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Toedliche Traeume

Toedliche Traeume

Titel: Toedliche Traeume
Autoren: Iris Johansen
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Beeilung«, herrschte Boch sie an. »Wir wollen loslegen.«
    »Noch zwei Fässer.« Hastig füllte sie die beiden Reagenzgläser, steckte sie in den Behälter, schob die Pistole darunter und hob beides zusammen auf. »Fertig.« Sie stand auf und ging zur Tür. »Ich bringe die Proben ins Labor.«
    »Warten Sie.«
    Sophie zuckte zusammen.
    Boch lächelte sie boshaft an, als sie sich zu ihm umdrehte. »Laufen Sie doch nicht gleich weg. Ich möchte, dass Sie dabei zusehen, wie wir das REM-4 ins Trinkwassersystem kippen.«
    »Weil Sie wissen, dass ich dagegen bin?«
    »Vielleicht. Ich bin davon überzeugt, dass Sie versucht haben, Zeit zu schinden, seit Sie hier sind. Sie haben uns eine Menge Ärger bereitet. Sanborne ist zu dumm, um richtig mit Ihnen umzugehen, er hätte das lieber mir überlassen sollen.«
    »Glauben Sie mir, Sanborne ist so sadistisch, dass selbst Sie zufrieden wären.«
    »Bleiben Sie hier stehen und sehen Sie sich das an.« Er wandte sich wieder an seine Männer. »Fässer ausleeren, eins nach dem anderen.«
    »Tun Sie es nicht«, flüsterte Sophie.
    »Das erste Fass!«
    Die Männer schütteten den Inhalt des Fasses in das Wasserbecken.
    »Zweites Fass!«, brüllte Boch.
    Sophie griff unter den Behälter mit den Reagenzgläsern und nestelte die Pistole aus der Plastikhülle.
    »Drittes Fass!«
    Sie zog die Pistole.
    »Boch.«
    Er drehte sich zu ihr um.
    Sie schoss ihn zwischen die Augen.
    Mit einem Ausdruck der Verblüffung sank er zu Boden.
    Sophie wirbelte herum und rannte nach draußen.
    Hinter ihr geriet alles in Aufruhr.
    Und am Tor, auf das sie zurannte, stand ein Wachmann. Er kam auf sie zu.
    Sie hob die Pistole.
    Der Wachmann ging zu Boden.
    Ein Messer. In seinem Rücken steckte ein Messer.
    »Komm!« Royd packte sie am Arm. »Die kommen jeden Augenblick da raus.« Er zerrte sie in Richtung Tor. »Die Jungs werden erst mal ziemlich verwirrt sein, aber das wird sie nicht daran hindern anzugreifen, schließlich sind sie darauf konditioniert.«
    »Ich hab ihn umgebracht«, keuchte Sophie, als sie den Hügel hochrannten. »Boch hat seine Männer das Zeug ins Trinkwasser kippen lassen, und ich hab ihn erschossen. Ich hab ihn erschossen …«
    »Ich weiß, ich hab’s gesehen.« Er zog sie mit sich und auf der anderen Seite den Hügel hinunter. »Ich hab einen der Wachmänner erledigt und konnte durch das Fenster auf der anderen Seite zusehen. Warum zum Teufel bist du nicht einfach da rausmarschiert? Er hatte das Trinkwasser doch schon mit dem ersten Fass verseucht.«
    »Aber vielleicht ist die Menge so gering, dass niemand Schaden nimmt. Ich wusste es einfach nicht, und ich wollte verhindern, dass er noch mehr reinkippt.«
    »Und deswegen hast du dafür gesorgt, dass hier die Hölle losbricht.«
    Sie hörte Schreie und Rufe hinter sich.
    Panik erfasste sie.
    »Beweg dich!« Royd riss sie auf ein paar Bäume zu, die in knapp hundert Metern Entfernung standen.
    »Ich lauf ja schon. Und hinter den paar Bäumen können wir uns nicht verstecken, die sind viel zu –«
    »Halt die Klappe.« Er drückte sie zu Boden, als sie die Bäume erreichten, dann zog er etwas aus der Hosentasche. »Wir werden sie ein bisschen ablenken.«
    Ablenken. Was meinte er damit?
    Der Boden unter ihnen bebte, als eine Explosion die Insel erschütterte!
    Der nächtliche Himmel hinter dem Hügel färbte sich rot vom Feuer.
    »Die Aufbereitungsanlage«, flüsterte Sophie. »Du hast sie in die Luft gejagt.«
    »Es war die einzige Möglichkeit, dafür zu sorgen, dass kein Tropfen von dem verseuchten Wasser übrig bleibt.« Er steckte die Fernbedienung wieder ein. »Ich hab dir ja gesagt, dass ich die Welt von dem Teufelszeug befreien werde.« Er sprang auf. »Los, komm. Ich bringe dich zum Strand auf der anderen Seite der Insel. MacDuffs Männer dürften inzwischen die Anlage erreicht und damit begonnen haben, den Rest zu vernichten. Kelly wartet darauf, dich aufs Boot zu bringen.«
    »Nein.«
    »Doch.« Er sah sie durchdringend an. »Du hast genug getan. Überlass uns den Rest.«
    »Sanborne. Er ist im Haus. Er hat meine Unterlagen in seinem Safe. Meine Unterlagen.«
    »Darum werde ich mich kümmern.«
    »Meine Unterlagen, meine Verantwortung.« Sie lief den Hügel hinunter auf das Haus zu. »Und ich muss mich beeilen. Bestimmt hat er die Explosion gehört und kann sich denken, was passiert ist. Dann wird er sich die Unterlagen schnappen und versuchen zu fliehen. Für den Fall hat er garantiert vorgesorgt.«
    »Sophie, vertrau
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