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Toedliche Traeume

Toedliche Traeume

Titel: Toedliche Traeume
Autoren: Iris Johansen
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Telefon wieder übernahm. »Er hatte nur einen einzigen Anfall, und der war ziemlich harmlos. Er schlägt sich großartig.«
    »Woher hat er die blauen Flecken?«
    »Von Jane.«
    »Wie bitte?«
    »Lidschatten. Sie hat ihn ein bisschen geschminkt, damit er aussieht, als wäre er misshandelt worden. – Wie geht’s Royd?«
    »Das wissen wir noch nicht. Wir sind im Krankenhaus und warten auf die Ärzte.« Sie musste schlucken. »Ich hole Michael ab, sobald ich kann, aber ich möchte im Moment noch bei Royd bleiben.«
    »Kein Problem. Jane und Michael verstehen sich sehr gut, und jetzt, wo er weiß, dass du in Sicherheit bist, wird es ihm noch besser gehen.«
    »Klingt, als fühlt er sich ziemlich wohl. Ihr spielt Poker?«
    »Jeder junge Mann sollte sich mit Glücksspiel auskennen«, sagte Jock. Dann fuhr er ernst fort: »Ich wünschte, ich hätte auf San Torrano dabei sein können. Dann wäre es für Royd vielleicht besser ausgegangen.«
    »Wahrscheinlich nicht.«
    »Also, das kränkt mich aber. Soll das heißen, du traust mir nicht zu, dass ich Berge versetzen kann?«
    »Ich glaube, dass du mein Freund bist, und ich habe dir meinen Sohn anvertraut. Das ist schon ein ziemlich hoher Berg.«
    »Ein ehrenwerter Auftrag, aber weder anstrengend noch aufregend.« Er seufzte theatralisch. »Aber ich werde hier die Stellung halten, bis du mich ablöst. Ruf mich an, sobald es Neuigkeiten über Royd gibt. Bis bald, Sophie.« Er legte auf.
    Sophie holte tief Luft. Zumindest war mit Michael alles in Ordnung.
    »Wie geht es Ihrem Sohn?«
    Als sie sich umdrehte, stand MacDuff in der Tür. »Gut. Jane bringt ihm Poker bei, und ihr Hund sorgt dafür, dass er auch die restliche Zeit beschäftigt ist.«
    »Toby?« Er reichte ihr eine Tasse Kaffee. »Ein außergewöhnliches Tier, nach allem, was ich gehört habe. Jane ist ganz verrückt nach ihm.«
    »Ich hätte gedacht, dass Sie Toby kennen. Sie und Jane sind doch so gut befreundet.«
    »Unsere Beziehung ist ein bisschen … schwierig. Ich wurde noch nie in das Haus am See eingeladen.«
    »Ich wünschte, es wäre nicht nötig gewesen, Michael dorthin zu schicken.« Plötzlich kam ihr ein Gedanke. »Hoffentlich bekomme ich keine Probleme, wenn ich Michael abholen möchte. Dass Boch und Sanborne tot sind, bedeutet noch lange nicht, dass alle anderen Probleme auch gelöst sind. Die Polizei sucht mich immer noch wegen des Mords an Dave.«
    »Aber vielleicht nicht mehr lange. Ich habe die CIA überredet, ihr eigenes Forensikerteam zu schicken, um den Tatort noch einmal zu untersuchen. Selbst wenn Devlin es geschafft hat, den Tatort mit Ihrer DNA zu versehen, stehen die Chancen nicht schlecht, dass er auch seine eigene hinterlassen hat. Es könnte eine Weile dauern, aber die CIA wird das klären. Die sind uns sehr dankbar dafür, dass wir sie von den Kopfschmerzen wegen REM-4 befreit haben.« Er nahm ihren Arm. »Kommen Sie, gehen wir rein. Es wird ein bisschen ungemütlich hier draußen.«
    Die frische, kühle Luft jenseits des antiseptischen Krankenhausgeruchs tat ihr gut. Aber vielleicht sollte sie lieber ins Wartezimmer gehen, damit sie gleich anwesend war, wenn die Ärzte die Operation beendet hatten. Jemand würde bestimmt kommen, um ihr zu sagen –
    Vor Schreck blieb sie wie angewurzelt stehen. Er würde nicht sterben, sagte sie sich. Er würde die Operation überleben. Wenn die Ärzte ins Wartezimmer kamen, würden sie ihr mitteilen, dass Royd über den Berg war.
    Sie nickte und ging auf die Glastüren zu. »Sie haben recht. Gehen wir rein. Man wird uns sicher bald benachrichtigen …«
     
    »Wartest … du … auf meine letzten Worte?«, krächzte Royd.
    Er wachte auf!
    Sophie fuhr in ihrem Sessel neben Royds Bett hoch. »Du darfst jetzt nicht sprechen. Möchtest du irgendwas?«
    »Allerdings. Ich … hab eine lange Wunschliste.« Er schloss die Augen. »Aber wenn ich im Sterben liege … muss ich wohl … Prioritäten setzen.«
    »Du stirbst nicht. Jedenfalls nicht jetzt.« Sie hielt ihm ein Glas mit zerstoßenem Eis an die Lippen. »Nimm ein bisschen davon und lass es im Mund schmelzen.«
    Er gehorchte. »REM-4. Hast du … die Unterlagen?«
    »Ja. MacDuff ist mit dem Hubschrauber losgeflogen und hat das Boot gefunden. In Sanbornes Aktentasche befand sich das gesamte Material über REM-4.«
    »Was hast du damit gemacht?«
    »Ich hab’s verbrannt. Vollständig.«
    »Gut. Wann kann ich … hier raus?«
    »In einem Monat. Vielleicht auch erst später.«
    »Und wie lange bin ich
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