Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Toedliche Verfolgung

Toedliche Verfolgung

Titel: Toedliche Verfolgung
Autoren: Michelle Raven
Vom Netzwerk:
würde, hätte Jack vielleicht über den Trotz in ihrer Stimme und das Funkeln in ihren Augen lachen können. Aber es war ihm wichtig, dass sie verstand, wie ernst es ihm war. »Könnten wir vielleicht damit aufhören, drum herumzureden und zur Sache kommen?«
    Lissa verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich bitte darum.«
    Okay, er würde also tatsächlich als Erster über seine Gefühle sprechen müssen. »Warum bist du einfach so verschwunden, ohne ein Wort?« Jack zuckte innerlich zusammen, als er den scharfen Klang seiner Stimme hörte. Sanfter fuhr er fort. »Ich dachte, wir haben uns während der zwei Wochen gut verstanden. Warum hast du mir nicht wenigstens gesagt, was dich stört? Wir haben so viel zusammen erlebt, unzählige Male miteinander …« Jack stoppte, als Lissa ihm den Mund zuhielt.
    »Die Kinder!«
    Erst jetzt wurde er sich der Kinder bewusst, die im Halbkreis hinter Lissa standen und ihnen gebannt lauschten. Er verkniff sich einen Fluch und presste die Lippen zusammen. Ein Publikum konnte er bei dem, was er zu sagen hatte, wirklich nicht gebrauchen, erst recht keins, das ihm noch nicht einmal bis zur Hüfte reichte. »Vielleicht sollte ich draußen warten, bis du Feierabend hast.«
    »Nein! Nein, warte hier einen Moment, ich gebe ihnen etwas zu tun, dann können wir uns unterhalten.«
    Jack blickte ihr skeptisch hinterher, während sie die Gruppe um sich scharte und zu den vor den Fenstern aufgebauten Tischen führte. Vermutlich sollte er besser verschwinden, solange sie noch beschäftigt war, aber er hatte wirklich keine Lust, die Ungewissheit noch länger zu ertragen. Wenn sie ihn nicht mehr sehen wollte, dann wollte er das sofort wissen, damit er anfangen konnte, seine Wunden zu lecken und zu vergessen, was in den letzten Wochen geschehen war.
    Er lehnte seinen unverletzten Arm gegen den Türrahmen und starrte blicklos auf den Linoleumboden. Es war jetzt schon klar, dass er Lissa nie vergessen würde. Sie hatte ihm bewusst gemacht, wie leer sein Leben ohne jemanden gewesen war, der ihn zum Lachen und manchmal auch zum Verzweifeln brachte. Jemanden, der seine Ängste und Sorgen teilte und ihm den Mut gab, sich davon zu befreien.
    Verdammt, er würde nicht zulassen, dass sie ihn einfach so abschob!
Er hatte gespürt, dass sie mehr für ihn empfand, das konnte sich nicht innerhalb weniger Tage geändert haben. Seine Hand ballte sich zur Faust. Sie würde ihm schon klipp und klar sagen müssen, dass sie ihn nicht mehr sehen wollte, um ihn wieder loszuwerden.
    Erstaunlicherweise passte es sogar zu ihr, von Kindern umgeben zu sein. An ihrem Lächeln konnte er erkennen, wie sehr sie die Arbeit liebte. Ihre Worte mussten die Kleinen beruhigt haben, denn sie setzten sich ohne größere Proteste auf die Stühle und begannen, sich mit Papier zu beschäftigen. Es sah aus, als würden sie Origami-Figuren falten, aber er könnte sich auch irren. Er war viel zu sehr damit beschäftigt, mit hungrigen Augen Lissas Weg zu verfolgen, während sie von Tisch zu Tisch ging und mit den Kindern sprach. Als sie sich bückte, waren ihre empfindlichen Kniekehlen zu sehen. Wie oft hatte er sie alleine damit schon fast zum Höhepunkt gebracht …
    Mit einem leisen Aufstöhnen lehnte Jack den Kopf gegen die Tür und kniff die Augen zusammen. Verdammt, er musste wirklich versuchen, sich zu beherrschen, zumindest so lange, bis die offenen Fragen geklärt waren. Liebte Lissa ihn wirklich
oder hatte sie sich nur eine schöne Zeit mit ihm gemacht? Heute musste er die Antwort herausfinden, sonst würde er noch verrückt werden.
    »Jack. Jack! Geht es dir nicht gut?«
    Lissas kühle Hände strichen über sein Gesicht, den Hals entlang über die Brust. Gerade noch rechtzeitig unterdrückte er ein weiteres Stöhnen. Sie wusste gar nicht, wie gut sich das anfühlte … Hastig schlug er die Augen auf und begegnete Lissas besorgtem Blick. Er fing ihre Hände ein und hielt sie in seinen gefangen. »Fass mich lieber nicht an, bevor wir nicht alles geklärt haben. Würdest du bitte meine Frage beantworten?«
    Lissa tat nicht so, als wüsste sie nicht, wovon er sprach. Aber wie sollte sie erklären, warum sie vor ihm geflohen war? »Mein Urlaub war zu Ende und ich musste zurück.«
    Jacks Blick sprach Bände. »Erzähl mir nicht, du hättest keine Zeit gehabt, mich zu wecken und es mir persönlich zu sagen.«
    Er hatte recht, natürlich hätte sie es ihm erklären müssen, aber sie hatte es einfach nicht geschafft. Wie hätte sie von
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher