebeband und ihren Slip sicherstellen lassen. Ich wollte wissen, ob es noch mehr Lappen gab, ob er ihr das Mittel mehr als einmal aufs Gesicht gedrückt hatte. »Tina, haben Sie etwas dagegen, wenn sich die Detectives
in Ihrem Schlafzimmer nach Spuren umsehen? Fingerabdrücke, mögliche DNA-Quellen -«
    »Hier kommt niemand rein, solange ich weg bin«, sagte sie. »Ich will heute keine Fremden mehr in meiner Wohnung haben, verstehen Sie?«
    »Natürlich.« Ich wusste, dass Mercer mitgehört hatte und legte auf.
    Tina folgte mir die Treppe hinauf, wobei sie sich an der Wand entlangtastete. Auf den Eingangsstufen stellte ich erleichtert fest, dass die Streifenwagen weg waren und die beiden Sanitäter, eine Krankentrage zwischen sich, an der Hecktüre des Rettungswagens standen.
    Ich bot ihr meinen Arm an, und sie ließ sich für die kurze Strecke darauf ein. Ich stellte uns den Sanitätern vor, und sie baten Tina, sich auf die Trage zu setzen, um sie in den Krankenwagen zu heben, nachdem ich hinten eingestiegen und mich auf einen Klappsitz gezwängt hatte.
    »Wie geht es Ihnen?«, fragte der eine, während sein Kollege auf den Fahrersitz kletterte. »Alles so weit in Ordnung?«
    »Mir ist nur
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