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Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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egal, es ging mir nur um den Funkbereich, weil ich nachvollziehen wollte, wo du sein könntest«, erläuterte Hellmer. »Der letzte Knotenpunkt war der Sendemast oben am Wasserpark.«
    »Hm, da habe ich das Telefon kurz angemacht, aber das war, bevor du angerufen hast«, erinnerte sich Julia.
    »Genau. Und dann fiel mir die Kleingartenanlage ein, etwas anderes haben wir ja derzeit nicht in diesem Gebiet.«
    »Ich muss dir wohl danken«, gab Julia leise zurück. »Wer weiß, wie lange ich noch Luft gehabt hätte. Andererseits«, fügte sie sogleich hinzu, »hatte ich meine Gürtelschnalle schon so gut wie in der Hand. Das wäre filmreif gewesen, glaub mir«, zwinkerte sie, doch Hellmer reagierte nicht.
    »Schau, da vorne«, sagte er nur. Sie hatten den Stadtteil Schwanheim längst erreicht und näherten sich Manduscheks Adresse. Die Dunkelheit wurde vom stroboskopartigen Blitzen mehrerer Blaulichter durchbrochen, und der Lichtschein wurde von weißen Hauswänden reflektiert, so dass sich ein schaurig kalter Glanz über die ganze Straße legte. Zahlreiche Menschen liefen hektisch umher, andere standen untätig herum. Zwei Streifenwagen und ein Notarzt waren vor Ort, außerdem eine Ambulanz.
    »Scheiße, das sieht nicht gut aus«, murmelte Julia.
    Hellmer steuerte so dicht wie möglich heran, hielt seinen Ausweis bereit und winkte damit, als ein Uniformierter auf den Wagen zugeeilt kam.
    »Mordkommission, klären Sie uns auf«, forderte er aus dem heruntergelassenen Fenster.
    »Wir sind gerade noch rechtzeitig eingetroffen«, erklärte der Beamte aufgeregt. »Er saß ihm bereits auf der Brust und schwafelte wirres Zeug, dann konnten wir ihn überwältigen. Da, sie fahren los.« Er deutete in Richtung eines Streifenwagens, dessen Rückfahrleuchte gerade angegangen war.
    »Und das Opfer?«, erkundigte Julia sich.
    »Wird durchgecheckt. Offensichtlich keine Verletzungen, aber er steht unter Schock.«
    »Danke.«
    »Komm, Julia«, wandte sich Hellmer ihr zu, »ich sehe doch, wie du dich die ganze Zeit über verkrampfst. Lass uns verschwinden und in die Notaufnahme fahren. Es gibt hier für uns heute nichts mehr zu tun.«
    »Meinetwegen«, seufzte Julia, die dankbare Erleichterung durchströmte, dass es nicht noch eine weitere Leiche auf Drechslers Konto geben würde. »Aber wir sollten noch Bescheid geben, dass sie ihn dreimal durchsuchen und am besten rund um die Uhr überwachen.«
    »Warum das?«
    »Ich möchte, dass er für seine Taten verurteilt wird und einfährt«, erklärte Julia grimmig. »Es wäre doch ein Jammer, wenn er sich nun, da er nichts mehr zu verlieren hat, tatsächlich das Leben nähme.«

Montag
    Montag, 10. Januar 2011, 8.55 Uhr
    A bschlussbesprechung in Bergers Büro.
    Gebannt verfolgten Sabine Kaufmann und Peter Kullmer die Berichterstattung, von der Hellmer den Hauptteil übernahm und Julia nur die Szene im Wohnwagen ergänzte. Sie hatte sich mit größter Anstrengung ins Präsidium gequält, denn seit der Nacht zum Sonntag plagten sie die Erkältungssymptome wieder. Kopf- und Gliederschmerzen, erhöhte Temperatur und dann natürlich der steife Nacken, den sie Drechslers Schlag verdankte.
    »Frau Durant, Sie gehören ins Bett«, warf Berger ein, der bereits seit Sonntag informiert war, wenn auch nur im Groben. »Sie brauchen sich überhaupt nicht zu erhoffen, irgendwelche Vernehmungen durchzuführen.«
    »Das scheint ja ohnehin nur wenig zu bringen«, murmelte Julia mit kratzender Stimme. Eine erste Runde mit Hellmer, so hatte dieser berichtet, war ohne jegliche Stellungnahme von Arthur Drechsler vergangen.
    »Der hockt in seiner Zelle und schweigt wie ein Grab«, seufzte Hellmer, »und dann diese Miene. Als sei er erstarrt.«
    »Wir versuchen es weiter«, kommentierte Berger, »aber lassen Sie uns zunächst noch die verbleibenden Punkte klären.«
    »Hat sich denn schon jemand mit Frau Markov unterhalten?«, warf Julia ein. »Sie hat ein Recht darauf zu erfahren, wer ihre Tochter auf dem Gewissen hat.«
    »Ich wollte das nachher erledigen«, antwortete Sabine, eine Reaktion, auf die Julia insgeheim gehofft hatte. Ihre junge Kollegin hatte sich durch den einfühlsamen Umgang mit Frau Markov Julias Anerkennung verdient; die Umstände, warum das so war, musste niemand erfahren. Die psychische Erkrankung von Sabines Mutter würde so lange ein Geheimnis zwischen den beiden bleiben, wie Sabine es für richtig hielt.
    »Das freut mich zu hören«, lächelte Julia also müde. »Nimm dir bitte eine der
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